Kloster Helgoland

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Kloster Helgoland – Ansichtskarte aus den 1950er Jahren
Gottesdienst am 9. November 2010

Das Kloster Helgoland bei Mayen war ein Haus der Franziskanerinnen der heiligen Familie, zunächst Mutterhaus, nachdem die Gemeinschaft 1921 aus Belgien ausgewiesen worden war. In der Nähe von Mayen fanden die Schwestern ein Gelände, auf dem sie 1922 ein neues Gebäude errichten konnten. In einer Anspielung auf die Nordsee-Insel nannte der Volksmund das Haus „Helgoland“. Ende 2010 wurde Kloster Helgoland geschlossen, weil dem Orden der Nachwuchs fehlte und die jüngste der letzten Schwestern bereits 70 Jahre alt war.[1]

Die Schwestern betrieben das Kloster als Stätte des Gebets und der Besinnung wie auch als Tagungshaus. Eine ständige Einrichtung der letzten 20 Jahre in Helgoland waren die Bet- und Besinnungstage des Kolpingwerks Diözesanverband Trier, die auf eine Initiative der Koblenzer Dominikanerschwester Eva-Maria Graef (1906–1997) zurückgingen. Nach dem Vorbild der Gebetswache zur Ewigen Anbetung in der Wallfahrtskirche auf dem Lindenberg bei St. Peter im Schwarzwald wollte Schwester Eva Maria in ihrer näheren Umgebung Ähnliches einrichten und fand in dem Franziskanerinnenkloster bei Mayen den Platz, an dem ihre Idee Wirklichkeit wurde. Schon seit 1935 durfte in der Kapelle des Klosters rund um die Uhr Ewige Anbetung gehalten werden, die inzwischen jedoch eine schwer erfüllbare Verpflichtung geworden war, weil sich die Zahl der Schwestern im Laufe der Jahre beträchtlich verringert hatte. Am 29. Mai 1989 kamen die ersten Männer und Frauen aus verschiedenen Kolpingsfamilien in das idyllisch gelegene Haus, um zu beten, aber auch Ruhe und Entspannung zu finden. Mit einem Gottesdienst, den Kolping-Diözesanpräses Thomas Gerber zelebrierte, und einem gemeinsamen Mittagessen endeten am 9. November 2010, dem 13. Todestag von Schwester Eva Maria, die Bet- und Besinnungstage im Kloster Helgoland.[2]

Wenige Wochen vorher hatte bereits Weihbischof Jörg Michael Peters in Anwesenheit von Abt Benedikt Müntnich und der Mayener Oberbürgermeisterin Veronika Fischer mit den Schwestern einen Abschiedsgottesdienst gefeiert, die Ende 2010 zum Teil in das Seniorenzentrum St. Stephanus in Polch zogen, während andere nach Aachen gingen. Seit 2011 steht das etwa 57.000 Quadratmeter große Anwesen samt dem Klostergebäude zum Verkauf.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.gruppenhaus.de/kloster-helgoland

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Elvira Bell: Nonnen müssen Nettetal verlassen. In: Rhein-Zeitung vom 29. September 2010, Seite 22.
  2. Stadtjournal Mülheim-Kärlich, Ausgabe Dezember 2010.