Katholische Filialkirche „St. Katharina“ Müsch

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Kirche Müsch 01.jpg
Skulptur der Kirchenpatronin St. Katharina
Kirche Müsch 04.jpg
Die Eingangstür wurde 1981 von Georg Gehring geschaffen.
Kirche Müsch 03.jpg
Zelebrationsaltar
Unterhalb der Kirche befindet sich diese kleine Erinnerungsstätte

Die im Jahr 1787 erbaute St.-Katharina-Kirche in Müsch ist eine Filialkirche der katholischen Pfarrkirche „St. Maximin“ Antweiler.


Standort[Bearbeiten]

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Bau und Bauentwicklung[Bearbeiten]

Die Kapelle wurde im Jahre 1787 erbaut und im Jahre 1864 restauriert. Der zweiteilige Barockaltar aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt aus dem in der Nähe liegenden früheren Wallfahrtsort Müllenwirft. Als im Jahre 1794 die französischen Revolutions-Armeen einrückten, fand die alte Wallfahrtsstätte bald ein trauriges Ende. Sie wurde geschlossen, und das Inventar gelangte größtenteils in die benachbarten Kirchen und Kapellen. So kam der jetzige Altar, genannt „Annenaltar“ nach Müsch, der Marienaltar nach Wirft, der Hochaltar sowie die Kanzel nach Kirmutscheid.

Im zweiten Weltkrieg kam jener furchtbare 29. Oktober 1944, ein Sonntag, der mit Sonnenschein begann und mit unsagbarem Leid in der Bevölkerung endete: Bombenabwürfe zerstörten den Ort zu 60 Prozent, wobei Verletzte und Tote zu beklagen waren. Da unmittelbar neben der Kapelle eine Bombe einschlug, mussten die Fenster erneuert sowie Dach und Kirchturm der Kapelle neu eingedeckt werden.

Im Jahre 1963 erhielt die Kapelle wieder die zweite Glocke, die sie im Zweiten Weltkrieg hergeben musste. Die Glocke wurde in der Eifeler Glockengießerei in Brockscheid hergestellt und von Konviktsdirektor Dr. Alfred Kleinermeilert, einem Sohn des Dorfes und späteren Weihbischof in Trier, St. Josef geweiht. Mit dem Tag der Glockenweihe war die Segnung der neu angebauten Sakristei verbunden, die durch Eigenleistung der Dorfbevölkerung erstellt wurde.

Nachdem der damalige Kirchenvorstand die Erweiterung der Kapelle aus finanziellen Gründen nicht für unbedingt notwendig gehalten hatte, beschloss der Gemeinderat Müsch im Jahr 1967 unter dem Vorsitz von Bürgermeister Clemens Nelles den Umbau bzw. die Erweiterung der Kapelle durch die Gemeinde, damit in der Kapelle künftig auch Platz für die Teilnahme am Sterbeamt vorhanden sei, da ja die Gemeinde im Jahre 1967 einen eigenen Friedhof angelegt hatte. Mit der Planung der Kapellenerweiterung wurde der Trierer Architekt Peter van Stipelen beauftragt. Im Oktober 1970 wurde der Grundstein für das Bauvorhaben gelegt und mit den Bauarbeiten begonnen. Bereits am 1. Oktober 1972 erfolgte die Einweihung der Kapellenerweiterung mit der Konsekration des neuen Altars, ebenfalls durch Weihbischof Dr. Alfred Kleinermeilert.

Der neue Zelebrationsaltar - durch Bildhauer Georg Gehring geschaffen - besteht aus Anröchter Dolomit. Das eingeschlagene figürliche Reliefband beinhaltet das Thema „Opfer - Altar - Eucharistie" mit Christus im Mittelpunkt des Sakramentes. Der Ambo, als Adler dargestellt (Symbol für die Verkündigung des Evangeliums), und die Eingangstür, die mit dem Katharinenrad als Türgriff in sechs Kreissymbolen die Schaffung der Welt darstellt, sowie Kreuzweg und Kreuzigungsgruppe wurden ebenfalls von dem Bildhauer Georg Gehring aus Adenau geschaffen.

Die künstlerische Gestaltung der Fenster mit den 14 Nothelfern und den vier Evangelisten geschah durch die Trierer Firma Binsfeld (Herr Schwarzkopf). Bei den Figuren im Altarraum (Altbau) handelt es sich um St. Florian, St. Georg sowie St. Judas Thaddäus und St. Josef. Bei den im Kirchenschiff vorhandenen Figuren handelt es sich um St. Katharina und die Muttergottes mit dem Jesuskind. Die Kosten für die Kapellenerweiterung beliefen sich auf 200.000 D-Mark, die vom Bistum Trier mitgetragen wurden. Die Kosten für die Erschließung (Erwerb der Grundstücke und Gebäude) beliefen sich auf 100.000 D-Mark, die von der Gemeinde Müsch aufgebracht wurden. So mussten für die Erweiterung der Kapelle noch fünf Gebäude mit Grundstück, darunter auch das frühere Elternhaus von Weihbischof Alfred Kleinermeilert, erworben werden. Die Arbeiten für den Kapellenvorplatz und die Gestaltung der Außenanlage wurden durch die Dorfbewohner in Eigenleistung erbracht.

Im Jahr 2000 wurden die mit Basaltplattenbelag belegten Stufen der Eingangstreppe der Kapelle wegen starker Beschädigungen durch Basaltblockstufen ersetzt. Weiter wurden eine größere Überdachung der Treppe vorgenommen sowie die Verkleidung des Eingangsportals im Kupfergalvanoverfahren durch Bildhauer Michael Gehring - einen Sohn von Bildhauer Georg Gehring - neu gestaltet. Die Innenflächen zeigen folgende Themen: links: Müsch, der Ort der Brücken, seitwärts versteckt: der Architekt und die Bildhauer, rechts: die Baugeschichtc der Kapelle in drei Phasen 1787 - 1972 - 2000. Die Umrahmung weist auf den Lebensbaum aus Efeu mit verschiedenen Tieren - Eidechse, Schmetterling, Raupe als Symbole der Auferstehung, die Vögel als Sinnbild des Seligen, Efeu als Symbol der Unvergänglichkeit, der Liebe und Treue sowie zum Sinnbild des Lebens in Christus.[1]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Heiligenfiguren[Bearbeiten]

Kreuzweg[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Katharina

Mediografie[Bearbeiten]

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 421−422
  • Manfred Reinnarth: Filialkirche St. Katharina Müsch, in: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, hrsg. von der Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, S. 87−88, ISBN 3-9804818-5-9

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. leicht variierte Fassung eines in der Kirche aushängenden Textes