Sabine Strotkamp

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Sabine Strotkamp aus Bad Bodendorf gehört im 100-Kilometer-Straßenlauf zu den 30 besten Frauen Deutschlands. Im Juli 2007 trug sie erstmals das deutsche Nationaltrikot: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat sie im Monat zuvor für die Weltmeisterschaften im 24-Stunden-Lauf Ende Juli in Kanada nominiert.


Vita[Bearbeiten]

Sabine Strotkamp wurde im Juni 1965 in Essen geboren. In Bad Breisig wuchs sie - zusammen mit ihrer Schwester Doris Hein - auf, bevor sie für acht Jahre nach Sinzig zog. Bodendorferin ist sie seit ca. 1992. Seit ca. 1981 arbeitet die gelernte Bauzeichnerin im Stadtplanungsbüro Dr. Sprengnetter & Partner in Brohl-Lützing. Zurzeit (Juni 2007) kommt sie dort an drei Vormittagen wöchentlich ihren beruflichen Verpflichtungen als Sachbearbeiterin nach. Neben Familie, Beruf und Sport absolvierte sie 2005 an der Abendschule eine zweijährige Weiterbildung zur Betriebsfachwirtin. Beim Postsportverein Remagen war Sabine Strotkamp 16 Jahre lang Aerobic-Trainerin aktiv. Seit sie 2003 mit der Abendschule begann, ist sie beim PSV aber nur noch Kursteilnehmerin und besucht dort als Ergänzung zum Lauftraining einmal wöchentlich ein Langhantel-Training zu Musik.

Im Leichtathletikverband Rheinland belegt sie sogar Platz eins. Erst kürzlich ist die mit Ehemann Hans-Peter und den Kindern Svenja (13) und Silas (11) in Bad Bodendorf lebende Ausdauersportlerin dafür zum dritten Mal mit der Goldenen Bestennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) geehrt worden. Aber die gelernte Bauzeichnerin will´s wissen: Bei einem 24-Stunden-Lauf im niederländischen Apeldoorn sattelte sie, wenige Wochen nach den diesjährigen Deutschen Meisterschaften über 100 Kilometer, auf diese Distanz noch einmal 80 Kilometer drauf - wird bei den Frauen prompt Dritte und Zehnte im Gesamteinlauf.

Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang lief sie in Apeldoorn mit rund 60 weiteren Startern auf einer 1,6 Kilometer Park-Rundstrecke. Tochter Svenja und Nichte Laura kümmerten sich dabei um Sabine Strotkamp und um fünf weitere Läuferinnen und Läufer: Die Schülerinnen reichten den Ausdauer-Athleten Tee, Cola, Wasser, alkoholfreies Hefeweizen, Kraftbrühe und Fünf-Minuten-Terrinen, trinkfertigen Haferschleim und tassenweise Kartoffelpüree. Das hatten sie zuvor auf dem Campingkocher zubereitet.

In den Monaten vor Wettkämpfen spult Sabine Strotkamp Wochenpensen von rund 100 Trainingskilometern herunter, läuft beispielsweise zum Kalvarienberg nach Ahrweiler und zurück - zusammen 20 Kilometer. Oder sie verlängert bis Dernau. Dann kommt sie sogar auf 30 Kilometer. „Sonntagsläuferin“ war sie bereits seit vielen Jahren, als sie 1999 nach dem Programm „In 333 Tagen zum Marathon“ trainierte, das der SWR 3 damals zur Vorbereitung auf den Köln-Marathon anbot. Ihren ersten Wettkampf über diese Langdistanz bestritt sie allerdings nicht in der Domstadt, sondern im Jahr 2000 im Königsforst. Ihren zweiten Marathon lief sie in Boston, den dritten in New York.

In den Ultra-Langlauf ist sie „durch puren Zufall reingerutscht“, wie sie einmal im Gespräch mit der Bad Bodendorfer Dorfschelle sagte: bei einem 50-Kilometer-Freundschaftslauf in Remagens Partnerstadt Georgsmarienhütte im Dezember 2002. Dort hörte sie das Gespräch einiger Mit-Läuferinnen, die sich begeistert über Ultraläufe unterhielten. Neugierig geworden, fand Sabine Strotkamp wenig später im Internet einen Trainingsplan für den Ultra-Marathon im schweizerischen Biel. Außer 100 Längenkilometern sind bei diesem Ultra-Klassiker, der im Jahr 2007 zum 50. Mal veranstaltet wird, rd. 600 Höhenmeter zu bewältigen. Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass das Training für die 100-Kilometer-Distanz kaum aufwändiger ist als die Marathon-Vorbereitung. Tatsächlich bestritt sie dann im Jahr 2003 in Biel ihren ersten Ultra-Lauf ohne nennenswerte Probleme.

Mit einer DLV-Bestennadel war Sabine Strotkamp 2005 geehrt worden, als sie über 100 Kilometer der Frauen auf Ranglistenplatz 14 stand. Im Jahr 2004 war sie mit 9:54:09 Stunden schon einmal beste Rheinländerin über 100 Kilometer gewesen. Im Herbst 2006 belegte die Ausdauersportlerin `beim Sechs-Stunden-Lauf-Cup der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung den dritten Platz in der Frauenklasse. Beim ersten Lauf bewältigte sie in Troisdorf 60,370 Kilometer, beim zweiten Lauf in Stein brachte sie es auf 59,911 Kilometer. Das entspricht jeweils einer durchschnittlichen Laufleistung von zehn Kilometern pro Stunde. Die Saison 2007 begann für Sabine Strotkamp mit einem Marathon am Dreikönigstag in Kevelaer. Mit einer Endzeit von 3:50:30 Stunden belegte sie dort Platz sieben.