Hutfabrik Wilhelm Diefenthal & Sohn (Wershofen)

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Die Hutfabrik Wilhelm Diefenthal & Sohn in Wershofen ...


Anschrift[Bearbeiten]

Nordstraße 14

53520 Wershofen

Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 02694/415
  • Fax 02694/556

Geschäftsführung[Bearbeiten]

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Die Firma wurde im Jahr 1905 in der Schildergasse in Köln gegründet. Das Unternehmen mauserte sich rasch zu einem großen Arbeitgeber mit rund 100 Angestellten - und das trotz des Ersten Weltkriegs und der Wirtschaftskrise und Inflation Ende der 1920er-Jahre. Während des Zweiten Weltkriegs traf es die Hutfabrik allerdings schwer. Zwei mal wurden die Produktionsanlagen völlig zerstört. Die Diefenthals ließen sich jedoch nicht unterkriegen. Vielmehr folgte die Verlagerung nach Hamm an der Sieg, bevor in Köln eine neue, moderne Hutfabrik aufgebaut wurde.

Nach 1945 und während der Wirtschaftswunderjahre liefen die Geschäfte wieder. Jeder wollte gut behütet sein. 1960 wurde das Zweigwerk in Wershofen aufgebaut, 1963 und 1966 folgten die Produktionsstätten in Paris und Mettendorf. Rund 350 Mitarbeiter waren in den Glanzzeiten beschäftigt. Doch Ende der 1960er-Jahre folgte die Wende. Hüte waren nicht mehr das Modeaccessoire, das den feinen Herrn oder die Dame ausmachte. Die Wirtschaft lahmte und trug ihren Teil dazu bei, dass sich die Hutproduktion von nun an auf Wershofen konzentrierte. Die schlimmste Folge: Die Zweigwerke und der Hauptsitz in Köln wurden geschlossen. Außerdem wurde rigoros Stellen abgebaut.

Bis 2005 hat sich das Geschäft der Unternehmersfamilie grundlegend gewandelt - auch wenn sich nach wie vor fast alles um Kopfbedeckungen dreht. Produziert wird in Wershofen dennoch nicht mehr. Ca. 1999 wurde die letzten Maschine abgeschaltet; denn die Produktion rechnete sich nicht mehr. Was sich hingegen rechnet, ist der Handel mit Mützen, Schals, Handschuhen und Taschen. Inhaber Gert Diefenthal war es, der Anfang der 1980er-Jahre Kontakte nach Fernost knüpfte. Hongkong und China waren damals die Ziele, wo er die Weichen für das heutige Geschäft stellte. Die Fertigung wurde im Lauf der Jahre zunehmend in die Volksrepublik verlagert. Wershofen wurde zum Lager und zur Versandstelle.

Heute (Stand 2005) ist der Ort in der Eifel für die Hutfabrik Wilhelm Diefenthal & Sohn Dreh- und Angelpunkt in Sachen Vertrieb und Gestaltung der Kollektionen. Fünf Angestellte sorgen für den reibungslosen Ablauf. Wie viele Mützen, Handtaschen oder Schals hier pro Jahr umgeschlagen werden, verrät Pia Diefenthal nicht; schließlich gebe es in Deutschland nur noch etwa eine handvoll Hutfabriken oder Händler in der Größe des familiengeführten Unternehmens. "Da schaut die Konkurrenz genau, was der andere macht oder erzählt."

Die Junior-Chefin beispielsweise ist rund zweieinhalb Monate im Jahr unterwegs: In Paris, Mailand und London spürt sie neue Trends auf oder überzeugt sich in China von der richtigen Umsetzung der Kreationen. Außerdem stellt die Jungunternehmerin zusammen mit ihrem Vater Gert Diefenthal die jeweilige Kollektion zusammen, kreiert Formen und feilt an Details.[1]

Mediografie[Bearbeiten]

Jan Zawadil: Die Hutfabrik in Wershofen, www.wershofen-eifel.de

Weblink[Bearbeiten]

http://diefenthal.s2.consulting1x1.info

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 6. Dezember 2005