Michael Kültz

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Michael Kültz (* 25. Mai 1784) aus Ahrweiler wurde im Alter von 20 Jahren zum französischen Heeresdienst eingezogen und leistete im Solde Napoleons als Füsilier in der 4. Kompagnie im 92. Infanterieregiment Kriegsdienst. 1805, 1806, 1807 und 1809 sind in seinem Entlassungspass als Kriegsjahre vermerkt. So kämpfte er am 2. Dezember 1805 in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, in der Kaiser Napoleon den deutschen Kaiser Franz und den mit ihm verbündeten russischen Zaren Alexander besiegte und damit dem 1000-jährigen Deutschen Kaiserreich den Todesstoß versetzte. 1806 kämpfte Kültz unter den Fahnen Napoleons in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 16./19. Oktober 1806 gegen die Preußen. Am 6. Juli 1809 kämpfte der Füsilier Michael Kültz in der Schlacht bei Wagram (5./6. Juli 1809) östlich von Wien. wo er eine Schusswunde erhielt. „Diese Schußwunde war unserem Michael zum Heile“, schrieb Jakob Rausch, „es war ein gnädiger "Heimatschuß".“ Kültz erhielt nämlich vom Sanitätsoffizier die Bescheinigung, dass sein linker Oberschenkel und das linke Knie durch Versteifung ihn gehbehindert machten, so dass Kültz am 4. August 1810 aus dem Heeresdienst entlassen wurde. Laut Entlassungsurkunde leistete er vier Jahre, sieben Monate und 19 Tage Wehrdienst. Weil er an fünf Feldzügen teilgenommen hatte – Kriegsjahre wurden doppelt gezählt –, kam er auf neun Jahre, sieben Monate und 19 Tage Dienst. Wegen seiner Verdienste und seiner Verwundung wurde ihm eine Kriegsrente von 100 Francs zugesprochen. So musste Kültz 1812 nicht mit nach Russland ziehen, wo alle 17 Soldaten aus Ahrweiler ihr Leben ließen, nicht in die Freiheitskriege von 1813 bis 1815 gegen Preußen, Russen, Österreicher und Schweden kämpfen; er brauchte nicht mehr die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 auf französischer Seite mitzumachen, und auch die beiden Frankreich-Feldzüge 1814 und 1815 blieben ihm erspart.[1]

Fußnoten