Mensa im Schulzentrum Sinzig

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Bürgermeister Andreas Geron (Mitte) präsentierte den Gästen am 9. Januar 2024 die nach der Flutkatastrophe erbaute temporäre Mensa im Schulzentrum.
Bürgermeister Andreas Geron (l.) und GEWI-Geschäftsführerin Sofia Lunnebach freuten sich über die nun wieder geschaffene Möglichkeit der Essensversorgung in der temporären Mensa.
Mensa Sinzig außen b,.jpg
Mensa Sinzig 1.jpg
Nach dem Abriss

Die Mensa im Schulzentrum Sinzig ist vor allem für die Schüler von Regenbogen- und Barbarossaschule gedacht, wird aber beispielsweise auch von den kommunalen Gremien der Stadt für Sitzungen genutzt. Das Gebäude wurde 2020 fertiggestellt; für 13. März 2020 war eine feierliche Eröffnung geplant. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Eröffnung aber verschoben, war dann aber hinfällig, nachdem das Gebäude beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 zerstört worden war.


Standort[Bearbeiten]

Barbarossastraße 37b

53489 Sinzig

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Chronik[Bearbeiten]

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion habe der Stadt Sinzig die für den Bau erforderliche Landeszuwendung bewilligt, berichtete der General-Anzeiger am 6. Januar 2017. Baugenehmigung und schulbaubehördliche Genehmigung seien bereits 2017 erteilt worden. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf rund 800.000 Euro. Davon übernahmen das Land insgesamt 470.000, der Kreis Ahrweiler 78.500 und die Stadt Sinzig knapp 245.000 Euro. Das Gebäude wurde in modularer Bauweise errichtet. Der Baubeginn war für April 2018 geplant.[1]

Dank modularer Bauweise werde die Mensa lediglich 700.000 Euro kosten – und nicht die ursprünglich berechneten 1,6 Millionen Euro bei konventioneller Bauweise, wie die Rhein-Zeitung am 22. Februar 2018 berichtete. „Im April kann mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden, Ende dieses Jahres ist mit der Fertigstellung zu rechnen“, sagte Bürgermeister Andreas Geron während einer Sitzung des Schulträgerausschusses der Stadt. Das Land gewähre einen Zuschuss von 470.000 Euro, der Kreis steuere 78.500 Euro bei. Die neue Mensa werde über 228 Plätze verfügen, sei aber noch erweiterbar. Dirk Frenzel (SPD) regte an, jedes Kind solle die Möglichkeit erhalten, ein Mittagessen für einen Euro zu bekommen. Der Haupt- und Finanzausschuss nahm diesen Vorschlag auch mehrheitlich an. Bislang koste ein Mittagessen 3,40 Euro, berichtete die Rhein-Zeitung. Die Stadt Sinzig lasse sich die Verpflegung der Grund- und Realschüler 65.000 Euro jährlich kosten „Es besteht aber die Möglichkeit, über einen Antrag im Rahmen des Bildungs-Teilhabepakets der Kreisverwaltung einen Zuschuss zu erhalten, sodass Eltern ohnehin nur 1 Euro zu zahlen haben“, sagte Elke Esper, die Direktorin der Regenbogenschule. Elke Esper und Uta Erlekampf, Konrektorin der Barbarossaschule, waren der Meinung, dass die Eltern aktiv werden müssten, wenn sie Unterstützung möchten. Wenn die Mittagsverpflegung zu billig angeboten wird, sei zu befürchten, dass Kinder zwar zum Essen angemeldet würden, das Essen jedoch nicht immer einnehmen. Dann aber „würden ... ganze Berge von Essen weggeworfen“, befürchtete Esper. Im Februar 2018 machen etwa 200 Kinder im Schulzentrum von dem Angebot Gebrauch. Die Schulverpflegung werde allerdings neu ausgeschrieben, sagte Sozialamtsleiter Carsten Lohre.[2]

„Die Kosten für den geplanten Neubau einer Mensa an der Sinziger Barbarossaschule scheinen aus dem Ruder zu laufen“, hieß es am 26. April 2018 im General-Anzeiger. Die CDU meldete deshalb Bedenken an – mit dem Argument, das Projekt sei derzeit nicht entscheidungsreif. Als sich die Stadt erstmals mit dem Bauprojekt beschäftigte, sei eine 800.000 teure „Light-Version“ favorisiert worden. Das Essen sollte dort nicht frisch zubereitet, sondern von einem Caterer geliefert werden. Kritiker nannten das Projekt deshalb eine lieblose „Futterhalle“. Zwei Jahre später warnte die Verwaltung vor erheblichen Kostensteigerungen, insbesondere bei den Baupreisen. Das Schaffen der technischen Voraussetzungen zum Einbau einer professionellen Gastroküche würde mit weiteren 170.000 Euro zu Buche schlagen. Mit der Anschaffung einer Küche würde das Vorhaben schnell 1,5 Millionen Euro kosten. Die CDU kritisierte auch, dass es bislang keine Informationen zu den zu erwartenden Folgekosten gegeben worden seien. „Wer soll die Küche betreiben?“, fragte Pia Wasem, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, in einer offenen Fraktionssitzung. Und: Wie viele Essen müssten täglich ausgegeben werden, damit die Mensa nicht zur dauerhaften Kostenfalle wird?[3]

Im Mai 2018 gab der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Sinzig für den Bau der voraussichtlich 1,2 Millionen Euro teuren Mensa für das Sinziger Schulzentrum. Das letzte Wort hat allerdings der Sinziger Stadtrat. Die Ausschussmehrheit von CDU und FWG legte fest, dass das andernorts vorbereitete Essen mit Hilfe von Konvektomaten auf Temperatur gebracht werden soll. SPD und Grüne hingegen tendierten zum Einbau einer vollwertigen Gastronomie-Küche. Die neue Mensa soll in hohem Maße energieeffizient gebaut werden und über eine eigene Pelletheizung verfügen. Eine Lautsprecheranlage für Durchsagen und Informationen soll 20.000 Euro kosten.[4]

Der Stadtrat Sinzig votierte Ende Mai 2018 einstimmig für den Bau der Mensa. Die Rhein-Zeitung berichtete:

Die Schulspeisen sollen in Konvektomaten, die die warmen Mahlzeiten individuell portionierbar machen, dargereicht werden. So kostet die Küche 148.000 Euro samt Lüftungsanlage, die elektronische Durchsageanlage (ELA) rund 20.000 Euro, EDV/Multifunktionstechnik rund 3500 Euro und der Außenbereich mit Erweiterungsoption rund 22.500 Euro. Für das Projekt, das unter Federführung des Kölner Büros Planbar durchgeführt wird, wurde ein Zuschuss im Wege der Festbetragsfinanzierung in Höhe von 470.000 Euro bewilligt; ergänzt um einen Kreisanteil in Höhe von 78.500 Euro insgesamt damit 548 500 Euro.[5]

Der Auftrag für die erforderlichen Erd- und Rohbauarbeiten vergab der Stadtrat Sinzig im Frühherbst 2018 an die Anton Müller GmbH & Co. Schalkenbach. Volumen: 157.000 Euro. Damit wurde der Mensa-Bau um etwa 5000 Euro teurer, als es die Kostenprognose des Büros Planbar ursprünglich vorgesehen hat, das von 152.000 Euro ausgegangen war. Im Haushalt der Stadt Sinzig sind für das Jahr 2018 759.000 Euro für die Mensa eingestellt.[6]

Wegen des Corona-Virus wurde im März 2020 kurzfristig die feierliche Eröffnung der Mensa abgesagt.

Die kaum genutzte Mensa wurde, nachdem sie beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 schwer beschädigt worden war, einige Monate später abgerissen.[7]

Im Advent 2022 beschloss der Bauausschuss, die von der Flut zerstörte Mensa zunächst durch eine temporäre Containerlösung zu ersetzen. Als Standort war ein Teil des ehemaligen Rick-Geländes angedacht, das sich allerdings nicht im Eigentum der Stadt befand. Die Zwischenlösung werde in erster Linie für die Schüler der Regenbogen-Grundschule und der Barbarossa-Realschule plus aufgestellt, hieß es, „es kann aber sicher auch der eine oder andere Schüler des Rhein-Gymnasiums dort essen“, sagte Bürgermeister Andreas Geron. Die ungefähre Bauzeit schätzte Sofia Lunnebach, Geschäftsführerin der Sinziger Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (Gewi), auf etwa ein halbes Jahr. Bis die neue Mensa für geschätzte 5,9 Millionen Euro Baukosten fertiggestellt ist, solle diese Containerlösung genutzt werden. Nach den wasserrechtlichen und den technischen Rahmenbedingungen solle der Neubau so gestaltet werden, dass mögliche künftige Flutereignisse nicht mehr zu Zerstörungen führen, so Lunnebach weiter.[8]

temporäre Mensa in direkter Nähe zum Schulzentrums eröffnet[Bearbeiten]

Erst im Frühjahr 2020 hatte die Mensa auf dem Schulhofgelände der Realschule plus im Sinziger Schulzentrum den Betrieb aufgenommen – die Flutkatastrophe vom Juli 2021 bedeutete nicht nur die Zerstörung des Gebäudes, sondern auch das vorläufige Ende des gemeinsamen Mittagessens für die Schüler*innen der Regenbogenschule und der Barbarossaschule. Mit der Eröffnung einer temporären Mensa in direkter Nähe zum Schulzentrum wurde diese Lücke am Montag, 9. Januar 2024 geschlossen. „Wir freuen uns sehr, dass aufgrund des hohen Einsatzes seitens der GEWI und der Mitarbeiter*innen der Verwaltung mit der temporären Mensa eine Örtlichkeit geschaffen wurde, die es den Kindern wieder ermöglicht, vor Ort gemeinsam zu Mittag zu essen und damit Schulgemeinschaft zu erleben“, sagte Bürgermeister Andreas Geron bei der offiziellen Eröffnung. Das Flutereignis hatte die Mensa so stark beschädigt, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht tragfähig war und der Abriss samt Neuplanung beauftragt wurde. Im Zuge der Planungen wurden von Seiten der Stadtverwaltung auch alternative Standorte und Raumprogramme geprüft. Die Mitglieder des Sinziger Stadtrates hatten sich im Mai 2023 dann mehrheitlich für die Planung am Standort der Grundschule inklusive der Erweiterung durch eine Stadthalle und durch weitere Klassen- und Fachräume ausgesprochen. Da für dieses Projekt mehrere Förderprogramme ineinandergreifen, fanden Gespräche mit den zuständigen Behörden statt, um die weitere Vorgehensweise im Projekt sowie die Finanzierung zu klären. Um bis zum Bau der neuen Mensa den Kindern wieder die Möglichkeit für ein gemeinsames Mittagessen zu bieten, beschlossen die Sinziger Gremien die Umsetzung einer Container-Lösung für eine temporäre Mensa. Während die Grundschulkinder nach der Flut gemeinsam in den Klassenräumen zu Mittag aßen, konnten die Schüler*innen der Realschule durch das Engagement des HoT ihr Mittagessen in einem neu errichteten Zelt einnehmen. So bedankte sich Bürgermeister Geron dann bei der Eröffnung auch bei der Leiterin des Hot, Petra Klein, beim Dienstleister des Essensangebots, dem Maranatha in Bad Bodendorf, sowie bei den Verantwortlichen in den beiden Schulen für den Einsatz und die flexible Gestaltung der Abläufe.[9]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Land gibt Geld für die Sinziger Schulmensa – Gesamtkosten betragen 800.000 Euro, in: General-Anzeiger vom 6. Januar 2018
  2. Quelle: Judith Schumacher: Sinziger Schulmensa wird günstiger als gedacht – Modulbauweise drückt Kosten von 1,6 Millionen auf 700.000 Euro – Ausschuss trifft weitere Entscheidungen, in: Rhein-Zeitung vom 22. Februar 2018
  3. Quelle: Victor Francke: CDU befürchtet Kostenexplosion – Mensa-Neubau in Sinzig "nicht um jeden Preis", general-anzeiger-bonn.de vom 26. April 2018
  4. Quelle: Bernd Linnarz: Stadtrat hat das letzte Wort – Der Weg für die Mensa im Sinziger Schulzentrum ist wohl frei, general-anzeiger-bonn.de vom 19. Mai 2018
  5. Quelle: Judith Schumacher: Weg frei für die Sinziger Mensa – Der Rat gibt auch grünes Licht für die Kleinfeldsporthalle in Bad Bodendorf, in: Rhein-Zeitung vom 27. Mai 2018
  6. Quelle: Silke Müller: Neue Heimat für die Sinziger Wehr auf gutem Weg – Mensa, Kita und Co.: Stadtrat vergibt Aufträge für millionenschwere Projekte, in: Rhein-Zeitung vom 4. Oktober 2018
  7. Quelle: Sinziger Schullandschaft soll möglichst schnell und effizient wieder hergestellt werden - Mensa soll am alten Standort wieder aufgebaut werden, blick-aktuell.de, 6. November 2021
  8. Quelle: Judith Schumacher: Wiederaufbau in Sinzig: Provisorium für Mensa soll kommen, rhein-zeitung.de, 2. Dezember 2022
  9. Quellen: Victor Francke: Ein Provisorium, aber vom Feinsten - Die Sinziger Schüler haben wieder eine Mensa, ga.de, 10. Januar 2024,Temporäre Mensa im Schulzentrum nimmt Betrieb auf, Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig/Melanie Walkenbach vom 9. Januar 2024