Johannes Urbanek

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Johannes Urbanek (* September 1942) gilt im Rosendorf Löhndorf als „Rosenpapst“. Er und seine Ehefrau Edith, die einen 1000 Quadratmeter großen privaten Rosengarten betreiben, sind gefragte Ratgeber in Sachen Rosen.


Vita[Bearbeiten]

Johannes Urbanek wurde im September 1942 auf der ehemaligen Entbindungsstation an der Renngasse in Sinzig geboren. Später absolvierte er eine dreieinhalbjährige Klempner- und Installateur-Lehre beim Sinziger Betonwerk Rick. Bundeswehrzeit sowie und Karrierebeginn als Mittel- und Langstreckenläufer schlossen sich an. Nachdem er bei einer Sanitärfirma in Bad Breisig gearbeitet hatte, wechselte Urbanek zum Trinkwasser-Wasserzweckverband, zuletzt war er für die Stadtwerke Sinzig tätig, zuvor für die AGROB, die heutige Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG - Werk Sinzig. Auf dem Firmengelände entdeckte er eine verschollen geglaubte Pausenglocke. Werksleiter Claus Ollendorff vertraute sie ihm zur Aufbewahrung an. Die übergab er später dem Heimatmuseum der Stadt Sinzig. Dort wurde sie in die der Fliesenausstellung integriert.

Bevor sich Johannes Urbanek den Rosen widmete, trieb er 20 Jahre lang Leistungssport. 1975 startete er erstmals beim Boston-Marathon. Drei Jahre später – Urbanek absolvierte damals etwa 180 Trainingskilometer pro Woche – lief er bei einem 100-Kilometer-Lauf in Unna als Erster ins Ziel. Im Jahr danach gewann er zwei Marathon-Läufen und machte einen vierten Platz bei einem Marathon in Köln. Sein letztes großes Rennen absolvierte er 1982 in Neuwied. Bis Juli 2018 lief Urbanek 49 Marathons, darunter im Jahr 2006 den Köln-Marathon; den bewältigte er zusammen mit seiner Tochter Susanne. Ehefrau Edith begleitete ihren Mann zu den Wettkämpfen und und begleitete ihn gelegentlich mit dem Rad beim Lauftraining. „Er war so gut in Form, dass er sie im Laufen anschob, als sie einmal am Hang hoch nach Oedingen schlapp machte“, berichtete Hildegard Ginzler in einem Beitrag im General-Anzeiger (GA). 1989 fing Urbanek dann mit drei Strauchrosen an. GA-Reporterin Ginzler beschrieb, wie Urbanek zu den Rosen gekommen war:

Während der Läufe sah er die Rosen in den Vorgärten und erinnerte sich, wie er zwölfjährig von einem Rosengarten wie dem seines Großonkels in Österreich träumte. Wiederum nach der Devise „jetzt oder nie“ ging er an die Umsetzung. Er pflanzte, düngte, machte sich kundig über die Königin der Blumen, besuchte Rosenkongresse, ackerte sich durch Fachliteratur, legte seinen eigenen herrlichen Garten an mit 80 Prozent alten Sorten sowie englischen Rosen. 15 Meter hoch klettert die weiße Bobby James in eine Lärche und die rosa Königin von Dänemark verströmt ihren Duft inmitten der 200 von ehemals 400 Rosen. Urbanek bepflanzte im Ort die Vehner Straße, legte den Rosengarten bei der Kirche an und brachte maßgeblich das von der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde anerkannte „Rosendorf Löhndorf“ auf den Weg.[1]

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens ihres Rosengartens luden Johannes und Edith Urbanek für Samstag, 13. Juni 2015, zur Besichtigung ihres Gartens an der Vehner Straße 32 ein. In dem Garten gediehen zu dieser Zeit 400 Rosenstöcke und 145 verschiedenen Sorten. Johannes Urbanek gab an diesem Tag Tipps und Ratschläge für Rosenfreunde. In der Ausgabe 24/2015 von Sinzig im Blickpunkt (Seite 48) hieß es: „Johannes und Edith Urbanek sind bekanntlich die Initiatoren des Rosendorfs Löhndorf. Durch ihre Kontakte wurde es erst möglich, dass Löhndorf zum Rosendorf wurde.“

Im Frühling 2018 veröffentlichte Johannes Urbanek eine Autobiografie mit dem Titel Jetzt oder nie. Darin geht es um Enttäuschungen, die er im Zusammenhang mit den Rosen erlebte – im Löhndorfer Rosenverein, dem er seit 2008 nicht mehr angehört. Bereits kurz nach dem Verkaufsstart sorgte das Buch für Ärger. Judith Schumacher, Reporterin der Rhein-Zeitung, berichtete:

... viele der 88 Seiten lesen sich wie eine Abrechnung. Urbanek greift ehemalige Vereinskameraden an, besonders den langjährigen Löhndorfer Ortsvorsteher, dessen Namen er im ganzen Buch nicht einmal erwähnt, der aber auf einem Foto zu sehen ist. Viele der Ereignisse, die Urbanek schildert und die nur schwer nachzuprüfen sind, liegen Jahre und Jahrzehnte zurück.[2]

Der Westumer Gartendesigner Peter Berg beschreibt Johannes Urbanecks, dem er als Sportler Tipps verdankt, im Vorwort zu dessen Autobiografie als „bescheidenen und zurückhaltenden Menschen, der seinen Weg zielstrebig und konsequent verfolgt hat.“

Johannes Urbanek hat nicht nur etliche Wettläufe gewonnen, sondern auch den Kampf gegen den Krebs. Der Reinerlös aus dem Verkauf seines Buches spendet er deshalb der Deutschen Krebshilfe.

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Johannes Urbanek: Jetzt oder nie (Autobiografie), 2018, 18 Euro

Mediografie[Bearbeiten]

Viele Fragen rund um Rosen: Rosenfreunde beim Rosenfrisör, blick-aktuell.de vom 10. April 2019

Fußnoten

  1. Quelle: Hildegard Ginzler: Ein nicht ganz rosiger Rückblick – Der Löhndorfer Johannes Urbanek beschreibt in „Jetzt oder nie“ seinen Lebensweg, in: General-Anzeiger vom 7. Juli 2018
  2. Quelle: Löhndorfer Rosenfreund rechnet mit alten Gefährten ab, rhein-zeitung.de vom 3. Juni 2018