Ortsumgehung Esch

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Seit Jahrzehnten besteht die Absicht, mit der Kreisstraße 35 neu eine Ortsumgehung für Esch zu bauen. Bei der 3,4 Kilometer langen Strecke als Teilabschnitt der kürzesten Verbindung zwischen dem Großraum Bonn und dem Ahrtal handelt es sich um eine Kreisstraße, die vom Landesbetrieb Mobilität zu bauen ist. Über den Gewerbepark Grafschaft-Gelsdorf soll diese Umgehung kreuzungsfrei an die Bundesstraße 257 angebunden werden.[1]


Chronik[Bearbeiten]

Im Februar 2015 läuft das Planfeststellungsverfahren des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) für die geplante Umgehung. In diesem Verfahren hat sich die Kreisverwaltung Ahrweiler beim LBM für eine Kreisellösung an der Kreuzung mit der Kreisstraße 34 zwischen Esch und Holzweiler ausgesprochen. Die Vorteile eines Kreisels gegenüber einer Kreuzung liegen laut Landrat Dr. Jürgen Pföhler vor allem in der höheren Verkehrssicherheit. „Außerdem haben wir die Anregungen des Ortsbeirates Holzweiler und des Bauern- und Winzerverbandes aufgegriffen und den LBM gebeten, die Planung dahingehend zu überarbeiten, dass die bestehenden 16 Wirtschaftswege an die neue Ortsumgehung angeschlossen werden", so Pföhler weiter.[2]

Esch leidet unter starkem Durchgangsverkehr, der über die Kreisstraße 34 und die Kreisstraße 35 fließt, die mitten im Ort in die K 34 einmündet. An Sonn- und Feiertagen im Sommer sowie während der Weinfeste an der Mittelahr ist die Verkehrsbelastung besonders hoch. „Lange Staus, Lärm, Dreck und Schwaden wabernder Abgase, ausgestoßen von unzähligen Fahrzeugen, gehören zum Alltag im Dorf“, hieß es ein einem Beitrag zum Thema in der Rhein-Zeitung vom 21. Dezember 2017, „den betroffenen Einwohnern stinkt das seit Jahrzehnten gewaltig, und es verleidet ihnen oftmals sogar den Aufenthalt im Freien.“

Voraussetzung für den Neubau ist unter der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens. 2011 wurde ein solches Verfahren auf den Weg gebracht.

Nachdem der Ortsbeirat Holzweiler im Dezember 2014 über den Entwurf unterrichtet wurde, ist im Januar 2015 eine Stellungnahme mit acht Punkten verfasst worden. Im März 2015 passierte die Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung Holzweiler-Esch (Kreisstraße 35 neu) den Gemeinderat Grafschaft. Am Ende stand damals eine knappe Mehrheit für ein Sechs-Punkte-Programm in Sachen Ortsumgehung. Dieses Konzept sieht einen Kreisel K35/K34 und die Anbindung von Forst- und Wirtschaftswegen sowie den Weg zum Sportplatz Esch, eine Überquerungshilfe, Öffnungen im Fledermausschutzzaun und Rückhalteeinrichtungen für Oberflächenwasser vor.

Der Kreis hat im Haushalt 2018 und für die Folgejahre Mittel für das Projekt eingestellt. Auf eine Anfrage der Rhein-Zeitung vom Dezember 2017 ließ der LBM Cochem-Koblenz wissen, der Abschluss des Verfahrens sei noch nicht absehbar. Derzeit würden die zahlreichen Einwendungen geprüft.

Nach dem Ortsbeirat Holzweiler sprach sich im November 2018 auch der Bau-, Planungs- und Dorfentwicklungsausschuss der Gemeinde Grafschaft bei einer Gegenstimme für die östlich von Esch geplante Umgehungsstraße aus. Dabei handelt es sich um eine Variante, die in einer Kosten-Nutzen-Berechnung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) als unwirtschaftlich eingestuft worden war. Eine Westumgehung als Alternative lehnte das Gremium ab.

Im Rahmen einer Bürgerversammlung hatte kurz zuvor der Leiter des LBM Cochem-Koblenz, Bernd Cornely, das Ergebnis der Kosten-Nutzen-Berechnung seiner Behörde präsentiert, von der die Bezuschussung durch das Land abhängt. Im Hinblick auf die Ost-Umgehung stellte er fest, dass sie nicht machbar sei. Wenn nun die West-Umgehung abgelehnt wird, bleibe alles wie bisher. Dem widersprach Bürgermeister Achim Juchem: Bauträger sei der Kreis. Deshalb liege die Entscheidungsgewalt über die Frage, ob und was gebaut wird, beim Kreis. Die Kosten für den Bau der 3,4 Kilometer langen Ost-Umgehung wurden auf rund 4 Millionen Euro geschätzt; die 1,2 Kilometer lange West-Umgehung werde, wie es hieß, lediglich 1,8 Millionen Euro kosten. Die Bezuschussungsgrenze liege bei 2,14 Millionen Euro. Juchem plädierte dafür, dass an der schon lange favorisierten Ost-Umgehung trotzdem festgehalten werden solle. Denn die West-Umgehung würde bei Alteheck an die Kreisstraße 35 (alt) anschließen. Die Strecke bis zur Anbindung Dernau, an der die Ost-Umgehung beginnen solle, sei in schlechtem Zustand und müsse saniert werden. Die Kosten für diese Maßnahme seien in die Berechnung jedoch nicht einbezogen worden. Entscheide man sich für die West-Umgehung, sei nicht nur die ganze bisherige Planung hinfällig: „Es besteht das Risiko, dass im Ergebnis auch diese Variante zu teuer ist.“ Roland Schaaf (CDU) warf dem LBM vor, die Ost-Umgehung „ein Stück weit kaputtgerechnet“ zu haben.[3]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Horst Bach: Das lange Warten auf die Ortsumgehung – Escher fordern Bau seit Jahrzehnten – Doch sie brauchen wohl noch mehr Geduld, in: Rhein-Zeitung vom 21. Dezember 2017
  2. Quelle: Umgehung Esch-Holzweiler: Kreis will Wirtschaftswege anbinden - Neue K 35: Auch hier Kreisel gewünscht - Ahrtal besser erschließen, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 13. Februar 2015
  3. Quelle: Frieder Bluhm: Umgehung Esch: Politik beharrt auf Ost-Variante – Argument der Unwirtschaftlichkeit verfängt nicht, in: Rhein-Zeitung vom 24. November 2018