Regina Münch

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Regina Münch (geb. Schmickler, * 1932 in Löhndorf) war mehr als 46 Jahre lang Küsterin der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Georg“ Löhndorf – und im Oktober 2018 mit 86 Jahren die älteste Küsterin in Rheinland-Pfalz.[1]


Verwandtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten]

Mutter von Friedhelm Münch

Vita[Bearbeiten]

Regina Münch wurde am 1. April 1974 vom damaligen Pfarrverwalter Heinrich Holzmann aus Heimersheim als Küsterin eingestellt. Im Sommer 1974 kam dann der aus Brohl stammende Ruhestandsgeistliche Msgr. Oskar Rotstein nach Löhndorf, nachdem er in der ehemaligen DDR tätig gewesen war. Bis 1983 wohnte er im Löhndorfer Pfarrhaus. Dann wurde Karl Brech Pfarrer von Westum und Löhndorf. Die liturgischen Dienste übernahm Msgr. Rotstein. Ein besonderes Ereignis war, auch für Regina Münch, die Primiz von Dr. Peter Prassel im Jahr 1979. Sonntags wurden zwei Gottesdienste gefeiert – eine Vorabendmesse und das sonntägliche Hochamt. In der Woche war täglich Gottesdienst. 1984 übernahm Pfarrer Bruno Strickstrock die beiden Pfarreien. 1991 übernahm Manfred Müller als Pfarrer die Kirchengemeinden Westum und Löhndorf.

Im Jahr 2003 feierten Regina Münch und ihr Mann Goldhochzeit und alle Messdienerinnen und Messdiener waren am Altar und überreichten jeweils eine Rose.

Die Kirchenrenovierung im Jahr 2000 und die Schließung der Kirche wegen Einsturzgefahr in den Jahren 2011/13 waren auch für sie besondere Herausforderungen. Manfred Müller war bis 2012 Pfarrer in Löhndorf. Dann wurde Achim Thieser Pfarrer von der Gesamtstadt Sinzig. Bei einem Gottesdienst im April 2014 würdigte Thieser das 40-jährige Wirken von Regina Münch:

Sie ist der gute Geist unseres Gotteshauses, von vielen Priestern und Messdienern sowie für die Gemeindemitglieder stets kompetente Ansprechpartnerin in vielen Belangen des liturgischen und gemeindlichen Lebens gewesen.[2]

Regina Münch habe ihre Arbeit nie an die große Glocke gehängt und stets mit vollem Einsatz ihre Aufgaben erledigt.

2019 verwaiste die Pfarrei. Sabine Mombauer und das Pastoralteam mit Pfarrer Frank Werner und dem im Löhndorfer Pfarrhaus wohnenden Kaplan Thomas Hufschmidt stehen im Oktober 2020 in Verantwortung für die Kirchengemeinden der Stadt Sinzig. blick-aktuell.de berichtete im Oktober 2020 anlässlich der Verabschiedung von Regina Münch:

In den mehr als 46 Jahren (fast zwei Generationen) hat sich das kirchliche Leben stark verändert. Die in den 70/80er-Jahren noch vorhandene Volkskirche ist kaum noch spürbar. In den Anfangsjahren der Küstertätigkeit wurde noch von rd. 35 % der Katholischen Christen der Gottesdienst regelmäßig besucht. Heute sind es weniger als 10 %. Einige Beispiele für die lange Zeit der Küstertätigkeit: Regina Münch hat rd. 32.000 mal die Kirche auf- und abgeschlossen. Rd. 500 Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden in dieser Zeit zu Grabe getragen. Rd. 400 Jungen und Mädchen wurden getauft. Rd. 450 Kinder gingen zur Kommunion. Rd. 200 Paare gaben sich hier in St. Georg das Ja-Wort. Bei ca. 12.000 Gottesdiensten bereitete sie den Tisch des Herrn für die Liturgie. Ihren Urlaub nahm sie oft nur teilweise und krank war sie eher selten. In den 46 Jahren werden insgesamt kaum mehr als 50 Krankheitstage zusammengekommen sein. Die Pfarrkirche St. Georg wurde im Laufe der Jahre immer mehr zu ihrer Lebensaufgabe und zu ihrem Lebensinhalt. Es fiel ihr sehr schwer, den Küsterdienst aufzugeben. In ihrer ganz eigenen authentischen Art hat Regina Münch dieses Amt versehen. Sie verstellte sich nicht und führte teilweise ein strenges Regiment. Hierüber sprechen ganze Generationen von Messdienerinnen und Messdienern heute noch. Sauberkeit und Ordnung in der Sakristei waren ihr sehr wichtig. Manch ein Pastor, die Organisten (hier sei Albert Schick, der langjährige Organist, erwähnt, mit dem sie 35 Jahre zusammen arbeitete) und auch die Lektoren können hierüber berichten. Regina Münch ..., die in St. Georg getauft, zur Kommunion gegangen, gefirmt und getraut wurde, hat wohl bis heute auch die meisten Stunden von allen Löhndorfern in der Pfarrkirche St. Georg im Gotteshaus de Rosendorfes verbracht.[3]

Fußnoten