Residenz im alten Klösterchen (Niederbreisig)

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Zustand im März 2013

Die Residenz im alten Klösterchen ist eine Einrichtung für Senioren mit Demenz, Alzheimer sowie mit seelischen oder psychischen Beeinträchtigungen.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Koblenzer Straße 46

Niederbreisig

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Chronik[Bearbeiten]

Nach zwei Jahren Konzeptions- und Planungszeit fiel am Donnerstag, 17. Dezember 2015, in dem in Teilen denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Franziskanerinnen-Klosters („Klösterchen“) an der Bundesstraße 9 in Niederbreisig der Startschuss zum Bau der Residenz im alten Klösterchen. „Planer und am Bau beteiligte Unternehmer, dazu Gäste aus lokaler Politik und Gesellschaft fanden sich zum ersten Spatenstich ein, um symbolisch den Baubeginn der kreisweit ersten Einrichtung für Senioren mit Demenz, Alzheimer sowie seelischer oder psychischer Beeinträchtigung zu würdigen“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am Tag danach. Die Initiatoren und künftigen Betreiber Dirk Hillesheim und Marie Didden von der Option Mensch GmbH hatten eingeladen. Investitionen in einem Umfang von insgesamt 8,7 Millionen Euro waren geplant. Die Eröffnung sei für April 2017 geplant. Das Anwesen um die ehemalige Kapelle des Klösterchens werde bis dahin zu einem Schulungs- und Verwaltungstrakt der Option Mensch GmbH umgebaut, hieß es bei Baubeginn. Dabei werde die denkmalgeschützte Bausubstanz saniert. Einige Räume würden dabei auch für die öffentliche Nutzung vorgesehen (zum Beispiel Trauungen in der Kapelle) und für gemeinnützige Zwecke angeboten.

Außerdem entstehe in dem Gebäude eine Schule, in der benachteiligte oder beeinträchtigte junge Menschen einen Schulabschluss machen könnten. Der Nutzbau auf dem ehemaligen Klostergelände werde abgerissen, weil die Bausubstanz marode sei. An seiner Stelle werde die eigentliche Residenz gebaut. Sieben Wohngruppen für jeweils zwölf Senioren mit psychischen Erkrankungen seien geplant. „Das speziell auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte, offene und aktivierende Raumkonzept mit Wohnküche und Retro-Einrichtung soll zweierlei ermöglichen: ein Leben in Privatheit und ein Leben in Gemeinschaft“, berichtete RZ-Reporterin Petra Ochs. In einem anderen Gebäude sei Wohnraum für Menschen mit seelischer und psychischer Beeinträchtigung vorgesehen. Neben Pflegern und Therapeuten solle je eine „Präsenzkraft“ pro Gruppe die Bewohner aktivieren und ihnen bei der Alltagsbewältigung helfen.[1]

Die Crowdinvesting-Plattform „Zinsland“ biete Anlegern erstmals die Möglichkeit, in eine Pflegeimmobilie zu investieren: Das Seniorenquartier „Am Klösterchen“ in Niederbreisig sei das 19. Projekt der Plattform, berichtete cash-online.de am 6. Februar 2017. Die Plattform strebe eine Finanzierungssumme von einer Million Euro an, die über 18 Monate läuft und mit 6,75 Prozent per annum verzinst wird, so Zinsland-Geschäftsführer Carl von Stechow. Anleger könnten sich mit Beträgen ab 500 Euro beteiligen. Die Baugenehmigung für das geplante Projekt liege vor. Realisiert werde das Objekt von dem Immobilien-Dienstleister „Wirtschaftshaus“, der auf Pflegeimmobilien spezialisiert sei. Das viergeschossige Haus biete Platz für bis zu 72 Pflegeapartments, die über Flächen von 48 bis 58 Quadratmeter verfügen. Die Mieteinnahmen seien durch einen 20-jährigen Pachtvertrag gesichert.[2]

Am 19. Oktober 2017 wurde auf dem Gebäude, das die Einheimischen als „altes Klösterchen“ kennen, Richtfest gefeiert. 11,5 Millionen Euro werden dort in 72 Wohnappartements investiert. Das Projekt wird von der Wirtschaftshaus-Unternehmensgruppe AG (Garbsen) realisiert, die die Einrichtung im Frühjahr 2018 eröffnen und dann selbst betreiben möchte. Die Wohneinheiten waren innerhalb von elf Wochen verkauft – bei Kaufpreisen zwischen 161.000 und 187.000 Euro und Größen zwischen 48 und 56 Quadratmetern. 60 neue Arbeitsplätze sollten in der Einrichtung entstehen – vor allem in der Pflege, aber auch in Heilerziehung, Verwaltung, Hauswirtschaft, Reinigung und Ergotherapie. Die 72 Appartements, die Platz für 88 Bewohner bieten, sind in erster Linie für Menschen über 65 Jahre gedacht, die eine Langzeitpflege benötigen, aber auch für die Bereiche Kurzzeitpflege und junge Pflege sowie für Demente und chronisch psychisch kranke Menschen. Marcus Mollik von der Wirtschaftshaus-Gruppe wird die Einrichtung leiten. Vor 50 Handwerkern, Investoren und Wirtschaftshaus-Mitarbeitern sagte er beim Richtfest: „Wir bleiben mindestens 25 Jahre Betreiber, eher 30 oder 35 Jahre. Wir sind keine Heuschrecke, sondern ein Familienunternehmen.“ Die damalige Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch sagte beim Richtfest: „Wir sind froh, dass sich das endlich geändert hat. Wir hoffen, dass sich die positiven Vorstellungen des Konzepts so verwirklichen lassen.“ Die alte Kapelle des Klösterchens soll in die Einrichtung einbezogen werden. Dort sollen Aufenthaltsräume entstehen. Daniel Kräft von der Baugesellschaft sagte: „Wir haben versucht, die Aura dieses historischen Gebäudes durch klare kubische und serifenartige Formen aufrechtzuerhalten.“[3]

Mediografie[Bearbeiten]

Claudia Mahnke: Geldanlage in der Region: Pflegeheim in Bad Breisig lockt Schwarminvestoren an, general-anzeiger-bonn.de vom 25. Februar 2017

Fußnoten

  1. Quellen: Petra Ochs: Altes Klösterchen erfährt eine Wiedergeburt - 8,7 Millionen Euro werden investiert, in: Rhein-Zeitung vom 18. Dezember 2015, und Andrea Simons: "Residenz im alten Klösterchen": Seniorenheim in Bad Breisig für 8,7 Millionen Euro, general-anzeiger-bonn.de vom 30. Dezember 2015
  2. Quelle: Zinsland bietet erstes Crowdinvesting in Pflegeimmobilie, cash-online.de vom 6. Februar 2017
  3. Quelle: Frieder Bluhm: Richtfest für Kapitalanlage Altes Klösterchen – In Bad Breisig an der B 9 entsteht eine Pflegeeinrichtung für 11,5 Millionen Euro – Eröffnung Frühjahr 2018, in: Rhein-Zeitung vom 20. Oktober 2017