Karnevalsgesellschaft „Blau-Weiß“ Niederlützingen von 1966 e.V.

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Die Karnevalsgesellschaft "Blau-Weiß" Niederlützingen von 1966 e.V., am 3. Dezember 1966 gegründet, zählt im Januar 2013 rund 160 Mitglieder. Vorsitzender ist zu dieser Zeit Rolf Schmitz. Die KG organisiert sämtliche Veranstaltungen des Niederlützinger Karnevals, richtet närrische Sitzungen aus, bereitet den Kinderkarneval vor und führt ihn durch, gestaltet die Weiberfastnacht und veranstaltet den örtlichen Rosenmontagszug. Die KG ist Mitglied des Vereinsrings Niederlützingen, gehört dem Regionalverband Karnevalistischer Korporationen Rhein - Mosel - Lahn e.V. (RKK) an und ist mit der Prinzengarde Alfter und der KG "Boisdorfer Jecke" Düren befreundet.


Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

„Hier wurde eine Karnevalsgesellschaft gegründet, welcher 45 Mitglieder beigetreten sind. Dieselbe wird ihre erste Karnevalssitzung am Sonntag, den 8. Februar abhalten“, meldete die Andernacher Volkszeitung am 7. Februar 1914. Damit gibt sie den ersten Hinweis auf einen organisierten Karneval in Niederlützingen. Außerdem gibt es ein Mitgliederverzeichnis der „Karnevalsgesellschaft 1909 Niederlützingen“ vom 8. Februar 1928, das die Namen von mehr als 40 Mitgliedern sowie des Vorsitzenden Julius Nachtsheim enthält. In den 1920er und 1930er Jahren veranstalteten die Niederlützinger Narren Sitzungen, Masken-, Kostümbälle und Umzüge. Am 25. Februar 1938 berichtet die Andernacher Volkszeitung von einem „Möhnenzug durch Niederlützingen“. Der Zweite Weltkrieg brachte den Niederlützinger Karneval zum Erliegen. Erst in den 50er Jahren gab es wieder erste Karnevalssitzungen, die vom Männergesangverein "Unterhaltung" organisiert wurden.

Gegen Ende des Jahres 1966 trafen sich dann einige Lützinger, um über ein närrisches Programm für den Rosenmontag in Niederlützingen zu sprechen; einen Rosenmontagszug gab es zu dieser Zeit nicht im Ort. Dabei wurde die Idee, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen, geboren. Gründungsversammlung war am 3. Dezember 1966 im Gasthaus "Geschwister Schmitz". Zu den Gründern gehörten Hans-Willi Wolf, Gerhard Fink, Lothar Gondert, Walter Horn, Alwin Weidenbach, Rudi Holzmann, Hans-Peter Hermanns, Hans-Werner Görges, Robert Endris, Hans-Walter Lubberich, Hermann Fink, Jean Schmitz und Philipp Diewald. Hans-Willi Wolf wurde zum Gründungsvorsitzenden gewählt. Diese Funktion hatte er, bis Günter Mainz im Jahr 1970 zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Die späteren Vorsitzenden waren Anton Holzmann, Rudi Holzmann, Hans-Werner Doll, Winfried Mohr, anschließend erneut Hans-Werner Doll, Erich Müller, Hans-Gerd Keldenich und ab 2005 Peter Heinrichs.

Es bildete sich eine Stadtsoldatengruppe, die am Rosenmontag Verhaftungen durchführte. Die Verhafteten wurden anschließend zum Feuerwehrhaus am Raiffeisenplatz gebracht, wo sie vom KG-Vorsitzenden Willi Wolf abgeurteilt und vor die Konfetti-Kanone gestellt wurden. Ende der 1960er Jahre wurde der erste Rosenmontagszug nach Kriegsende veranstaltet; fast alle Vereine aus Nieder- und Oberlützingen machten mit. Die Lützinger einigten sich mit den Brohler Jecken darauf, dass die Rosenmontagszüge im jährlichen Wechsel in den beiden Ortsteilen veranstaltet werden. Zu einer Tradition entwickelte sich auch das Erbsensuppeessen, zu dem die KG die Bevölkerung für Rosenmontag einlädt.

In der Session 1972/73 wurden neue Uniformen für die Stadtsoldaten angeschafft. 1971 wurde die Tanzgruppe Lützinck gegründet, mit der die Stadtsoldaten mehrere gemeinsame Auftritte absolvierten. 1979 fand im Saal des Gasthauses "Geschwister Schmitz" mit überwältigendem Erfolg die erste Sitzung der KG statt. Die Stadtsoldaten bildeten damals einen Elferrat und Hans-Peter Gammel war Sitzungspräsident. Die Gala-Sitzungen, von denen inzwischen jeweils zwei pro Session in der Mehrzweckhalle veranstaltet werden, bilden seitdem die Sessionshöhepunkte auf der Lützinger Höhe.

Ein großer Teil der Büttenredner, Musikanten und Tanzgruppen bei den Veranstaltungen stammt dabei aus den Reihen der KG „Blau-Weiß“. Dazu zählen etwa Reinhold Ohm, Hans-Peter Gammel und Heinz Gammel, die Musikgruppe „Zelemiros“ und die KG-Garden.

Seit die Stadtsoldaten mit Rita Doll und Peter Distelrath im Jahr 1981 erstmals ein Tanzpaar präsentierten, gibt es in Niederlützingen Jahr für Jahr Tanspaare. Seit Ende der 1980er Jahre tritt ein Männerballett der Stadtsoldaten auf, das bei Wettbewerben Titel und vordere Platzierungen gewann. 1988 wurde – auch zur Nachwuchsförderung - erstmals eine Kindergarde aufgestellt. In den Folgejahren sind Minifunken. Kindergarde, Jugendgarde und gemischte Garde gegründet worden. Seit einigen Jahren veranstaltet die KG „Blau-Weiß“ eine Kindersitzung, zu denen mehrere hundert Nachwuchskarnevalisten samt Eltern, Großeltern und Geschwistern und Bekannten in die Mehrzweckhalle strömen.

Im Jahre 2004 übernahm die KG „Blau-Weiß“ auch die Organisation der Weiberfastnacht. Dazu wurde das Damenkomitee der KG gegründet. Dessen Präsidentin Ulrike Schmitz und ihre Mitstreiterinnen bereiten die Damensitzung vor und führen sie durch.

Zu einem vollen Erfolg wurde auch der „Köhball“ am Karnevalssamstag.[1]

Bei der Jahreshauptversammlung der KG im Frühjahr 2017 wurde Markus Nikolay zum neuen Vorsitzenden gewählt, Dirk Dümpelfeld als Zweiter Vorsitzender, Dirk Keldenich als Kassierer, Verena Distelrath als Schriftführerin sowie Florian Gammel und Jutta Kulmus als Beisitzer. Ulrike Schmitz und Rudolf Schmitz hatten sich nach vielen Jahren Vorstandsarbeit nicht mehr zur Wahl gestellt.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Karnevalsgesellschaft „Blau-Weiß“ Niederlützingen feierte ihr 50jähriges Bestehen – Fest verwurzelt in der Region, blick-aktuell.de vom 8. November 2016

Weblink[Bearbeiten]

http://www.loetzing-alaaf.de

Fußnoten

  1. Quellen: Achim Schmitz: „Dreimal Lötzing alaaf...“ - Karnevalsgesellschaft „Blau-Weiß“ Niederlützingen kann auf eine 40jährige Vereinsgeschichte zurückschauen – Vereinsaktivitäten kontinuierlich ausgeweitet, in: Bad Breisiger Echo 2006, und Website der KG "Blau-Weiß" Niederlützingen, gesehen am 22. Januar 2013
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. April 2017