Stephan Augst

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Stephan Augst (* 23. Oktober 1943 in Ettringen, † 8. Juni 2019)[1] war ein katholischer Priester.

Festgottesdienst zum goldenen Priester­jubiläum von Johannes Flöck am 31. Juli 2010 in St. Irminen, Trier; links Stephan Augst, neben ihm der Jubilar

Leben[Bearbeiten]

Seit 1950 wohnte Stefan Augst in Obermendig im Elternhaus seines Vaters in der Neustraße. Als 15-Jähriger begann er eine Ausbildung zum Schmied. Die Lehre brach er aber nach zwei Jahren ab, weil er Priester werden wollte. Um dieses Ziel zu erreichen, bereitete er sich im Internat Lantershofen vier Jahre vor und bestand nach weiteren drei Jahren 1967 am Gymnasium in Ahrweiler das Abitur. Außerdem erhielt er trotz der verkürzten Handwerkslehre in Verbindung mit der schulischen Ausbildung den Gesellenbrief als Schmied.

Auf dem folgenden Weg während des Studiums begleitete ihn Pastor Johannes Flöck, von 1966 bis 1973 Pfarrer in Obermendig, zu dessen goldenem Priesterjubiläum im Jahr 2010 Stephan Augst in Trier die Predigt hielt. In den Semesterferien arbeitete er bei Meurin in Kruft in der Schlosserei. Am 16. Juni 1974 weihte Bischof Bernhard Stein ihn im Trierer Dom zum Priester.

Nach seiner Weihe war Augst Kaplan in Koblenz, Vikar in Neustadt an der Wied sowie Jugendpfarrer des Dekanats Waldbreitbach und von 1979 bis 1988 Pfarrer in Brohl, Nieder- und Oberlützingen. Von 1980 an machte er aktiv im Karneval mit.

Ab 1988 folgten 21 Jahre in den Neuwieder Pfarreien Irlich und Feldkirchen und gleichzeitig 16 Jahre als Dechant des Dekanats Neuwied, davon rund zehn Jahre nach einer Krebsoperation im Februar und einem Herzinfarkt im Juni 1998. Im Jahr 2009 ging er in den Ruhestand und zog zurück in seinen Heimatort Mendig. Doch getreu seinem Leitspruch: „Pfarrer ist man zeitlich begrenzt – Priester ist man jedoch bis zum letzten Atemzug“, war er weiterhin im Einsatz. Wie es heißt hielt er Gottesdienste in 110 verschiedenen Kirchen und in 15 nicht sakralen Räumlichkeiten, wie zum Beispiel in einer großen Scheune auf dem Schnürenhof in Monreal, auf Burg Pyrmont oder in den Mendiger Basaltlavakellern. Hinzu kamen Trauungen, Messfeiern zu Ehejubiläen und Beerdigungen.[2]

Im Frühjahr 2015 zeichnete ihn die Karnevalsgesellschaft „Narrenzunft“ Brohl 1904 e.V. mit dem „Großen Horn zum Meckerorden Pour le Courage“ aus. „Augst hat es geschafft, dass sich Kirche und Gläubige auf Augenhöhe begegnet sind. Er war einer von uns“, begründete Hans Mannheim im November 2014 die Entscheidung. Für Ordensstifter Wolfgang Paulsen, KG-Präsident Hans-Dieter Baunach und Mannheim verdiente der Geistliche den Orden auch wegen der Einführung der Narrenmesse. „Er begründete eine Tradition, die an immer mehr Kirchen Einzug hält“, hieß es.[3]

Am Pfingstsamstag, 8. Juni 2019, starb Stephan Augst im Alter von 75 Jahren plötzlich und unerwartet.[4]


Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 12. Juni 2019, S. 20
  2. Quelle: Sonja Freer: Stephan Augst ist tot. In: Blick aktuell vom 11. Juni 2019. Abgerufen am 3. Juli 2020.
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 15. November 2014
  4. Quelle: Elvira Bell: Mendig trauert … In: Rhein-Zeitung vom 12. Juni 2019.