Herrenbergbrücke Rech

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Die neue Brücke am Tag nach ihrem Einbau
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Die Widerlager wurden neu betoniert
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Die über die Ahrtalbahn-Trasse und den Ahr-Radweg führende Herrenbergbrücke in Rech, eine Fußgängerbrücke in Höhe des Recher Bahnhofs, verbindet den Ortskern mit den Weinbergen am Recher Herrenberg und den Wanderwegen. Kraftfahrzeuge, die in den Herrenberg wollen, müssen über die Rotweinstraße (Bundesstraße 267) fahren, hinter der Recher Bahnbrücke nach links in den Altenpfad und später erneut nach links auf die Straße In der Aue einbiegen.

Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Brücke solle 2015 abgerissen und durch eine neue Brücke ersetzt werden. Das beschloss der Gemeinderat Rech einstimmig im September 2014. „Die Brücke ist marode und kann weder von unten noch von oben nachhaltig verstärkt werden, was eine Sanierung aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll macht“, sagte Hermann Terporten von der Hermann Terporten - Büro für Ing.- und Tiefbau GmbH. „Geplant ist nun eine neue, 2,50 Meter breite Fußgängerbrücke, wahrscheinlich aus Aluminium“, berichtete die Rhein-Zeitung am 20. September 2014. Um die bei Starkregen aus den Weinbergen kommenden Wassermassen zu kontrollieren, solle die Brücke zugleich wieder als Vorfluter dienen. Dazu sammeln zwei integrierte Rohre das Regenwasser, leiten es unter der Brücke entlang und dann über ein teils bereits bestehendes Rohrsystem in die Ahr. Die Kosten für das Projekt wurden auf 375.000 Euro geschätzt – einschließlich Schienenersatzverkehr und Straßen-Wiederherstellung. Die Bauzeit werde vier bis fünf Monate dauern. Die Gemeinde wolle eine Förderung aus dem Investitionsstock 2015 beantragen.

Im Juni 2015 beschloss der Gemeinderat Rech den ersten Schritt zum Neubau der Brücke: Er vergab die Ingenieurleistungen für einen "Bauüberwacher Bahn" an das Ingenieurbüro ISB Dresden. Das Auftragsvolumen belief sich auf 12.900 Euro. Die Stelle war für die Planung und Abstimmung des Brückenbaus erforderlich, weil die Brücke über Anlagen der Ahrtalbahn führt. Der "Bauüberwacher Bahn" muss deshalb alle durch die Baumaßnahmen aufkommenden Auswirkungen auf den Bahnverkehr koordinieren. Dazu gehören etwa Schienenersatzverkehr, Sicherungsmaßnahmen, Erstellung einer Bau- und Betriebsanweisung und das Bereitstellen einer Sicherungsaufsichtskraft.[1]

Im Mai 2016 sollte die neue Brücke eigentlich fertig sein. Doch noch im März 2017 immer „stehen lediglich die seitlichen Auflieger aus Beton unfertig da, und von einer Brücke ist weit und breit nichts zu sehen“, wie die Rhein-Zeitung (RZ) am 10. März 2017 berichtete. Das Bauamt der Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr könne noch keinen Fertigstellungstermin nennen. „Fest steht, dass das Bauwerk zu den „Kulinarischen Rebenwandertagen“ am 29. und 30. April und wahrscheinlich auch zur kommenden Wandersaison noch nicht wieder zur Verfügung steht“, hieß es in der RZ weiter. Nicht nur die Bauzeit, sondern auch die Kostenschätzung für das Projekt haben sie bis März 2017 deutlich erhöht: „Inklusive einer neuen Kanalleitung entlang der Straße „Im Herrenberg“ zur Oberflächenentwässerung liegen die Kosten für den Bauherrn, die Ortsgemeinde Rech, derzeit bei rund 587.000 Euro“, wusste die RZ. Einer der Hauptgründe für die Verzögerung sei, dass beim Abriss schadstoffbelastete Altmaterialien festgestellt worden seien, hieß es aus der Verwaltung. Das habe zu einem Baustopp geführt, und das belastete Material musste gesondert entsorgt werden. Die Rhein-Zeitung berichtete weiter:

Zusätzlich habe man festgestellt, dass die Widerlagerwände einst ohne festigende Stahlarmierung hergestellt wurden und diese so nicht erneut nutzbar waren. Deshalb mussten sie entfernt werden. Für den Ersatz waren neue statische Berechnungen vorzunehmen, die genehmigt werden mussten. Der kalte Winter habe zusätzlichen Verzögerungen geführt.[2]

Sobald die Widerlager eingebaut sind, werde die neue Aluminiumbrücke eingehoben. Um die Konstruktion weitgehend wartungsfrei zu halten, sei rostfreies Aluminium als Material gewählt worden. „Das ist deshalb sinnvoll, weil eine Wartung der Brücke über den Gleisen bei laufendem Bahnbetrieb immer wieder problematisch ist“, berichtete RZ-Reporter Jochen Tarrach.

Die Arbeiten zur Erneuerung der Brücke seien inzwischen „so weit fortgeschritten, dass die Anlieferung und der Einhub der Brücke angegangen werden können“, berichtete die Rhein-Zeitung am 21. April 2017. Am Mittwoch, 26. April 2017, zwischen 13 und 16 Uhr werde die Brücke angeliefert.

Tatsächlich wurde die neue neue Fußgänger- und Fahrradbrücke, die den Bahnkörper am Herrenberg in Rech quert, am Nachmittag des 26. Juni 2017, einem Mittwoch, mit einem Schwertransport angeliefert. Das Neubauprojekt hatte sich um fast ein Jahr verzögert – unter anderem deshalb, weil die Widerlagerwände einst ohne Stahlarmierung gebaut wurden; deshalb konnten sie nicht erneut genutzt, sondern mussten ersetzt werden. Dazu aber waren neue statische Berechnungen nötig, die anschließend zur Genehmigung vorgelegt werden mussten. „Um die neue Konstruktion weitgehend wartungsfrei zu halten, wurde rostfreies Aluminium als Material gewählt', berichtete die Rhein-Zeitung am 27. April 2017.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Herrenberg-Brücke - Rech bereitet Neubau vor, general-anzeiger-bonn.de vom 10. Juni 2015
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Rech: Brückenbau verzögert sich weiter – Bauamt in Altenahr kann keinen Termin für Fertigstellung nennen, in: Rhein-Zeitung vom 10. März 2017