St.-Rochus-Kapelle Rodder

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Altar
Skulptur des Kirchenpatrons St. Rochus
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Der Grundstein zur St. Rochus-Kapelle in Rodder wurde am 29. September 1903 gelegt; am 2. Mai 1905 ist die Kapelle eingeweiht worden. In den Neubau wurde die aus Lava bestehende Einfassung der Vorgänger-Kapelle mit der Jahreszahl 1745 integriert. Der Holzaltar mit einem auf Leinen gemalten Ölbild der Kreuzigungsgruppe wurde ebenfalls aus der Vorgängerin übernommen.


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Hans-Josef Schneider schreibt in der Rhein-Zeitung vom 20. Juli 2011 über die Kapelle:

Laut einer Urkunde vom 15. September 1428 verkauften die Adenauer Johanniter der Gemeinde Rodder einen Platz zur Errichtung einer Kapelle nebst Friedhof. Mit dem Bau wurde wohl kurz darauf begonnen, aber eine Erwähnung der Anlage erfolgte erst 1650. Nach einer Instandsetzung im Jahr 1829 beschrieb der Visitator ein Jahr später den baulichen Zustand als ordentlich.

Damals habe es drei Altäre zu Ehren der Heiligen St. Quirinus (damaliger Kapellenpatron) und St. Erasmus sowie der Gottesmutter und zwei Glocken von 1481 und 1558 gegeben. Bis ins Jahr 1830 sei in der Kapelle sogenanntes Quirinus-Wasser gesegnet worden.

Bei der ursprünglich größeren Kapelle sei die Altarseite nach Osten gerichtet gewesen, der Eingang vermutlich an der Westseite. Der Eingang der neuen Kapelle sei zur Straßenseite (Südost) hin gelegt worden. Der geplante Schulneubau mit angrenzendem Schulhof (heute Gemeindehaus Rodder (bei Adenau)) und die bessere Zugänglichkeit seien vermutlich die Gründe dafür gewesen. Für den Bau habe der Gemeinderat von 1893 die kostenfreie Abgabe von sieben Raummetern Eichenstammholz aus dem Gemeindewald bewilligt. 8000 Mark seien aus dem Kapellenfonds beigesteuert, die gleiche Summe sei ausgeliehen worden. Aus dem Jahr 1906 stamme der Ratsbeschluss, dass die neu erbaute Kapelle im Gemeindeeigentum verbleiben soll, schreibt Schneider.

Die Wände der neuen Kapelle bestehen aus unbehauenen Grauwacke-Steinen, die in der Nähe gebrochen wurden. Die Decke wurde als Bogengewölbe aus Bimsstein hergestellt. Bald hätten sich immer mehr Risse im Mauerwerk gezeigt, berichtet Schneider; die seien bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1950 beseitigt worden. Gleichzeitig habe die Kapelle einen neuen Innenanstrich erhalten. Weil die Statik des Gebäudes weiterhin Probleme gemacht habe, seien in den 1960er-Jahren das Fundament an der Südwestseite verstärkt und ein Stahlzuganker zwischen Chor und Innenraum eingebaut worden. Außerdem sei an der Nordseite der Kapelle eine kleine Sakristei angebaut worden. Seit 1988/1989 wurden zwei weitere Queranker im Innenraum und ein Längsanker im Dachraum für mehr Stabilität sorgen. Damals seien die Mauern neu verfugt, die Dachkonstruktion teilweise erneuert und das Dach neu geschiefert worden. Außerdem seien die stark unterhöhlte Eingangstreppe und die Pflanzbeete neu gestaltet und die Treppe so verlegt worden, dass sie auf einem kleinen Vorplatz endet. Bis auf die Dacheindeckung seien sämtliche Arbeiten von Bürgern ehrenamtlich ausgeführt worden.

Hans-Josef Schneider schreibt weiter:

In den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Rodder von der Pest heimgesucht. Ihr fielen die meisten Familien zum Opfer. Aus dieser Zeit stammt das Gelübde, täglich den Rosenkranz zu beten. Bis heute sind die Rodderer dem Versprechen ihrer Vorfahren treu geblieben. Vom 1. November bis Ostern wird in der dem Pestheiligen St. Rochus geweihten Gotteshaus jeden Abend der Rosenkranz gebetet. Damit die Gläubigen im Winter nicht frieren, wurden an jeder Bank elektrische Heizstrahler angebracht.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Pest-Epidemien im Bereich des heutigen Kreises Ahrweiler“

Mediografie[Bearbeiten]

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 583f.
  • Gerold Rosenthal: Filialkirche St. Rochus Rodder, in: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, hrsg. Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, S. 103−104, ISBN 3-9804818-5-9

Weblinks[Bearbeiten]