Ignaz Görtz

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Der Diplom-Volkswirt Ignaz Görtz (* 19. Dezember 1930 in Altenahr, † 28. November 2018) aus Altenahr war von 1972 bis Ende 1993 Kreisarchivar des Kreises Ahrweiler. In zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen beschrieb er Kultur und Geschichte des Ahrtals. Viele Jahre gehörte Görtz zudem dem Pfarrgemeinderat an, und Jahrzehnte engagierte er sich in Kommunalpolitik und Kulturpflege.


Vita[Bearbeiten]

Ignaz Görtz wurde am 19. Dezember 1930 in Altenahr geboren – dort, wo bereits seine Eltern und Großeltern geboren wurden. Er besuchte das Gymnasium in Ahrweiler, bevor er in Bonn Volkswirtschaft studierte.[1]

Dann übernahm Ignatz Görtz, inzwischen Diplom-Volkswirt, das Foto- und Andenkengeschäft, das sein erkrankter Vater und seine Mutter bis dahin in Altenahr geführt hatten. Daneben betrieb er einen Ansichtskartenverlag und fotografierte für private Auftraggeber und Zeitungen. Als Kenner seiner Heimat versorgte Ignaz Görtz Touristen, die in sein Geschäft kamen, mit Tipps für Ausflugsziele und Wanderungen. Und zeitweise schulte er Weinköniginnen. Außerdem betrieb Görtz Ahnenforschung; dabei erforschte er die Geschichte seiner Familie, aber auch anderer Familien.

Mit seiner Ehefrau Mechtilde, geborene Monreal, hatte er sechs Kinder – drei Jungen und drei Mädchen.

Im Jahr 1972 machte Ignaz Görtz sein Hobby zum Beruf, indem er Jakob Rausch als Kreisarchivar des Kreises Ahrweiler ablöste. Als Kreisarchivar arbeitete Ignaz Görtz halbtags im Kreishaus in Ahrweiler. Während der übrigen Zeit unterstützte er in Altenahr seine Eltern, zwei Schwestern und seine Ehefrau im Geschäft. Hildegard Ginzler schrieb in ihrem Nachruf auf Ignaz Görtz im General-Anzeiger vom 1. Dezember 2018:

Er öffnete das Heimatjahrbuch für einen breiten Mitarbeiterkreis, ordnete die Archivbestände neu, richtete die Präsenzbibliothek ein und ergänzte systematisch die Sammlungsbestände. Er betreute die Herausgabe dreier Studienbücher zur Kreisgeschichte (1987, 1989 und 1993) verfasste für das Jahrbuch rund 120 eigene Beiträge und arbeitete seinen Nachfolger Leonhard Janta ... ein.

Insgesamt 21 Jahrgänge des Heimatjahrbuchs des Kreises Ahrweiler brachte Görtz während seiner Zeit bei der Kreisverwaltung Ahrweiler zur Druckreife – bis er dort Ende 1993 als Kreisarchivar ausschied, um in den Ruhestand zu wechseln.

Von 1964 bis Ende der 1990er Jahre war Ignaz Görtz Mitglied des Gemeinderats Altenahr, von 1969 bis 1979 Erster Beigeordneter der Gemeinde und von 1984 bis 1989 Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenahr.

Mehr als 30 Jahre lang war er Mitglied des Pfarrgemeinderats der Katholischen Pfarrgemeinde „Mariä Verkündigung“ Altenahr. 1956 wurde er Mitglied des Eifelvereins Altenahr e.V., dessen Mitglieder ihn 1960 erstmals in den Vorstand wählten; von 1980 bis 2003 war er Vorsitzender. Von 1972 bis 1989 war Ignaz Görtz außerdem Kulturwart und von 1985 bis 1994 Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ahrweiler des Eifelvereins. Anschließend war er Vizevorsitzender. 20 Jahre lang war Ignaz Görtz Vorstandsmitglied des Kulturverein Mittelahr. Als Kenner der Burg Are führte er häufig Interessierte zu den Ruinen. In seinem 80. Lebensjahr arbeitete er immer noch aktiv im Förderkreis Burgruine Are e.V. und im Eifelverein Altenahr e.V. mit.

Von 1982 bis 2001 war Ignaz Görtz Mitglied des Aufsichtsrats der damaligen Volksbank Bad Neuenahr-Ahrweiler eG. Von 1990 bis 1992 war er stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums und er engagierte sich in verschiedenen Ausschüssen.[2]

Ignaz Görtz starb am 28. November 2018 im Alter von 87 Jahren.

Verwandtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten]

Vater von Uli Görtz und Hildegard Schneider

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Für seinen Einsatz in Kulturpflege und Heimatkunde wurde Görtz 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
  • Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz (1981)[3]
  • Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe Altenahr des Eifelvereins
  • Ehrennadel in Silber des Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes
  • Goldene Verdienstnadel des Eifelverein-Hauptvereins (Oktober 2000)
  • Für sein kommunalpolitisches Wirken wurde Ignaz Görtz im Jahr 1990 mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet.

Würdigungen[Bearbeiten]

Hildegard Ginzler schrieb in ihrem Nachruf auf Ignaz Görtz im General-Anzeiger vom 1. Dezember 2018:

Ignaz Görtz war dem Neuen aufgeschlossen. Im fortgeschrittenen Alter stellte er sich auf die digitale Fotografie um und brachte sich den Umgang mit dem Computer bei. Bei allem Engagement und den vielen Interessen, auch für die Oper und das Theater, war dem klugen, hilfsbereiten und humorvollen Görtz, der den Rotwein von der Ahr und ein angeregtes Gespräch zu schätzen wusste, eines immer das Liebste. Die ihm nahe standen, wissen: „Der Familienzusammenhalt ging ihm über alles.“

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Leonhard Janta: Ignaz Görtz (1930-2018). Experte für den Kreis Ahrweiler in Geschichte und Gegenwart, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 18

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Ignaz Görtz

Fußnoten

  1. Quellen: Rhein-Zeitung vom 18. Dezember 2010, Hildegard Ginzler: Trauer um Ignaz Görtz – Der Altenahrer hat sich um seine Heimat verdient gemacht, in: General-Anzeiger vom 1. Dezember 2018, und Der Kreis Ahrweiler trauert um Ignaz Görtz – Als Kreisarchivar und in vielen Ehrenämtern hat er sich engagiert, blick-aktuell.de vom 3. Dezember 2018
  2. Quelle: Nachruf der Volksbank RheinAhrEifel eG in der Rhein-Zeitung vom 8. Dezember 2018, S. 14
  3. Quelle: Ehrungen verdienter Bürger, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1980