Kapelle zu den heiligen Schutzengeln Hohenleimbach

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Jesus und die 12 Apostel
Die ausgediente Glocke steht im Altarraum der Kapelle.
Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Säulenaltar enthält eine Figur des St. Johannes von Nepomuk, des Schutzheiligen der alten Hohenleimbacher Kirche.
Außerdem enthält der Altar die Figur eines barocken Schutzengels, der ein Kind an der Hand führt.
Kriegsopfer-Gedenkstein

Die Kapelle zu den heiligen Schutzengeln oberhalb der Dorfstraße an der Straße Im Bongert in Hohenleimbach wurde im Jahr 1963 erbaut. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende dreigeschossige Säulenaltar samt Holzfiguren (Schutzengel, St. Johannes von Nepomuk und Erzengel Michael) sowie die Kreuzwegstationen wurden aus der Vorgängerin übernommen, die im Jahr zuvor abgerissen worden war. Vor dem Eingangsportal steht ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege, in den der 25. Psalm eingraviert ist.


Standort[Bearbeiten]

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Gottesdienst-Zeiten[Bearbeiten]

In der Kapelle wird alle zwei Wochen dienstags eine Heilige Messe gefeiert. Außerdem gibt es Gottesdienste zur Kirmes sowie zu Hochzeiten und Ehejubiläen.

Chronik[Bearbeiten]

Hohenleimbach gehörte seit dem Mittelalter zur Pfarrei Kempenich. Erst kurz vor der französischen Revolution, in einem Verzeichnis der Pfarreien des Erzbistums Trier, wird erstmals ein Gotteshaus in Hohenleimbach erwähnt. St. Johannes von Nepomuk war ihr Schutzpatron; außerdem war die Kirche den heiligen Schutzengeln geweiht. Es stammte aus dem Jahr 1732. Dabei handelte es sich um ein verputztes Bruchstein-Gebäude mit verschiefertem Westgiebel, dreiseitigem Chorschluss und östlichem Dachreiter. Das Innere dieser Kirche, das mit einer Holztonne überspannt war, ist zehn Meter lang und 5,50 Meter breit gewesen. Zur barocken Ausstattung der Kirche zählten ein Altar, handwerklich herstelltes Gestühl und Westempore. 1923 wurde die Kirche letztmals umfassend saniert. Das Portal und das einzige Fensters der Kirche wurden dabei mit Tuffstein eingerahmt. Nachdem sich das schwere Eisenkreuz auf dem Glockentürmchen stark zur Seite geneigt hatte, wurde die Kirche im Jahr 1960 für baufällig erklärt. Im April 1962 ist die Kirche, an die heute noch die Bezeichnung "Kapellenstraße" erinnert, abgerissen worden.

Über einen Grundstückstauschs gelangte die Pfarrei in den Besitz eines Bauplatzes an markanter und Ortsbild prägender Stelle. Dort legte Helmes aus Kempenich am 16. Juni 1963 den Grundstein zum Bau der von dem Trierer Architekten Peter Böhr geplanten heutigen Kapelle. Bistum Trier, Land Rheinland-Pfalz, Gemeinde Hohenleimbach und viele Spender trugen zur Finanzierung des Bauprojekts bei. Pater Maternus, Subprior der Benediktinerabtei Maria Laach, benedizierte die Kapelle am Patronatstag, also am Schutzengelfest, und zelebrierte auf dem restaurierten Altar aus der alten Kirche das Erstopfer.[1]

Walter Müller schreibt: "Betritt man heute die Kapelle, so verblüffen die Höhe und der moderne Innenraum mit dem dreigeschossigen Säulenaltar mit seinen herrlichen Holzfiguren."[2]

Ausstattung[Bearbeiten]

Der dreigeschossige Säulenaltar stammt aus dem 18. Jahrhundert. In den Nischen der einzelnen Etagen befinden sich Figuren eines barocken Schutzengels, der ein Kind an der Hand führt, von St. Johannes von Nepomuk und einer Madonna. Der Erzengel Michael mit Schwert und Waage bekrönt den Altar. Im Jahr 2009 sind die Heiligenfiguren aufwendig restauriert worden. Paul Clemen (1941) schrieb von einer "guten handwerklichen Arbeit des 18. Jh.“. Weiter schreibt Clemen: "In der Nische neue Figur, darüber gute barocke Figur des … Nepomuk … im Abschluss derb barocke Figur des Erzengels Michael …" Die von ihm angesprochene "neue Figur" ist möglicherweise der Schutzengel. Die heutige Altarfigur stand zu seiner Zeit wahrscheinlich in Kempenich, denn bei Paul Clemen (1941) ist die Figur auf der Seite 256 als Abbildung 213 zu sehen.[3]

Die beiden 1964 in Saarburg gegossenen Glocken tragen die Inschriften "Christus, Engel, führe uns zur Höhe" und "Heiliger Schutzengel schütze uns". Die Kreuzweg-Stationen stammen aus der Vorgänger-Kirche.

1966 wurde die Kapellen-Ausstattung um ein Altarkreuz aus den Kunstwerkstätten Maria Laach ergänzt.

Vor dem Eingangsportal der Kapelle steht seit 1968 ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Zum Inventar der Kapelle gehört ein Betstuhl, den die Marianische Sodalität Ahrweiler ihrem Dechanten Johann Balthasar Mertens am 20. Oktober 1867 anlässlich seiner Ernennung zum Domherren geschenkt hatte und der die Inschriften "Die Marianische Sodalität in Ahrweiler 20. Octob." und "Ihrem Präses Herrn Dechanten Mertens 1867" trägt. Mit wenigen weiteren Ausstattungsgegenständen kam dieser Bestuhl aus der alten Hohenleimbacher Kirche in die 1963 eingeweihte neue Kapelle. Wie der Stuhl nach Hohenleimbach gelangte, ist bislang nicht geklärt.[4]

Rechts und links des Eingangs hängen je sieben Stationsbilder an der Wand, die ebenfalls aus der alten Kapelle stammen und die von Matthias Schlich gestiftet wurden.

Während der Weihnachtszeit ist in der Kapelle eine von Herbert Bell geschaffene Krippe zu sehen. Dabei handelt es sich um eine orientalische Stadt mit Häusern, Tempel, Toren und Brunnen und 30 Figuren aus Pappelholz.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Neue Kirche prägt das Ortsbild - Straßenname erinnert noch an die alte Hohenleimbacher Kapelle – Neubau entstand 1963, in: Rhein-Zeitung vom 17. Januar 2011
  2. Quelle: Walter Müller: Kirchen, Kapellen, Kreuze in der Verbandsgemeinde Brohltal und Nachbarorten, 344 Seiten, 1343 Bilder, Niederzissen 2013, Seite 107
  3. Quelle: Walter Müller: Kirchen, Kapellen, Kreuze in der Verbandsgemeinde Brohltal und Nachbarorten, 344 Seiten, 1343 Bilder, Niederzissen 2013, Seite 107
  4. Quelle: Walter Müller: Kirchen, Kapellen, Kreuze in der Verbandsgemeinde Brohltal und Nachbarorten, 344 Seiten, 1343 Bilder, Niederzissen 2013, Seite 109