Kriminalpräventiver Rat Sinzig

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„Spritzen und Müll in Vorgärten und in den Parks, Lärmbelästigung, Verkehrsrowdys, Anpöbeln von Passanten“ – all das solle in Sinzig zurückgedrängt werden, berichtete rhein-zeitung.de am 25. September 2018. Um Polizei, Ordnungsamt und den privaten Sicherheitsdienst, für den die Stadt jährlich 50.000 Euro zahlt, dabei zu unterstützen, wurde während einer öffentlichen Veranstaltung am Mittwoch, 14. November 2018, um 19 Uhr ein Kriminalpräventiver Rat gegründet.


Chronik[Bearbeiten]

Bei einer Einwohnerversammlung im September 2018 stellten Bürgermeister Andreas Geron sowie Thomas Auler von der Leitstelle Kriminalprävention des Innenministeriums in Mainz, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Remagen, Heinrich Klar, sowie Carsten Lohre, Fachbereichsleiter für Ordnung und Soziales der Stadtverwaltung Sinzig, und sein Vertreter Tim Palm Arbeit und Ziele eines solchen Rates vor. Wenn Sinzig einen solchen Rat gründet, würden Workshops und Seminare zu Themen wie Demokratie für Jugendliche, Anti-Aggressionstraining, Einbruchsicherheit, Zivilcourage oder Selbstschutz von Jugendlichen und Erwachsenen mit bis zu 80 Prozent vom Land bezuschusst, hieß es. Als einer der Brennpunkte der Stadt wurde der Schlosspark genannt. In den vorangegangenen Jahren habe es dort Hunderte Anwohner-Beschwerden gegeben. Nach Beschwerden von Nachbarn des Luna-Parks wegen Lärmbelästigung und Vandalismus war eine von den Rüstigen Rentnern aufgestellte Tischgarnitur wieder abgebaut worden.[1]

Innerhalb des Kriminalpräventiven Rates wurden drei Projektgruppen gegründet, die unterschiedliche Themen bearbeiten:[2]

  1. Die erste Gruppe nimmt sich des Themas Ruhestörung in öffentlichen Anlagen an – insbesondere im Schlosspark.
  2. Die zweite Projektgruppe kümmert sich um den ruhenden Verkehr. Auch da liege in Sinzig einiges im Argen, hieß es. Halteverbote würden ignoriert und Parkscheiben einfach weitergedreht. Auf dem Kaiserplatz gebe es auch Probleme mit Dauerparkern. Sie seien Ursache dafür, dass es dort werktags in den Morgenstunden keine Plätze mehr gebe. Bürger regten unregelmäßige Kontrollen durch das Ordnungsamts an – auch nach 16 Uhr an Werktagen und an den Wochenenden. Außerdem könnten Gelbe Karten verteilt werden, die im Wiederholungsfall in Rote verwandeln und schließlich in ein Verwarnungsgeld münden könnten.
  3. Die dritte Projektgruppe beschäftigt sich mit der Bekämpfung von Sachbeschädigungen, Vandalismus und Müll.

Bürgermeister zieht positive Bilanz der ersten Monate[Bearbeiten]

Im Sommer 2019 zog Bürgermeister Andreas Geron eine positive Bilanz: Die im November 2018 zur Sprache gebrachten Probleme seien dank des Rates sukzessive aus der Welt geschafft worden. Die Lösungen seien dabei mitunter einfach. Im Schlosspark etwa pflanzte die Stadt an neuralgischen Punkten Blumen an, womit sie erreichte, dass die Anwohner endlich wieder ihre Ruhe hätten. „Die gartenbaulichen Maßnahmen haben dazu geführt, dass sich die Aufenthaltsplätze verlagert haben“, erläuterte Geron. Es gebe es nach wie vor Möglichkeiten, sich im Park zu treffen, aber an Stellen, an denen die Nachbarschaft nicht mehr gestört werde. Darüber hinaus sei die Citystreife für die Sommermonate verstärkt worden. Im Juni und Juli sei die Streife 200 Stunden, im August und September 100 Stunden unterwegs gewesen. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 25.000 Euro. Daneben kontrolliere das Ordnungsamt der Stadt verstärkt in den Abendstunden, sagte Geron weiter. Um drei Hilfspolizeibeamte verstärkt, habe es den ruhenden Verkehr im Blick – auch an den Wochenenden. Unberechtigtes Parken an den Wochenenden sei zurückgegangen“, berichtete der Bürgermeister. Beschwerden gebe es allerdings trotzdem. Sie hätten im Hinblick auf die verteilten Knöllchen zugenommen. Auch der Vandalismus sei 2019 im Vergleich zu 2018 zurückgegangen, sagte Geron. Beim Thema Sauberkeit solle sich allerdings noch etwas tun: 13 zusätzliche Abfalleimer und zehn Spender für Hundekotbeutel würden aufgestellt. Um das allgemeine Sicherheitsgefühls in der Stadt zu erhöhen, halte die Stadt nach einem ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater Ausschau. Alles in allem habe sich die Gründung des Kriminalpräventiven Rates in vollem Umfang bewährt, zog der Bürgermeister Bilanz. Obwohl es aus Sicht der Verwaltung derzeit kein drängendes Thema mehr gebe, solle das Gremium bestehen bleiben und zweimal jährlich tagen. Der Rat solle dabei ein Forum, in das Bürger ihre Ideen einbringen. Die Stadt selbst spreche nur Themen an, wenn sie zuvor von den Bürgern per E-Mail, Telefon oder im Gespräch angeregt wurden.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Kriminalpräventiver Rat Bad Breisig

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Kriminalpräventiver Rat wird gegründet: Sinzig will Störenfriede ausbremsen, rhein-zeitung.de vom 25. September 2018
  2. Quelle: Silke Müller: Wie Sinzig Störenfriede ausbremsen will – Kriminalpräventiver Rat: Erstes Treffen – Erste Lösungsansätze, in: Rhein-Zeitung vom 16. November 2018
  3. Quelle: Silke Müller: Wie Sinzig lebenswerter geworden ist – Kriminalpräventiver Rat leistet erfolgreiche Arbeit, in: Rhein-Zeitung vom 3. August 2019