St.-Martins-Fest Ahrweiler

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Martinsabend 2010: Schaubild der Adenbachhut Ahrweiler.
Martinsabend 2010: Schaubild der Ahrhut Ahrweiler.
Martinsabend 2010: Schaubild der Niederhut Ahrweiler.
Martinsabend 2010: Schaubild der Oberhut Ahrweiler.
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Das St.-Martins-Fest wird in Ahrweiler anders als in anderen rheinischen Orten gefeiert. Entsprechend der Zahl der vier Huten, also der Stadtteile, werden in Ahrweiler seit mindestens 1884 vier Bergfeuer gleichzeitig abgebrannt. Die Junggesellen jeder Hut strengen sich an, das größte Feuer und das originellste Fackelschaubild zu haben. Die männliche Jugend von Adenbachhut, Niederhut, Ahrhut und Oberhut wetteifert um den Silberteller für das schönste Feuer und den Kupferteller für das originellste und gelungenste Schaubild. Beim anschließenden Laternenumzug der Kinder werden diese Trophäen von den Siegern präsentiert. Der Martinsausschuss Ahrweiler organisiert die Veranstaltung. Der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" e.V. hat vor einigen Jahren den Brauch des Knollenfackel-Schnitzens wiederbelebt und richtet Jahr für Jahr einen entsprechenden Wettbewerb für Schüler der Aloisius-Grundschule Ahrweiler aus.[1]


Sonstiges[Bearbeiten]

Diese vier Vereine beteiligen sich an dem Wettstreit:

Das Ahrweiler Martinsbrauchtum mit seinen vier Feuern und ebenso vielen konkurrierenden Schaubildern gilt im Rheinland als einmalig und zieht Besucher von nah und fern an. In Ahrweiler feiert man den Martinsabend jeweils an dem Samstag, der dem offiziellen Gedenktag 11. November am nächsten liegt.

Im Jahr 2009 legte der Martinsausschuss Ahrweiler als Organisator der Veranstaltung den folgenden Ablauf und die folgenden Regeln fest:

  • Das Läuten der Glocken der Katholischen Pfarrkirche "St. Laurentius" Ahrweiler um 17.30 Uhr ist für die Junggesellen der vier Ahrweiler Huten das Zeichen um Anzünden der Bergfeuer. Bis 17.45 Uhr sollen die Feuer mindestens zehn Minuten lang "ordentlich stehen".
  • Das Entzünden und die Entwicklung der Schaubilder und deren Bewertung schließt sich bis um 18 Uhr an. Auch hier gilt: Mindestens zehn Minuten lang sollte das Schaubild klar und deutlich zu erkennen sein. Die Bekanntgabe der Prämierungen für die besten Bergfeuer und die schönsten Schaubilder erfolgt gegen 19.30 Uhr auf dem Marktplatz Ahrweiler.
  • Der Einsatz von Brandbeschleunigern ist verboten und führt zur Disqualifikation. Ebenso wurde vereinbart, dass eine Hut nicht gleichzeitig das Feuer und das Schaubild gewinnen kann.
  • Nach dem Abbrennen der Feuer und Schaubilder zieht der Kinderfackelzug ab 18.30 Uhr durch die Straßen von Ahrweiler Straßen. Der Zug stelle sich auf dem Schulhof der Aloisius-Grundschule Ahrweiler und endet in der Niederhutstraße; die Wecken werden von der Freiwilligen Feuerwehr Ahrweiler in Höhe des Alten Rathauses verteilt.

Sobald die Glocken der Katholischen Pfarrkirche "St. Laurentius" Ahrweiler das Signal zum Anzünden ihrer Feuer gegeben haben, heißt es für die Junggesellen, zügig die mehrere Hundert Fackeln anzuzünden, die auf ein Gestell aus Dachlatten gesteckt wurden und beim Abbrennen das flammende Schaubild weithin sichtbar machen. Häufig erinnern die Junggesellen mit ihren Darstellungen an Jubiläen oder Ereignisse aus dem Stadtgeschehen des jeweils zurückliegenden Jahres.

Auf der Ahrtor-Brücke haben sich dann mehrere Hundert Zuschauer versammelt, auf dem Kanonenturm die Juroren, die Feuer und Schaubilder bewerten. Mindestens zehn Minuten soll die Feuersäule gerade und gleichmäßig brennen, ohne schwarze Löcher und ohne Einsatz von Brandbeschleunigern.

Anschließend ziehen die Kinder, angeführt von St. Martin und begleitet von Musikkapellen, mit ihren Laternen durch die Stadt. Diese Laternen haben sie in den Wochen zuvor in der Aloisius-Grundschule Ahrweiler gebastelt. Seit der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" e.V. ca. 2004 die Tradition der „Knolleköpp“ wiederbelebt hat, sind die aus Futterrüben geschnitzten Laternen wieder in großer Zahl zu sehen.

Die Veranstaltung wird aus den Einkünften aus der Martinsverlosung und Finanzspritzen des Heimatvereins "Alt-Ahrweiler" e.V. finanziert. Außerdem schreibt der Martinsausschuss Ahrweiler Bettelbriefe - insbesondere an die Ahrweiler Gastronomen und Hoteliers, die von dem Umzug profitieren, seit er sich zu einer touristischen Attraktion entwickelt hat.

Sprüche, Schaubilder und Sieger[Bearbeiten]

2010[Bearbeiten]

Feuer: Ahrhut Ahrweiler

Schaubild: Niederhut Ahrweiler

2011[Bearbeiten]

Feuer: Oberhut Ahrweiler

Schaubild: Ahrhut Ahrweiler („Os Kirch, os Tor, os Wein – hier sind mir daheim“)

2012[Bearbeiten]

Feuer: Niederhut Ahrweiler

Schaubild: - (Im Jubiläumsjahr der St. Laurentius-Junggesellenschützen hatten die vier Ahrweiler Huten sich bei ihren Schaubildern zum ersten Mal gegen den traditionellen Wettbewerb und für eine Gemeinschaftsleistung entschieden. Von der Ahrhut ausgehend bildeten die vier Schaubilder einen zusammenhängenden Spruch. „Auf die Stadt, ihr Volk und ihr Rebengelände … St. Laurentii… fleh Segen ohne Ende… 400 Jahre Junggesellen Schützengesellschaft“.)

2013[2][Bearbeiten]

Feuer: Ahrhut Ahrweiler

Schaubild: Niederhut Ahrweiler

2014[Bearbeiten]

Adenbachhut: "60 Jahre Ademech" - ein Bild des Adenbachtores

Ahrhut: "Hochgenuss Ahr – seit vielen Jahren in Ahrweiler an der Ahr" - ein Weinglas

Oberhut: "Overhood is Hätzass – Brauch verbindet und macht Spass" - ein Herz

Niederhut. "35 Jahre Hätzblood für oos Vaterstadt – Helmut Gies – Horst Gies", die Unterschriften der beiden ehemaligen Ortsvorsteher von Ahr

Feuer-Sieger: Oberhut

Schaubild-Sieger: Niederhut

2015[Bearbeiten]

Schaubilder:

  • Die Ahrhut erhielt den ersten Preis für ihre flammende Würdigung des Wiederaufbaus des Ahrtors: „Was einst der Krieg vernichtet – durch Heimatliebe neu errichtet – 1948, 1956, 2015“ war in feurigen Lettern zu lesen.
  • Die Oberhut - zweiter Preis - erinnerte an 650 Jahre Stadtsiegel. Dargestellt wurde das Siegel, ergänzt durch die Inschrift „Opidanorum in Arwilre“.
  • Die Adenbachhut huldigte mit ihrem Schaubild die beiden Schützenmajestäten aus der Adenbach: Junggesellenkönig David Kortmann und Bürgerschützenkönig Wilhelm Busch jun. und landete auf Platz drei.
  • Die Niederhut verletzte mit einer überdimensionalen Darstellung des Logos der Kreissparkasse Ahrweiler die allgemein akzeptierten Wettbewerbsregeln (Die Schaubilder sollen nicht für Werbezwecke genutzt werden).

2017[Bearbeiten]

Drei der vier Huten hatten am Samstag, 11. November 2017, das Thema „Ursulinen“ gewählt. Die Ordensschwestern hatten einige Monate zuvor den Calvarienberg in Ahrweiler verlassen. „Das war Ehrensache für uns“, sagte Niklas Eudenbach von der Ahrhut Andrea Simons vom General-Anzeiger (GA), „wir sind dem Kloster so nah.“ „Danke für 178 Jahre“, sagte die Adenbachhut, die eine Silhouette des Klosters modellierte. Das Kloster rückten auch Ahr- und Niederhut als flammendes Bild in den Mittelpunkt. „Ein Stück Heimat verlässt die Stadt“, flankiert von den Jahreszahlen 1938 und 2017, zeigten die Junggesellen der Ahrhut in ihrem Schriftzug. Ihr Bild zeigte außerdem eine Nonne mit Kleinkind im Arm. Bei den siegreichen Junggesellen von der Niederhut hieß es: „Gott schütze Euch“ und „Teil unserer Heimat. Teil unserer Herzen – 1838-2017“ nebst der 30 Jahre zuvor selig gesprochenen Schwester Blandine Merten, die ihre Arme über dem Kloster ausbreitete.

Über das Ergebnis berichtete die Reporterin des General-Anzeigers:

Die Niederhut sicherte sich ... den ersten Platz beim Schaubild, bei dem Idee, Originalität, Heimatbezug sowie Lesbarkeit und Leuchtkraft zählen. Die Oberhut wurde Erster beim Feuer, das nach Meinung der Jury am schönsten mindestens zehn Minuten „ordentlich“ als gleichbleibende Säule und „ohne schwarze Löcher“ abbrannte. Zweiter, sowohl beim Schaubild als auch beim Feuer, wurde die Ahrhut.[3]

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es bereits geheißen, das Schaubild der Niederhut werde bisherige Dimensionen übertreffen. Fast 2500 Fackeln würden angezündet, und 5,2 Kilometer Dachlatten seien für Buchstaben und Grafik verarbeitet worden.

2018[Bearbeiten]

Den Preis für das beste Feuer sicherte sich am Samstag, 10. November 2018, die Oberhut, die auch im Jahr zuvor gewonnen hatte. Beim Schaubild siegte die Niederhut. Ihr Schaubild zeigte einen kleinen Jungen mit Laterne und ein Schanzenmännchen. Getragen durch diesen Nachwuchs, hebt ein Junggeselle den Siegerpreis in die Höhe. Mit dem Schaubild wollten die Junggesellen ihren Nachwuchs ehren, ihren Stolz auf ihre Schanzenmännchen und ihre Traditionen ausdrücken und dazu einladen, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.[4]

2019[Bearbeiten]

Die Oberhut siegte mit ihrem Schaubild, die Niederhut mit dem Feuer.

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Aus der Futterrübe: Heimatverein übergibt Preise für die schönsten Knolleköpp, general-anzeiger-bonn.de vom 12. November 2013
  2. Quelle: Andrea Simons: Ahrweiler Martinsfest: Die Ahrhut siegt beim Feuer und die Niederhut beim Schaubild, general-anzeiger-bonn.de vom 11. November 2013
  3. Quelle: Andrea Simons: Martinsfest in Ahrweiler: 2324 Fackeln erinnern an Ursulinenorden, general-anzeiger-bonn.de vom 13. November 2017
  4. Quelle: Thomas Weber: "Niddehöde Jonge": Martinsfest in Ahrweiler mit bestem Schaubild, general-anzeiger-bonn.de vom 11. November 2018