Karl Kremer

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Karl Ludwig Kremer († Herbst 2016 in Bad Neuenahr) aus Remagen engagierte sich für die barrierefreie Umgestaltung der Remagener Innenstadt. Im November 2011 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirats der Stadt Remagen gewählt. Das Thema „Barrierefreiheit“ werde den Seniorenbeirat in seiner Arbeit intensiv begleiten, berichtete die Rhein-Zeitung aus diesem Anlass. Denn mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Karl Kremer stehe „ein engagierter Verfechter der Umsetzung des Gleichstellungsgesetztes für Menschen mit Behinderungen mit beiden Beinen im Thema.“[1]


Vita[Bearbeiten]

Zusammen mit Jürgen Bachem und unter Mitwirkung von Karin Keelan und Freya Dannhöfer von Ortsverband Remagen von Bündnis 90/Die Grünen begutachtete Karl Kremer die öffentlichen Verkehrswege zwischen RheinAhrCampus und Apollinariskirche Remagen und bewertete Hindernisse, die beispielsweise Rollstuhlfahrer auf dem Weg durch die Stadt überwinden müssen. Die Ergebnisse, in einer 35 Seiten starken Analyse mit dem Titel Gleichstellung behinderter Menschen in unserer Stadt zusammengefasst, wurden im Jahr 2002 dem Ortsbeirat Remagen vorgelegt. Keelan und Dannhöfer wollten damit „auf längere Sicht eine Verbesserung für behinderte Menschen in Remagen zu bewirken“, wie die Rhein-Zeitung am 13. Juni 2002 berichtete. Dieses Konzept wurde 2003 vom Ortsbeirat einstimmig angenommen und der Stadt als Grundlage für den Abbau von Barrieren empfohlen.[2] Kremer hatte aus dem Erfahrungsbericht auch ein Zehn-Punkte-Dringlichkeitspapier mit Vorschlägen für Sofortmaßnahmen abgeleitet. Dabei sollten Hinweisschilder mit einem Rollstuhl-Symbol auf gute, eingeschränkte oder gefährliche Befahrbarkeit bestimmter Wege aufmerksam machen und abgesenkte Bürgersteige an den wichtigsten Überquerungen Erleichterung bedeuten. Mit barrierefreien Übergängen in den Bereichen Alte Straße/Peter-Maeth-Straße, Alte Straße/Alter Fuhrweg, Übergang Alte Straße zwischen Kindertagesstätte „St. Martin“ und Friedhof sowie Friedhofseingang gegenüber Kindergarten und Marktstraße zwischen Schwesternwohnheim und Geschäftsstelle Remagen der Kreissparkasse Ahrweiler ist wurde im Jahr darauf ein Anfang gemacht.[3] Im März 2005 freute sich Stadträtin Karin Keelan darüber, dass auch die Remagener Geschäftsinhaber mehr für Behinderte tun. Neben dem Biosfaire-Laden hätten inzwischen auch die St.-Hubertus-Apotheke und der neue Copyshop am Drususplatz behindertenfreundliche Zeichen im Fenster haben. „Ohne solche engagierten Menschen wie Karl Kremer oder Jürgen Bachem kommen wir in Zukunft nicht mehr aus“, sagte Keelan.[4] Kremer schlug außerdem die Gründung eines Kompetenzteams vor, das aus Vertretern von Stadt und Feuerwehr, Behinderten und Baufachleuten bestehen sollte. Weil es in Politik und Verwaltung an Experten für das Thema „behindertengerechtes Bauen“ fehle, entstünden immer wieder unnötige Mehrkosten, die durch die Einbindung eines solchen Teams in die Planung von Bauprojekten vermieden werden könnten.[5] Im Jahr 2010 monierte Kremer auch, an dem kurz zuvor neu gebauten Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Becher-Gelände an der Goethestraße gebe es „nur eine Treppenanlage als direkten Zugang, Gehbehinderte und Kinderwagenschieber werden als Verkehrshindernis umgeleitet.“[6]

Fußnoten

  1. Quelle: Andreas Wetzlar: Remagens Seniorenbeirat hat Arbeit aufgenommen – Vorsitzende Anne Turiaux und ihre Mitstreiter wollen Angebote vernetzen, in: Rhein-Zeitung vom 30. November 2011
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 16. Oktober 2008
  3. Quelle: Ein Hindernis weniger: Vor der Seniorenresidenz Curanum gibt es nun barrierefreie Übergänge – Einsatz für Rollstuhlfahrer, in: Rhein-Zeitung vom 26. September 2003
  4. Quelle: Weniger Barrieren – Geschäfte "öffnen" sich für Behinderte, in: Rhein-Zeitung vom 15. März 2005
  5. Quelle: Grüne fordern einen Behindertenbeirat für Remagen – Aktion in Oberwinter anlässlich des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Handicaps, in: Rhein-Zeitung vom 11. Mai 2010
  6. Quelle: Verbände machen Druck für barrierefreies Remagen – Behinderte haben es an vielen Stellen in der Stadt schwer – Verbesserungen angemahnt und Kompetenzteam gefordert, in: Rhein-Zeitung vom 24. Juli 2010