St.-Anna-Kloster Remagen

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Annakloster Remagen.jpg
Das Kloster vor 1916.
Heute noch stehender Teil des ehemaligen Klostergebäudes
"Chinatown", Blick vom rechten Rheinufer

Der Grundstein für das ehemalige St.-Anna-Kloster in Remagen wurde am 19. März 1865 auf dem Gelände des alten Deutzer Fronhofs an der heutigen Marktstraße gelegt. Nach Plänen von J.H. Gossert entstand dort in den folgenden Jahren das Kloster samt Haushaltungsschule und Pensionat. Weil Fürsorge und Kindererziehung schon immer im Mittelpunkt der Arbeit der Franziskanerinnen standen, war im Kloster auch ein Säuglingsheim untergebracht, in dem Ordens- und Zivilschwestern arbeiteten. Im Mai 1866 zogen die ersten Schwestern ein. Gleichzeitig wurde in St. Anna eine Töchterschule eröffnet, und der alte Fronhof wurde zum ersten Haushalts-Pensionat Deutschlands. Seinen Namen verdankt das Kloster Mutter Angela, geborene Auguste von Cordier, die nicht nur den Fronhof für 8000 Taler erworben hatte, sondern die auch das säkularisierte Benediktinerinnenkloster auf der Rheininsel Nonnenwerth zurückgewann. In den Jahren 1904 bis 1906 wurde der Bau entlang der Marktstraße nach Plänen von Caspar Clemens Pickel erweitert. Außerdem fügte Pickel die Kapelle an - genau dort, wo bereits Gossert ein Gotteshaus vorgesehen hatte.

Im Zweiten Weltkrieg dienten Teile des Klosters als Hilfskrankenhaus mit Wöchnerinnenstation. 1974/75 eilte die Kunde von der aus finanziellen Gründen geplanten Schließung des Klosters durch die Stadt. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, um den Fortbestand des Klosters zu erreichen. Aber vergeblich: 1977 brachen Bagger den größten Teil der Gebäude ab. Anschließend wurde im ehemaligen Klostergarten die aus 165 Wohneinheiten bestehende „Chinatown“ gebaut. Von dem einst Stadtbild prägenden Klosterkomplex stehen heute nur noch die Pickel-Bauten. Außer der Kapelle sind das der Schwesterntrakt, in dem ein Altenheim für betagte Schwestern des Franziskanerinnen-Ordens untergebracht ist, und die städtische Kindertagesstätte „St. Anna“.[1]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

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Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Das der Mutter Angela gewidmete Kloster, ab 1865 auf dem Geände des alten Deutzer Fronhofs erbaut, musste 1977 der „Chinatown“ weiche – Fürsorge und Kinder-Erziehung – Deutschlands erstes Haushalts-Pensionat – Stadtbild prägende Anlage wurde 1904 nach Plänen von Caspar Clemens Pickel erweitert, in: Rhein-Zeitung vom 3./4. Januar 2004, Seite 13