Maria-Himmelfahrt-Kapelle Rodder

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Die mitten im Ort im gotischen Stil erbaute Maria-Himmelfahrt-Kapelle Rodder wurde im Jahr 1869 als Gemeinschaftswerk der Bürger fertig gestellt und zu Ehren der Himmelfahrt Mariens geweiht. Die hohe, geräumig und licht wirkende Kapelle verfügt über Sakristei und Empore. Der aus Holz geschnitzte Altar stammt aus der alten Kapelle zum heiligen Silvester in Brenk. Der Altaraufbau wurde Anfang Mai des Jahres 1896 von dem Koblenzer Kunstschreiner Cohen aufgestellt. Das Altarbild zeigt die Himmelfahrt Mariens. Neben dem Altar hängt ein Ölgemälde der „Mater dolorosa“ (Schmerzensmutter). Im Altarraum wurde ein Mosaik zu einem Gebet verlegt. An den Seitenwänden hängen 14 Kreuzwegstationsbilder, die im Jahr 1889 angeschafft wurden, sowie ein Segensbild. In der Kapelle wird derzeit (Stand: Mai 2012) alle zwei Wochen donnerstags und zu besonderen Anlässen Gottesdienst gefeiert.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Ausstattung[Bearbeiten]

Die Kapelle verfügt über Empore und Sakristei. Der Altar stammt aus der Kapelle zum heiligen Silvester in Brenk, der Vorgängerin der heutigen ebenfalls St. Silvester geweihten Kapelle des Ortes. Der Unterbau des Altares wurde inzwischen erneuert. Das Altarbild stellt die Himmelfahrt Mariens dar. Die Seitenwände der Kapelle wurden im Jahr 1889 mit 14 Kreuzwegstationsbilder ausgestattet. Außen hängt zur Hauptstraße hin ein überdachtes Kreuz. Darunter befindet sich eine Holztafel mit den Klagen des Heilands.

Geläut[Bearbeiten]

Die Glocke wurde im Jahr 1942 beschlagnahmt und abtransportiert. Um 1950 kaufte die Gemeinde eine einfache neue Glocke, die im Jahr 1978 durch zwei Glocken ersetzt wurde. Pastor Otmar Fechler weihte am Kirmessonntag des Jahres 2006 im Rahmen einer Festmesse eine neue Johannes-Glocke. Ihren Platz fand die neue Glocke neben der alten Glocke. Zuvor waren ein neuer Glockenstuhl aus Eichenholz und ein elektrisches Geläut eingebaut worden. Wie in früheren Zeiten sind seitdem täglich um 12 Uhr die Mittags- und um 18 Uhr die Abendglocke zu hören. Die kleinere Glocke dient seitdem am Altar als Gong.

Unterhaltung[Bearbeiten]

Die Kapelle wird von der Dorfgemeinschaft unterhalten. Anna Schmitt, die gegenüber dem Sakralbau wohnte, versah mehrere Jahrzehnte lang Dienst in der Kapelle, bevor Christel Maur dieses Amt übernahm. Im Jahr 2000 wurde Anni Schneider als Küsterin eingesetzt.

Geschichte[Bearbeiten]

In Niederzissen, zu deren Pfarrei die Einwohner von Rodder gehören, gab es bereits 1150 eine Kirche. Mit der Besiedlung kam aber auch eine Kapelle in den kleinen Ortes. Eine Kapelle wurde in Rodder bereits im Jahre 1428 urkundlich als Filial-Kapelle von Niederzissen erwähnt. 1537 ist erneut von einer Kapelle im Ort die Rede. Da sie baufällig geworden war und den gestiegenen Anforderungen nicht entsprach, beschlossen die Gläubigen des Orts, eine neue Kapelle zu bauen. Im Jahr 1869 stellten sie dieses Gemeinschaftswerk fertig; anlässlich der Himmelfahrt Mariens wurde es geweiht und vermutlich im Jahr 1872 konsekriert.

Um 1942 wurde die Glocke der Kapelle beschlagnahmt und für Wehrmachtszwecke abtransportiert und eingeschmolzen. Etwa 1950 beschaffte sich die Gemeinde eine neue, einfache Glocke. Sie wurde im Jahr 1978 wieder abgenommen und auf der Empore abgestellt, weil zwei neue Glocken aufgehängt wurden und für eine dritte Glocke kein Platz mehr war. Außerdem passte der Klang der alten Glocke nicht mehr zu dem der neuen Glocken. Im Jahr 2006 wurde das Geläut nochmals verbessert: Mit der alten Johannes-Glocke schwingt seitdem eine größere Marien-Glocke an einem neuen Glockenstuhl. Außerdem wurde ein elektrischer Antrieb eingebaut. Seitdem erklingt pünktlich jeden Tag die Mittags- und Abendglocke mit einem vorgeschalteten Angelusläuten.

Im Jahre 2005 wurde die Anschaffung eines elektrischen Läutwerks ins Auge gefasst. Bei den nötigen Untersuchungen wurde aber festgestellt, dass die kleinere Glocke klanglich nicht zur anderen passte und dass der Glockenstuhl vom Zahn der Zeit gezeichnet war. Als die Finanzierung gesichert war, konnten die Aufträge für eine neue Glocke, einen elektrischen Antrieb und einen Glockenstuhl aus Eichenholz erteilt werden. dem Kirmessonntag, fand die feierliche Einweihung statt.

Am 13. August 2006, während der Kirmes-Messe 2006, weihte Pastor Otmar Fechler eine neue Glocke ein, die nach der Renovierung der Kapelle – die seitdem mit einem neuen Glockenstuhl und einem elektrischen Geläut ausgestattet ist - ihren Platz neben der alten Glocke fand.[2]

1982 wurde das kleine Gotteshaus generalsaniert. Dabei sind Innen- und Außenputz teilweise erneuert, der Bodenbelag wurde ausgewechselt und eine elektrische Speicherheizung eingebaut worden. Elektroinstallation und Außenfenster wurden erneuert; außerdem wurde die Kapelle innen und außen neu gestrichen.

Die Sanierung endete mit der Installation einer neuen Elektrik, der Erneuerung der Außenfenster sowie einem Innen- und Außenanstrich. Später sind die Freiflächen neben dem Gotteshaus gärtnerisch gestaltet worden.

Im Jahr 2008 wurden mit Spendengeldern der kupferne Wetterhahn und die Möblierung der Sakristei erneuert.

Nach mehr als 60 Jahren hängen im Frühjahr 2023 wieder die beiden Ölgemälde Ecce Homo und Mater Dolorosa an ihrem ursprünglichen Platz zur linken und rechten Seite des Kapellen-Altares. Die Gemälde aus dem Jahre 1889 sind ein Geschenk von Pastor Volk an die Rodderer. Volk war von 1888 bis 1896 Pastor von Niederzissen und Rodder. Wegen Renovierungsarbeiten wurden die Bilder im Jahr 1961 abgenommen und nach der Renovierung nicht wieder aufgehängt. Pastor Nikolaus Mettler hatte damals Hans-Dieter Liebeler aus Rodder gebeten, die Gemälde und das erste Messbuch von 1869 an sich zu nehmen und aufzubewahren, weil er sie bei ihm in guten Händen wisse. 2019 trat Liebeler dann an Andreas Schröder heran, der zu der Zeit Mitglied des Pfarrgemeinderates Niederzissen war. Sein Anliegen: Er wollte wissen, ob die beiden Ölgemälde wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren könnten. Nach einer Besprechung im Pfarrgemeinde- und im Verwaltungsrat stimmten diese dem Vorhaben zu. Hans-Dieter Liebeler ließ die Gemälde zudem im Vorfeld restaurieren, sodass der Pfarrgemeinde keine Kosten für die Restaurierungsarbeiten entstanden.[3]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: niederzissen.de: Rodder, gesehen am 31. Dezember 2010, Rhein-Zeitung vom 11. Mai 2012 und Hans-Willi Kempenich: Die Kapelle in Rodder besteht seit 150 Jahren – Am Wochenende wird groß gefeiert – und das nicht nur im Gotteshaus, in: Rhein-Zeitung vom 8. Mai 2019
  2. Quelle: Maria Kittel: Die Kirmes stand ganz im Zeichen von Rodders Alter Schule - 100-jähriges Bestehen wurde mit einem viertägigen Programm rund um die Begegnungsstätte gefeiert - Eine neue Glocke wurde geweiht, in: Rhein-Zeitung vom 16. August 2006
  3. Quelle: Nach 60 Jahren hängen Gemälde wieder in Rodderer Kirche - Wegen Renovierungsarbeiten 1961 abgehängt – Frisch restauriert, in: Rhein-Zeitung vom 3. Februar 2023