Bibliothek der Benediktinerabtei Maria Laach

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Gästeführung in der Klosterbibliothek
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Die für Besucher unzugängliche Bibliothek der Benediktinerabtei Maria Laach gehört zu den großen kirchlichen und theologischen Bibliotheken Deutschlands. In Rheinland-Pfalz ist sie die größte privat getragene Bibliothek. Nach einer Restaurierungszeit von eineinhalb Jahren wurde die aus den 1860er Jahren stammende historische Jesuitenbibliothek im Jahr 2015 wieder ihrer Bestimmung übergeben. Drei Räume von annähernd quadratischem Grundriss sind hintereinandergestellt. Im Zentrum befindet sich eine gusseiserne Spindeltreppe, über die drei Büchergalerien erschlossen werden. Die Treppe wurde in der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn hergestellt. Fenster gibt es in der Bibliothek nicht, Tageslicht fällt allein durch die quadratischen Deckenöffnungen in die Räume.


Ansprechpartner[Bearbeiten]

Petrus Nowack (Pater Petrus)

Sonstiges[Bearbeiten]

Die im Zuge der Wiederbesiedlung des Klosters durch Benediktinermönche im Jahr 1892 entstandene Bibliothek verfügt über rund 250.000 Bände – davon stammen etwa 8000 Bände aus der Zeit vor 1800. Und es kommen immer neue Bücher hinzu, etwa durch Erbschaften oder Schenkungen. Die Bibliothek beherbergt theologische Bücher, aber auch belletristische Werke und Schriften anderer Wissenschaften. In den Regalreihen finden sich beispielsweise Ausgaben der Zeitschrift Stimmen aus Maria Laach – eine der ältesten Kulturzeitschriften Deutschlands, die mittlerweile „Stimmen der Zeit“ heißt. Herausgegeben wird sie von Mitgliedern des Jesuitenordens, der von 1862 bis 1892 im Besitz der Abtei war und dort sein Studienkolleg hatte.

Das alte Bibliotheksgebäude gleich neben der Abteikirche war völlig überfüllt. Die alte Bibliothek war für etwa 60.000 Bände ausgelegt – im November 2012 lagerten dort 90.000 Bände. In der Bibliothek standen deshalb zwischen alten Holzregalen provisorische Stahlregale, auf benachbarten Fluren oder in feuchten Kellerräumen lagerten Kisten und Regale voller Bücher.

Deshalb ist ein 50 Meter langer und elf Meter breiter ehemaliger Kuhstall des Klosters zum Bibliotheksgebäude umgebaut worden. Der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaute Stall diente bereits 30 Jahre nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck; zuletzt wurden in dem Gebäude neben dem Ars liturgica Buch- und Kunstverlag Maria Laach Traktoren und Baumaterialien verstaut. Neun Kilometer Bücher (etwa 270.000 Bände) fanden dort auf zwei Etagen Platz finden. 3,3 Millionen Euro betrugen die Kosten für den Umbau (2,8 Millionen Euro) und die Sanierung der alten Bibliothek (500.000 Euro). Der Verein der Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach e.V. steuerte 200.000 Euro bei. Eine Million Euro kamen von Bund, Land und der Deutschen Stiftung für Denkmalpflege.

Der Stall wurde mit massiven Bodenplatten, Stahlbetonbalken und einer neue Deckenkonstruktion ausgestattet. In die Wände wurden zusätzliche Fenster eingelassen und ein neues Lüftungssystem wurde eingebaut. Die Außenfassade des alten Kuhstalls wurde verputzt und ausgebessert. Außerdem wurde der Asbestschiefer vom Dach genommen. Um die Bücher vor Feuer zu schützen, wurde in dem neuen Gebäude zwischen dem Dachstuhl und der obersten Etage eine Betondecke eingezogen.[1]

Ende Juli 2013 war das Projekt beendet.

Im Juni 2016 wurde die Bibliothek und Arens Faulhaber, Lichtplaner aus Köln, mit dem Deutschen Lichtdesignpreis in der Kategorie Kulturbauten ausgezeichnet. Die ideelle Auszeichnung wird jährlich in insgesamt zehn Kategorien vergeben, wobei es um Lichtwirkung und herausragende Beleuchtungslösungen geht.[2]

Staatsministerin Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hat die Bibliothek der Abtei Maria Laach im Frühjahr 2019 in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter aufgenommen. Damit erkennt der Sachverständigenausschuss des Landes Rheinland-Pfalz die im 15. Jahrhundert von Jesuiten gegründete Klosterbibliothek, die heute einen Bestand von rund 265.000 Bänden umfasst, als besonders bedeutsam und identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands an.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Benediktinerabtei Maria Laach

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Rhein-Zeitung vom 13. Juli 2012 und vom 12. November 2012 sowie General-Anzeiger vom 10. Januar 2013
  2. Quelle: Auszeichnung für Maria Laach – Jesuitenbibliothek gewinnt Lichtdesign-Preis, general-anzeiger-bonn.de vom 10. Juni 2016
  3. Quelle: National wertvolles Kulturgut – Berliner Kulturbeauftragte nimmt Bibliothek der Abtei Maria Laach in Verzeichnis auf, in: General-Anzeiger vom 4. Mai 2019