Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle Ahrweiler

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Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle Ahrweiler - eigentlich Schuldnerberatungsstelle beim Diakonischen Werk des evangelischen Kirchenkreises Koblenz - Außenstelle Ahrweiler - hat das Ziel, überschuldeten und zahlungsunfähigen Bürgern sowie Menschen mit anderen finanziellen Problemen aus der gesamten Region eine Perspektive auf ein schuldenfreies Leben zu ermöglichen. Dazu werden in Ahrweiler - nach vorheriger Kontaktaufnahme - Beratungen und - vier Mal im Jahr - eine kostenlose Informationsveranstaltung zum Thema Verbraucher-Insolvenz angeboten.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Peter-Jansen-Straße 20

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)

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Kontakt[Bearbeiten]

Sprechzeiten[Bearbeiten]

montags bis freitags 9 bis 12 Uhr und nachmittags nach Vereinbarung

Ansprechpartner[Bearbeiten]

Michal Kalinowski, Nicole Ewald (Diplom-Sozialarbeiterin und gelernte Bankkauffrau)

Träger[Bearbeiten]

Diakonisches Werk des evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Sonstiges[Bearbeiten]

Die Schulden der privaten Haushalte wachsen, wie Untersuchungen zeigen, immer schneller. Neben Schwierigkeiten bei der Haushaltsführung gehören Arbeitslosigkeit, Scheidung und Krankheit zu den Hauptursachen für finanzielle Probleme.

Studien haben nachgewiesen, dass überschuldete Haushalte bereits nach einer Beratungsdauer von durchschnittlich zwölf Monaten stabilisiert sind, so dass die Ratsuchenden häufig ihre Arbeitsplätze beibehalten oder wieder in Arbeit vermittelt werden können. Mit ihrer Arbeit trägt die Schuldnerberatungsstelle dazu bei, dass überschuldete Haushalte vor der Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen bewahrt bleiben und von ihnen wieder unabhängig sind.

Jeder elfte Volljährige im Kreis Ahrweiler ist überschuldet (Stand: Dezember 2013). Zu diesem Ergebnis kam eine Erhebung der Wirtschaftsauskunft Creditreform für die Region Köln-Bonn. Als überschuldet gilt dabei, wer die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und ihm weder Vermögen noch andere Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das traf im Dezember 2013 auf 7890 Bürger im Kreis Ahrweiler zu. Die Quote lag damit bei 8,7 Prozent. Bundesweit betrug die Quote 9,8 Prozent. Die Rhein-Zeitung berichtete am 10. Dezember 2013:

Hauptursache für das wirtschaftliche Scheitern von Verbrauchern ist nach wie vor die Arbeitslosigkeit. 25,9 Prozent der Überschuldeten führen ihre Zahlungsunfähigkeit darauf zurück. Weitere häufig genannte Gründe sind Scheidung, Trennung, Tod des Partners mit 14,2 Prozent sowie Erkrankung, Sucht und Unfall mit 12,7 Prozent. Mit 11,7 Prozent immer öfter als Grund genannt: Erkrankungen und unwirtschaftliche Haushaltsführung.[1]

Die Verschuldung junger Menschen unter 29 Jahren hat nach 2004 deutlich zugenommen, die Verschuldung der unter 20-jährigen jungen Männer sogar um 340 Prozent. Im Kreis Ahrweiler verzeichneten im Dezember 2013 Bad Breisig (12,4 Prozent), Burgbrohl (10,3 Prozent) und Brohl-Lützing (10,1 Prozent) die höchsten, Barweiler (6,2 Prozent) und Dernau (4,4 Prozent) die geringsten Schuldnerquoten. Die stärksten Zuwächse wurden in Mayschoß (plus 1,08 auf 7,8 Prozent), Ahrbrück (plus 0,51 auf 8,1 Prozent) und Remagen (plus 0,45 auf 10,0 Prozent) verzeichnet. In Schalkenbach (minus 0,46 auf 8,0 Prozent), Barweiler (minus 0,61 auf 6,2 Prozent) und Kempenich (minus 0,69 auf 8,1 Prozent) hingegen wurde ein Rückgang der Schuldnerquote verzeichnet.

Von 2015 bis 2020 nahm die Schuldnerquote in allen Gemeinden des Kreises Ahrweiler zu. Die einzige Ausnahme bildete die Grafschaft, wo die Quote im Sechsjahresvergleich um 0,38 Prozentpunkte sank. Den deutlichsten Anstieg gab es mit 1,81 Prozentpunkten in Schalkenbach, gefolgt von Burgbrohl mit plus 1,59, Altenahr mit plus 1,11 und Ahrbrück mit plus 1,06 Prozentpunkten. Die Schuldnerquote im Kreis Ahrweiler liegt mit 8,85 Prozent laut Creditreform Schuldner-Atlas 2020 für die Metropolregion Köln/Bonn nur unwesentlich schlechter als Bonn (8,62 Prozent) und der Rhein-Sieg-Kreis (8,73 Prozent).[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Projekt "Leben ohne Schulden"

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Frieder Bluhm: Jeder elfte Erwachsene im Kreis gilt als überschuldet - Hauptursache fürs wirtschaftliche Scheitern ist Arbeitslosigkeit, in: Rhein-Zeitung vom 10. Dezember 2013
  2. Quelle: Andrea Simons: Drohende Überschuldung: Welche Arbeitnehmer im Kreis Ahrweiler Corona besonders trifft, general-anzeiger-bonn.de, 25. März 2021