Moses Heymann

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Moses Heymann (* 1886, † 1930) aus Ahrweiler, Mitglied des Stadtrats von Ahrweiler, verdiente sich auf den Schlachtfeldern in Flandern und vor Verdun den Pour le Mérite, den höchsten Orden des Kaiserreiches, und die Beförderung zum Leutnant.


Vita[Bearbeiten]

Moses Heymann war Sohn von Joseph Heymann und seiner Ehefrau Marianne Heymann (geb. Simon) aus Thalfang. Moses war mit Meta Heymann (geb. Gottlieb) verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter – Lotte Heymann – und einen Sohn – Ernst-Joseph Heymann. Moses Heymann wurde, nachdem er nach kurzer schwerer Krankheit im Jahr 1930 verstorben war,[1] auf dem jüdischen Friedhof Ahrweiler beigesetzt.[2]

In einem Nachruf auf Moses Heymann in der Ausgabe vom 10. Juli 1930 der Zeitschrift Der Israelit hieß es:

Erst 46 Jahre alt, wurde uns Moses Heymann durch den Tod entrissen und an dem Tage, an dem sein Söhnchen zwei Jahre alt war, scharte sich der große Kreis der trauernden Hinterbliebenen und die vielen treuen Freunde und Bekannte um die Bahre dieses Edlen, dort Zeugnis abzulegen, dass hier der unerbittliche Tod nicht nur der Gattin der liebevolle Gatte, den Kindern der treusorgende Vater und der greisen Mutter der überaus geliebte einzige Sohn genommen wurde, sondern auch dessen Heimgang in den Herzen aller, die ihm nahe standen, tief inniges Mitgefühl hervorgerufen hat. Eine tückische Krankheit hatte den teuren Entschlafenen ergriffen, die an seinem Marke zehrte, seine Lebenskraft schwand unaufhaltsam dahin, ein Schicksal ergreifend an diesem teuren Menschen. Wir haben um ihn gebangt und gezittert, wir haben gehofft, bald gefleht und gerungen, alles vergebens, der Tod ist Sieger geblieben. Sein Leben war reich an Arbeit und Mühe, aber auch reich an Ehren und Erfolgen. Durch die Zuverlässigkeit seines Charakters und durch seine Treue verstand er es, sein bedeutendes Geschäft zu erhalten und zu vergrößern. Wie das Elternhaus die Wurzel, so war das eigene Haus, das er sich gegründet, die Nährmutter aller seiner Erfolge. Hochgeschätzt war der Verblichene in seiner Glaubensgemeinde, ebenso auch im öffentlichen Leben, das beweist seine Berufung in die städtische Gemeindevertretung, als auch in den Vorstand der Handelskammer. Am Grabe hielt Herr Rabbiner Dr. Wolf eine tief ergreifende Trauerrede, in der er zum Schlusse dem Heimgegangenen am offenen Grabe den Chower-Titel verlieh. Für die Familie sprach Herr Neuhaus, Hachenburg, innige Worte des Gedenkens und des Abschieds. Für den Verein zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judentums des Rheinlands, dem der treue Entschlafene als Vorstandsmitglied angehörte, sprach Herr Rabbiner Dr. Wolf, Köln, ehrende Worte und Dank für treue Mitarbeit. Die Beteiligung der Stadt, der Körperschaften, des Landratsamts und der Stadtverwaltung sowie aus der Umgebung war bei dem Leichenbegängnis außerordentlich groß, ein Beweis, welch großer Beliebtheit sich der Verewigte erfreute.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Der traurige Lebensweg des Ernst-Josef Heymann aus Ahrweiler, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler Nr. 35/2015 vom 25. August 2015, Seite 40/41, und Günther Schmitt: Holocaust-Gedenktag in Ahrweiler: Ein erschütternder letzter Brief, general-anzeiger-bonn.de vom 27. Januar 2017, Korrektur der beiden Artikel durch Matthias Bertram per E-Mail vom 6. Oktober 2018
  2. Quelle: Ulrike Walden: Ort der letzten Ruhe Würde zurückgeben: Arbeiten auf Jüdischem Friedhof in Ahrweiler, rhein-zeitung.de, 17. Juli 2022
  3. nach: alemannia-judaica.de: Jüdische Gemeinde Ahrweiler, gesehen am 8. Januar 2023