Kapellenkreuz Dedenbach

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Kapellenkreuz Dedenbach.jpg

Das aus Basaltlava bestehende Kapellenkreuz Dedenbach steht links der Landesstraße 88 in Richtung Königsfeld. Es trägt die Inschrift: „Errichtet an geweihtem Ort 1921“. Urkundlich ist erwähnt, dass der Titularbischof Theoderich (1505-1519) am 8. März 1509 an der Straße von Dedenbach nach Königsfeld eine Kapelle zu Ehren der Geburt Mariens weihte. Diese Kapelle hatte eine Grundfläche von fünf mal fünf Metern ohne Chörchen. 1833 wurde diese Kapelle renoviert. Nachdem sie zu klein und erneut baufällig geworden war, ist sie 1884 abgerissen worden. Als Nachfolgerin wurde 1885 die St.-Maria-Virgines-Kapelle gebaut und am 24. September 1885 benediziert, in die unter anderem der hölzerne Hochaltar aus dem alten Marienheiligtum übernommen wurde. An der Stelle, an der die alte Kapelle einst stand, wurde am 10. Juli 1921 das Wegekreuz eingeweiht.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Manfred Mehlop schrieb 1993:

... Wo über mehr als 400 Jahre die alte Kapelle stand, wurde 1921 vom Großvater der Frau WICHTERICH ein Kreuz errichtet. In der Eifel war es früher Brauch, auch Grundstücke mit Handschlag zu kaufen und dies Geschäft erst manchmal Jahre später beim Notar zu beurkunden, was mit viel Arbeit und den weiten Wegen zusammenhing. So geschah es, als der Baron VON DER LEYEN, dem Schirmau gehörte, ein Waldstück Im Hühnerbüsch erworben hatte. Käufer und Verkäufer trafen sich erst ein Jahr später beim Notar. Der Baron wollte nun nach der Beurkundung bezahlen. Dies wies der Verkäufer jedoch entschieden zurück, da der Baron bereits ein Jahr zuvor bezahlt hatte. Dieser blieb aber bei seiner Meinung, noch nichts bezahlt zu haben. Da der Verkäufer zu ehrlich war, das Geld zweimal anzunehmen und der Baron nicht zu überzeugen war, wurde der Betrag schließlich dazu verwandt, ein Basaltkreuz zum Gedächtnis an die alte Kapelle zu errichten.[2]

Unter Einhaltung der gebotenen Corona-Vorschriften gedachten Dedenbacher Bürger im Mai 2021 der Weihe des Basaltkreuzes 100 Jahre zuvor. Der Vorsitzende des Kapellenvereins, Gerhard Michels, begrüßte die Anwesenden und insbesondere Ortsbürgermeister Michael Freund sowie Mitglieder des Gemeinderates. Michael Freund ging auf die Geschichte des Baus der Kapellen ein und betonte, dass inzwischen an dem Kreuz Renovierungsarbeiten vorgenommen worden seien, damit die Inschrift besser lesbar wurde. Die oberste Spitze des Denkmals sei noch instabil, sie werde aber fachmännisch repariert. Der Schriftführer des Kapellenvereins, Manfred Rutkowski, verlas den Text, den Pfarrer Haser nach der Weihe des Kreuzes in das Lagerbuch der Pfarrei Königsfeld geschrieben hatte. Dann hob er von den Anwesenden Gertrud Wichterich, Marianne Breuer und Reinhold Hergarten hervor, die mit Jakob Gemein verwandt sind, der 1921 bei der Aufstellung des Kreuzes mitgewirkt hatte. Einen Akzent legte er auf den letzten Satz des Berichts von Pfarrer Haser ein, der lautete: „Für 1509 – Die Altarurkunde im Archivschrank im Original.“ Nach dieser Urkunde werde heute vom Kapellenverein gesucht, denn es sei geplant, die jetzige Kapelle im Original oder als Faksimile zu verschönern. Dazu würden derzeit die Unterlagen des Königsfelder Archivschranks durchgesehen. Reinhold Hergarten vom Pfarrverwaltungsrat „St. Nikolaus“ ergänzte, die Suche nach der Urkunde habe ihn neulich ins Bischöflichen Archiv nach Trier geführt.[3]

Fußnoten

  1. Quellen: gemeinde-dedenbach.de: Dedenbacher Kapelle, gesehen am 17. April 2017, und Gedenkfeier: Kreuz wurde vor 100 Jahren geweiht - Intensive Suche nach Altarurkunde: Jetzige Kapelle soll im Original oder als Faksimile verschönert werden, in: Rhein-Zeitung vom 14. Mai 2021
  2. Nach: Walter Müller: Kirchen, Kapellen, Kreuze in der Verbandsgemeinde Brohltal und Nachbarorten, 344 Seiten, 1343 Bilder, Niederzissen 2013, Seite 67
  3. Quelle: Gedenkfeier: Kreuz wurde vor 100 Jahren geweiht - Intensive Suche nach Altarurkunde: Jetzige Kapelle soll im Original oder als Faksimile verschönert werden, in: Rhein-Zeitung vom 14. Mai 2021