Stefan Baur

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Stefan Baur (* 1894 in Breidscheid bei Adenau, † 1978) war der „Finanzarchitekt“ des Nürburgring-Baus und später Bürgermeister von Adenau. „Adenau und der Nürburgring schulden Stefan Baur Dank über den Tod hinaus“, hieß es im Nachruf der Rhein-Zeitung auf den ehemaligen Bürgermeister von Adenau.


Vita[Bearbeiten]

Stefan Baur wurde im Jahr 1894 als Sohn eines Kleinbauern in Breidscheid bei Adenau geboren. Breidscheid war damals noch eine eigenständige Gemeinde. 1909 begann er Stefan Baur beim Kulturamt Adenau eine Lehre in Verwaltung und Rechnungswesen.[1]

1919 wurde er Mitarbeiter der Kreisverwaltung Adenau. Die große Zeit von Stefan Baur begann, als Dr. Otto Creutz im Jahr 1924 als Nachfolger von Dr. Erich Klausener Landrat des Kreises Adenau wurde. Die bereits seit längerer Zeit kursierenden Pläne vom Bau einer Rennstrecke in der Eifel wurden unter Landrat Creutz konkreter. Als Creutz 1924 seine Mannschaft zur „Verwaltung des Nürburgring-Baus“ aufstellte, gehörte Baur zum engen Kreis der vier Gründer: Neben Landrat Creutz und Baur, inzwischen Kreisausschussobersekretär, gehörten dazu der Oberingenieur Gustav Eichler als Bauleiter und Ulrich Kerwer als Wart für Presse, Sport und Propaganda. Baur übernahm dabei das Amt des Finanzchefs. Zur Grundsteinlegung für den Nürburgring am 27. September 1925 wurde er im offenen Wagen chauffiert – vorneweg eine Reiterstaffel mit Reitern in Ritterrüstung.

1930 wurde Baur Bürgermeister des Amtes Brück. Im Jahr 1934 ist er von den Nazis nach Pfalzfeld und Kastellaun strafversetzt worden. 1949 wurde er dann Bürgermeister von Adenau. Der Kreis Adenau war inzwischen in den Kreis Ahrweiler aufgegangen. Und Adenau hatte die Stadtrechte verloren. Baur machte sich zum Ziel, die Stadtrechte wieder zu erlangen. Tatsächlich überreichte ihm Ministerpräsident Peter Altmeier im Jahr 1952 eine Urkunde, in der Adenau wieder Stadtrechte erhielt.

1961 wurde Baur mit einem Festakt aus dem Amt des Bürgermeisters in den Ruhestand verabschiedet. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist Baur nach seinem Tod im Jahr 1978 zu Grabe getragen worden.

Verwandtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten]

Der ehemalige Hobby-Rennfahrer Manfred Geyer ist Patenkind von Stefan Baur.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Bei der Siegerehrung nach dem ersten Nürburgring-Rennen am 18. Juni 1927 wurde Baur mit der ADAC-Ehrennadel ausgezeichnet.
  • Zum 25-jährigen Bestehen des Nürburgrings wurde Baur mit der Goldenen Nadel des Nürburgrings ausgezeichnet.
  • 1959 wurde Baur mit der Großen Silbernen Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Stefan Baur: Leben und Wirken des Landrats des ehemaligen Kreises Adenau, des späteren Ministerialdirektors Dr. Erich Klausener, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1962

Fußnoten

  1. Quelle: Der Finanzarchitekt des Nürburgring-Baus: Stefan Baur sorgte mit dafür, dass Tausende Arbeit und Brot hatten, in: Rhein-Zeitung vom 8. Juni 2017