Maritta Heinzen

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Heinzen Maritta.jpg
Hinweisschild in der Oberhutstraße (Ahrweiler)

Maria Theresia („Maritta“) Heinzen (* ca. 1943) aus Ahrweiler war 1962/63 Burgundia (Weinkönigin) von Ahrweiler und Deutsche Weinkönigin. Ihre Tochter Stephanie Mies war 1987/88 Burgundia. Maritta Heinzen, die erst kurz zuvor zur Burgundia von Ahrweiler ernannt worden war, fuhr Ende September 1962 in Begleitung von zwei Wahlmännern und einem Vertreter der Ahrwinzer sowie mit ihrem Vater nach Neustadt an der Weinstraße. Zu dieser Zeit entsandte jedes Anbaugebiet zwei oder drei Wahlmänner zur Wahl der Deutschen Weinkönigin, hinzu kamen Vertreter von Weinbauverbänden, Gastronomie und Medien. Die 41-köpfige Jury nannte sich damals „Wahlmännergremium“, denn weibliche Vertreter gehörten diesem Gremium zu dieser Zeit noch nicht an. Im zweiten Wahlgang vereinte die zu dieser Zeit 19-Jährige 30 von 41 Stimmen auf sich. Damit war sie Deutsche Weinkönigin – die erste junge Frau in diesem Amt aus dem Ahrtal.


Vita[Bearbeiten]

„Gebietsweinköniginnen gab es hier noch nicht. Ich war Burgundia, und da haben sie mich gefragt, ob ich in Neustadt den Ahrwein vertreten wolle“, sagte die inzwischen 69-Jährige ehemalige deutsche Weinkönigin im August 2012 dem General-Anzeiger (GA).[1] Die übrigen Bewerberinnen traten in langen Brokatkleidern auf, Maritta Heinzen im Dirndl. Aber schon nach dem ersten Wahlgang hatten sich die 45 Juroren für die Bewerberin von der Ahr entschieden. „Ich denke, meine Unbekümmertheit hat damals den Ausschlag gegeben“, sagte sie 2012 dem GA.

Nach der Wahl ging Maritta Heinzen mit dem Team des Deutschen Weininstituts auf Reisen - meist nach Norddeutschland und Berlin, wo Kunden geworben werden sollten. Auslandsreisen gehörten damals noch nicht zum Programm der Deutschen Weinkönigin. Der Weg von Maritta Heinzen führte von der Ahr aus zunächst immer zum Deutschen Weininstitut nach Mainz. Von dort ging es mit den anderen zusammen auf Business-Tour. Manchmal reiste sie per Propellerflugzeug oder Hubschrauber, meistens aber mit der Bahn. Stundenlang saßen Maritta Heinzen und ihre Begleiter in Zügen und warteten auf Bahnhöfen. Übernachtet wurde in Hotels, die ein Vielfaches dessen kosteten, was Zimmervermieter an der Ahr verlangten.

Maritta Heinzen fuhr zur Eröffnung der Weinwochen nach Berlin und Hamburg. Zu ihren eindrucksvollsten Erlebnissen gehörte eine Diplomaten-Weinprobe im Kloster Eberbach, an der auch der damalige russische Botschafter Andrej Smirnov teilnahm. Das Allerschönste war für die junge Frau von der Ahr jedoch der Empfang nach der Krönung auf dem Marktplatz Ahrweiler. Die ganze Stadt hatte sich dort damals versammelt, um ihr einen Empfang zu bereiten. In puncto Outfit war Maritta Heinzen damals weitgehend auf sich selbst gestellt. Drei Dirndl in verschiedenen Längen besaß sie. Die Haare wurden selbst hoch gesteckt.

Nach der Schule am Calvarienberg hatte die zu dieser Zeit 19-Jährige einen Lehrvertrag bei der Post abgeschlossen. Als die Tochter aus einer Nebenerwerbs-Winzerfamilie aus Ahrweiler Deutsche Weinkönigin wurde, ist der Vertrag gelöst worden. Nach ihrer Amtszeit arbeitete Maritta Heinzen bei der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr.

Maria Theresia („Maritta“) Heinzen (heute Schmitz) aus Ahrweiler war erst wenige Wochen zuvor Weinkönigin von Ahrweiler geworden, als sie Ende September 1962 in Begleitung von zwei Wahlmännern, einem Vertreter der Ahr-Winzer und ihrem Vater nach Neustadt an die Weinstraße fuhr. Schon im ersten Wahlgang machten die 45 Juroren Maritta Heinzen dort zur 14. Deutschen Weinkönigin – und zur ersten Deutschen Weinkönigin von der Ahr. Maritta Schmitz ist dem Ahrwein auch im September 2020 noch eng verbunden, wie sie in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger sagte. Seit vielen Jahren brachte sie Gästen im Ahrweiler Winzer-Verein bei Kellerführungen und Weinproben die Erzeugnisse aus dem Rotweinstädtchen nahe. Ihr Vater Peter Heinzen war, bevor er zum Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler wechselte, Kellermeister im Winzer-Verein. Und Mutter Franziska Müller stammte aus einer Winzerfamilie aus Rech. Da wundert‘s nicht, dass sie das Wein-Gen an die nächste Generation weitergereicht hat. Sohn Klaus, der viele Jahre lang selbst Wein an- und ausgebaut hat, hat sich als Biochemiker auf Weinanalysen spezialisiert. Und Tochter Stephanie Breuckmann, gelernte Zahnarzthelferin und 1987/88 Weinkönigin von Ahrweiler, arbeitete zunächst in einer Zahnarztpraxis in Bad Bodendorf. Als in ihrem Elternhaus an der Oberhutstraße 31 in Ahrweiler dann das Erdgeschoss frei wurde, eröffnete sie dort die Weinstube Steinfeld – in der sie natürlich ein großes Foto von ihrer Mutter aus der Zeit als Deutscher Weinkönigin aufhängte.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Ahrwein“

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Schulze: Sie war die einzige im Dirndl - Vor 50 Jahren war Maritta Schmitz Deutsche Weinkönigin – die erste von der Ahr, in: General-Anzeiger vom 31. August 2012
  2. Quelle: Anton Simons: Was machen die fünf ehemaligen Deutschen Weinköniginnen von der Ahr heute?, general-anzeiger-bonn.de, 18. September 2020