Ottilie Berger

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Die Jüdin Ottilie Berger starb im Alter von 73 Jahren in Theresienstadt. Im Abschiedsbrief an ihren Sohn Siegmund schrieb sie kurz vor ihrem Abtransport nach Theresienstadt am 23. Juni 1942 in Niederzissen:

Da ich eben an dich so viel denke, so will ich vor unserer Abreise von hier paar Zeilen an dich schreiben. Bis jetzt sind wir gesund... Von unserm Leid brauch ich dir nicht zu erwähnen... Du mein lieber Siegmund hast Glück und das Glück wird dich nicht verlassen. Thresjen war 14 Tag zu spät, sonst wär es bei dir... Bleib gesund, aufs Wiedersehen so Gott will.

Den Sohn der Schreiberin erreichte das Schreiben nie; denn er war kurz nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten gestorben. In Niederzissen erinnert ein Gedenkstein an die ausgelöschte Familie Berger. Unter den Namen von 13 Opfern steht: „Sie starben durch Mörderhand.“[1]

Fußnoten

  1. Quelle: Günther Schmitt: „Sie starben durch Mörderhand“, general-anzeiger-bonn.de, 17. Januar 2001