Pfarrgarten Wehr

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Mitglieder des Brauchtums- und Verschönerungsvereins Wehr e.V. beim Arbeitseinsatz im Pfarrgarten Wehr
Verschönerungsverein Wehr 04.jpg
In den Mauer-Nischen standen früher Bienenkörbe einer Korb-Imkerei.

Der etwa 3000 Quadratmeter große Pfarrgarten zwischen Kirchstraße und der Straße Im Wingert in Wehr wurde bis Mitte des 20 Jahrhunderts von den Pastoren der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Potentinus" Wehr gepflegt – auch als Nutzgarten. Dann konnte die Pfarrgemeinde die Kosten für Pflege und Erhaltung des Gartens nicht mehr aufbringen. Als Wehr der Seelsorgeeinheit Niederzissen zugeordnet wurde, verwilderte die Anlage.[1] Mitglieder des Brauchtums- und Verschönerungsvereins Wehr e.V. nahmen sich im Jahr 2002 des Gartens an und verwandelten ihn in ein Schmuckstück. Im August 2005 wurde der neu gestaltete Pfarrgarten offiziell übergeben. Der öffentlich zugängliche Garten bietet seinen Besuchern von Frühjahr bis Herbst eine Vielzahl von Blumen und Sträuchern sowie einen Ausblick auf den südlichen Teil des Wehrer Kessels. Schatten spendende Eschen laden zum Verweilen ein.


Lage[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Als der Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V. das Gelände im September 2002 von der Kirchengemeinde für 15 Jahre pachtete und sich verpflichtete, das Anwesen neu zu gestalten und zu pflegen, präsentierte sich das rund 3000 Quadratmeter große Terrain in einem unansehnlichen Zustand. Viel Unrat musste entfernt, Wildwuchs beseitigt werden, alte Bäume wurden gefällt und entwurzelt, ehe ab Frühjahr 2003 mit den ersten Umbauarbeiten begonnen werden konnte. Ein Gestaltungsplan von Angelika Petrat, damals bei der Verbandsgemeinde Brohltal für die Dorferneuerung zuständig, galt als Grundlage.

Nachdem die Relikte der Vergangenheit beseitigt waren, konnte mit dem Aufpäppeln der Fläche begonnen werden. Etwa 350 Meter Wege musste man ausheben und mit Bankettmaterial verfüllen. Noch im Jahr 2003 wurde die Südwestmauer saniert. Im März 2004 wurde der Boden aufbereitet und auf fast 1800 Quadratmetern Fläche Gras eingesät. Im 230 Quadratmeter großen Weinberg (Wingert) hat der BVV 80 Rotwein-Reben (Regent) gepflanzt, in die Randrabatte ca. 500 Pflanzen und Blumen gesetzt. Der Mittelpunkt des Areals wurde gestaltet sowie mit 20 Rosen und 70 Buchs umpflanzt. An der Südwestmauer entstand eine 35 Meter lange Spalierobstanlage aus acht Apfel- und vier Birnbäumen. Zudem hat man den Grillplatz gepflastert, die beiden Eingangstorpfeiler wurden gemauert, zwei Bänke aufgestellt und zwölf Kugelahornbäume gepflanzt.

2005 folgten aufwendige Restarbeiten. Das Eingangstor und eine Tür, beide aus Eisen geschmiedet, wurden eingesetzt, eine Sitzgruppe installiert, in die vier Rasenflächen wurden Blumenrondelle eingelassen und insgesamt 450 Blumen gepflanzt, die einen herrlichen Blickfang für alle Besucher darstellen. Der geplante 200 Quadratmeter große Bauern- und Blumengarten wurde angelegt. Schließlich wurden alle Gehwege egalisiert und eingerüttelt.

Der Verein investierte in drei Jahren 11.000 Euro sowie rund 2500 Stunden unentgeltlich in den Garten.

Bei einer Open-air-Messe im Rahmen des ersten Pfarrgartenfestes im August 2005 wurde das Terrain von Pater Nikolaus Herden eingesegnet.

Drei Funde, die von der früheren Besiedlung des Wehrer Kessel zeugen und die zuvor auf mehrere Standorte verteilt gezeigt wurden, stellt der Brauchtums- und Verschönerungsverein Wehr e.V. im Pfarrgarten aus:[2]

  1. In dem Tuffstein-Sarkophag aus dem zweiten Jahrhundert befand sich einst eine gläserne Urne, in der Asche und Knochenreste aufbewahrt wurden. Klaus Brenk und Heinrich Degen fanden den Steinsarg im Jahr 1956 in der Hommeswies.
  2. Außerdem ist ein Teil des Obersteins einer römischen Gestell-Mühle zu sehen. Richard Zierler fand ihn 1985 in der Sauerwies. Der Stein diente später vermutlich anderen Zwecken, bevor er, nachdem er nicht mehr gebraucht wurde, weggeworfen worden ist.
  3. Im Pfarrgarten steht der Torso eines romanischen Taufsteins, der einst Teil einer mit Säulen verzierten und auf einem Sockel stehenden großen Halbkugel war. Vermutlich stand sie bis 1760 in der Pfarrkirche. Der Torso lagerte jahrzehntelang in einer Ecke des Pfarrhofs.

Arbeitseinsatz im Pfarrgarten[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Hans-Willi Kempenich: Wehrer Pfarrgarten und Kriegerdenkmal: 20 rüstige Rentner kümmern sich um Erhalt, rhein-zeitung.de, 24. Mai 2022

Fußnoten

  1. Quelle: Die Neugestaltung des Pfarrgartens 2003-2005, home.rhein-zeitung.de (gesehen am 4. Oktober 2014)
  2. Quelle: Historische Funde sind im Pfarrgarten ausgestellt, in: Rhein-Zeitung vom 27. April 2015