Katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“ Aremberg

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Festgottesdienst zum Abschluss der Innensanierung am Dreifaltigkeitssonntag 2023
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Die Katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“ Aremberg ist ein Schmuckstück. Die Ausstattung stammt zum großen Teil aus dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelösten Augustinerinnen-Kloster Marienthal: Die drei Altäre, die Kommunionbank, die Orgel und der Beichtstuhl sind von hervorragender künstlerischer Qualität. Die nach Norden ausgerichtete Kirche, ein einschiffiger Bau mit dreiseitigem Nordschluss, steht etwas erhöht mitten im Ort. Die Sakristei wurde an das Nordende der Kirche angebaut. Im Süden steht der fast quadratische viergeschossige Glockenturm, an dessen Südwand sich als Eingang ein in roten Sandstein gefasstes Rundbogenportal befindet. Die Kirche hat eine Länge von 25,60 und eine Breite von 9,30 Metern.


Standort[Bearbeiten]

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Eigentümerin[Bearbeiten]

Katholische Pfarrgemeinde „St. Nikolaus“ Aremberg

Ausstattung[Bearbeiten]

Als das Augustinerinnen-Kloster Marienthal zu Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben wurde, kamen von dort die drei Altäre, die Kommunionbank, die Kanzel und der Beichtstuhl in die Kirche nach Aremberg. Es sind Werke von ungewöhnlich guter Arbeit vom Ende des 18. Jahrhunderts. Der barocke Hochaltar musste in seiner Höhe erheblich verkürzt werden, damit er in diese Kirche passte. Die Altäre des Augustinerinnen-Klosters Marienthal überließ die Herrschaft der Arenberger der Pfarrei Aremberg.

Zu sehen sind die Verkündigungsszene, über die der Evangelist Lukas im Evangelium berichtet: Maria kniet vor dem herabschwebenden Erzengel Gabriel. Der Engel, über dem die Taube als Zeichen des Heiligen Geistes schwebt, hat nur einen Flügel. Der Engel links darüber hält einen Stern in seiner rechten Hand und zeigt auf die Verkündigung. Der Engel rechts hält ein Zepter in seiner rechten Hand und weist auf die Herzogen-Krone. Linke Seite: Auf der linken Tür steht St. Augustinus. Der linke Seitenaltar zeigt die Mutter St. Anna, Maria und das Jesuskind mit der Weltkugel. Rechte Seite: Auf der rechten Tür steht der Evangelist Johannes. Der rechte Seitenaltar zeigt den Patron der Pfarrkirche, St. Nikolaus. Der Mittelteil der um 1700 entstandenen Kommunionbank ähnelt der alten Orgelbrüstung und zeigt zwischen Leisten mit Fruchtgehängen durchbrochenes Akanthusmuster.[1]

Der keramische Mosaik-Fußboden in Altarraum und Mittelgang, bei dem jeweils vier Platten ein Bild bilden, stammt aus der Zeit um 1880. Die Bilder zeigen die vier Evangelisten-Symbole Stier (Lukas) Löwe (Marcus), Adler (Johannes) und Mensch (Matheus), wobei auf einer Schriftbanderole jeweils der Name des Evangelisten zu sehen ist.

Der pokalförmige Taufstein hat eine Höhe von 103 Zentimetern. Er hat ein halbkugelförmiges Marmorbecken auf vierseitigen steinernen Baluster-Schaft und stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Zwei der insgesamt 16 Holzbänke tragen ein aufgemaltes, heute aber fast vollständig zerstörtes Chronogramm aus dem Jahr 1663: HAS TIBI PRAESENTES LARGO DVCIS AERE PHILIPPI FRANCISCI SEDES CERNERE LECTOR HAB ES (Übersetzung: Als Leser hast du diese vor dir stehenden Bänke als die großzügige Gabe des Herzogs Philipp Franciscus zu betrachten). Sechs aus der Renaissance stammende Bänke stammen möglicherweise aus der Schlosskapelle.

Die Deckengemälde wurden 1934 von dem Kirchenmaler Johann Scharding aus Trier gemalt. 1966 sind diese Gemälde mit einem weißen Kalkanstrich übermalt worden. 1986 wurden sie von den Firmen Horst Magor aus Müsch und Gisela Schreyögg aus Leutesdorf-Marienburg wieder freigelegt und restauriert. Die Deckenbilder zeigen:

  • Kreuz mit Kelch und Hostie (Alpha und Omega)
  • Christus und die Eucharistie
  • Kreuz, Anker und Schiff, das Zeichen der Hoffnung.
  • Über der Empore: das Lendentuch Jesu und die Buchstaben INRI
  • das Kreuz als Zeichen des Sieges über den Tod

Der bronzene Ambo mit Marmorfu0 stellt Christus als Pelikan dar. Eine ähnliche Darstellung findet sich im Kreis Ahrweiler auch auf der Tür des Tabernakels der Kapelle zum heiligen Silvester (Brenk).

Orgel[Bearbeiten]

Die König-Orgel besteht aus einem dreiteiligen, ungestrichenen Holzprospekt mit Muschelwerk-Verzierungen und Engelsköpfen. Die Seitenteile sind von Posaune blasenden Engeln bekrönt. Sie sind ebenfalls den Herzögen von Arenberg zu verdanken. Die Orgel stammt aus der Werkstatt der Orgelbauerfamilie Balthasar König aus Münstereifel. Sie dürfte etwa 1750 entstanden sein und stand zunächst im Augustinerinnen-Kloster Marienthal. Die Orgel ist also älter als die Aremberger Kirche.

Bau und Bauentwicklung[Bearbeiten]

Obwohl bereits im Jahr 1306 eine Nikolauskapelle im Ort erwähnt wird, ist eine Pfarrei Aremberg wohl erst um das Jahr 1600 entstanden. Im 15. Jahrhundert ist diese Kirche erneuert und renoviert worden. Die heutige Kirche wurde im Jahr 1783 gebaut. Der Herzog von Arenberg hatte der Pfarrei im Jahr 1762 ein Grundstück für Kirche und Friedhof geschenkt. Weil es am nötigen Geld fehlte, wurde jedoch vermutlich nicht sogleich mit dem Bau begonnen. Vielmehr scheint ziemlich sicher, dass es erst unter Aegidius Schneider, der von 1764 bis 1799 Pfarrer in Aremberg war, mit dem Bau der Kirche begonnen wurde. Pfarrer Schneider finanzierte diesen Bau zum Teil aus seinem Privatvermögen.

Von 1980 bis 1987 wurde die Kirche von Grund auf renoviert. Die Kosten samt Restaurierung der Orgel beliefen sich auf etwa 700.000 D-Mark. Durch eine Spende der Arenbergische Verwaltung in Düsseldorf (Herzog Dr. Erikj), den Einsatz des Dechants Gernot Rosenthal und des Verwaltungsratsvorsitzenden Alois Udelhofen war die Renovierung möglich.

Die heutige Kirche wurde im Jahre 1783 errichtet. 1762 hatte der Herzog von Arenberg der Pfarrei einen Platz für Kirche und Friedhof geschenkt. Aber es ist nicht anzunehmen, dass sofort mit dem Bau begonnen werden konnte, da das nötige Geld fehlte. Es scheint ziemlich sicher zu sein, dass es erst unter Pfarrer Aegidius Schneider (1764—1799 Pfarrer in Aremberg) zum Bau der Kirche kam. Pfarrer Schneider hat den Kirchbau zum Teil aus seinem Privatvermögen finanziert.

Die Kirche steht mitten im Ort und ist nach Norden gerichtet. Sie ist ein einschiffiger verputzter Bau mit dreiseitigem Nordschluss. Am Nordende ist die Sakristei angebaut. Im Süden steht der fast quadratische Glockenturm. Die Kirche hat eine Länge von 25,60 und eine Breite von 9,30 Metern. An der Südwand des viergeschossigen Turms ist als Eingang ein Rundbogenportal, das aus rotem Sandstein eingefasst ist.

Der barocke Hochaltar musste, um in diese Kirche zu passen, in seiner Höhe erheblich verkürzt werden. Als Anfang des 19. Jahrhunderts das Augustinerinnen-Kloster Marienthal aufgehoben wurde, kamen von dort die heutigen drei Altäre, die Kommunionbank, die Kanzel und der Beichtstuhl in die Kirche nach Aremberg. Es sind Werke von ungewöhnlich guter Arbeit vom Ende des 18. Jahrhunderts. Die Deckengemälde wurden 1934 von dem Kirchenmaler Johann Scharding aus Trier gemalt. 1980 bis 1987 wurde die Kirche einer totalen Renovierung unterzogen, bei der auch das Deckengemälde frei gelegt und erneuert wurde. 1966 war dieses Gemälde mit einem weißen Kalkanstrich übermalt worden.

Bis etwa zum Jahre 1600 waren die Kapläne der Burg Aremberg für die Seelsorge der fürstlichen Familie und der Untertanen in den umliegenden Orten zuständig. So übten die Herren von Arenberg die Kollation aus, d.h. sie hatten das Recht, die Pfarrstelle zu besetzen. 1612 hatte Fürstin Margarethe von der Marck der Kirche in Aremberg einen Wittums Hof vermacht. Dieser Wittums Hof, der dem Pastor den Unterhalt sicherte, war die Grundlage der Pfarrstelle. Erst auf dieser Grundlage war die Errichtung der Pfarrstelle möglich. Aremberg ist also eine verhältnismäßig junge Pfarrei. Sie gehört heute zum Bistum Trier.[2]

Der Bildhauer Georg Gehring restaurtierte 1986 sämtliche Altäre und Figuren in der Kirche.[3]

Der im Jahr 1989 auf die Fassade der Kirche aufgebrachte Putz bewährte sich nicht: Flechten und Algen ließen sich auf dem Putz nieder, so dass er bald grau und unansehnlich aussah. 2017 wurde deshalb eine mit 250.000 Euro veranschlagte Außensanierung beschlossen. Weil sie als „substanzerhaltende Maßnahme“ gilt, wird sie mit einem 60-prozentigen Zuschuss des Bistums Trier gefördert. Auch die Herzog-von-Arenberg-Stiftung in Düsseldorf beteiligt sich mit 10.000 an den Kosten. Und wenn es der Pfarrgemeinde gelingt, 20.000 Euro an Spenden zu sammeln, stockt die Stiftung ihre Beteiligung nochmals um 20.000 Euro auf. Außerdem sollen das Mauerwerk trocken gelegt, eine Drainage eingebracht und die Warmluftzufuhr saniert werden. Darüber hinaus sollen die Regenrinnen erneuert und Schneebremsen auf dem Dach angebracht werden. Weiter soll ein barrierefreier Zugang zur Kirche in Form einer Rampe an der Zugangstreppe geschaffen werden. Schließlich sind kleinere Maßnahmen geplant, etwa ein neuer Anstrich des Vorraums. Die Drainage soll noch im Jahr 2017 gelegt werden, bevor die Kirche im Jahr 2018 eingerüstet wird.[4]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle für diesen Text ist ein in der Pfarrkirche ausliegender Handzettel
  2. Quelle: Pressemitteilung der Gemeinde Aremberg/Alois Schneider vom 31. August 2010
  3. Quelle: Bruno Hain: Der Bildhauer Georg Gehring (1920-1991) - Leben und Werk, Speyer cjm Verlag für Literatur Grafik und Galerie 1993, 195 Seiten, zahlreiche, teils farbige Fotos der Werke, gebunden, S. 194
  4. Quelle: Gabi Geller: Aremberger sanieren ihre Pfarrkirche – Baumaßnahme kostet rund 250 000 Euro – Neuer Außenputz und barrierefreier Zugang, in: Rhein-Zeitung vom 8. Juni 2017