Trinkhalle an der Beethovenstraße (Bad Neuenahr)

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In der kleinen Trinkhalle, die bis August 2019 hinter dem Thermalbadehaus an der Beethovenstraße in Bad Neuenahr stand, konnten Einwohner von Beul kostenlos Mineralwasser zapfen. Um das gute Verhältnis der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr zu den Bürgern zu demonstrieren, hatte Herbert Rütten, bon 1981 bis 1996 Kurdirektor in Bad Neuenahr, die Zapfstelle einst bauen lassen. Der Volksmund machte daraus bald den „Beuler Winzerverein“, in dem man gratis „Rütten-Sekt“ zapfen konnte. Anders als bei Apollinaris im Ortsteil Heppingen bestand an der Beethovenstraße jedoch kein historisch verbrieftes Recht der Bürger, kostenlos Wasser entnehmen zu können. Am „alten Soaker“ gegenüber des Mineralwasserkonzerns dürfen Bürger – wann immer sie wollen – das heilende Nass nach wie vor in mitgebrachte Gefäße füllen. Bei der Trinkhalle an der Beethovenstraße hingegen handelte es sich lediglich um ein Entgegenkommen des damaligen Kurdirektors.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Im Juni 2018 berichtete die Rhein-Zeitung, die kleine Trinkhalle sei seit geraumer Zeit geschlossen. „Wegen einer technischen Störung bleibt das Sprudelhaus bis auf Weiteres geschlossen“, heiße es auf einem Schild, das bereits seit Monaten an der Eingangstür hänge. Der Ortsbeirat Bad Neuenahr mit Ortsvorsteher Heinz Dieter Brand fordere nun von der Stadt, dass die kleine Trinkhalle baldmöglichst wieder geöffnet wird. Anders als in Heppingen bestehe in Beul jedoch „kein historisch verbrieftes Recht der Bürger, kostenlos Wasser zu entnehmen, so wie es die Heppinger am alten Soaker gegenüber der Firma Apollinaris tun dürfen.“ Bei der Trinkhalle an der Beethovenstraße handele es sich „lediglich um ein Entgegenkommen des damaligen Kurdirektors.“ Ralph H. Orth, Vorstand der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (neu), sagte der Rhein-Zeitung, Grund für die vorübergehende Schließung sei, dass das Leitungsnetz in den Jahren vor der Insolvenz nicht ausreichend gewartet worden sei. Es liege nicht einmal ein vollständiger Leitungsplan vor, aus dem hervorgeht, wohin das Bad Neuenahrer Heilwasser geleitet wird. „Von der Villa Sibilla bis hin zum Steigenberger-Hotel und bis zu Apollinaris lägen Leitungen, und es sei da nicht so ganz einfach festzustellen, warum gerade die Zuleitungen zum Brunnenhäuschen in der Beethovenstraße, die unter den Betriebsräumen der AG entlang führten, nicht den Anforderungen entsprächen“, hieß es in der RZ. Deshalb müssten die Beuler noch eine zeitlang warten, bis das Wasser wieder fließt.[1]

Im August 2019, etwa zwei Jahre nachdem die Möglichkeit zur Wasserentnahme eingestellt worden ist, wird das Sprudelhaus abgerissen. Der General-Anzeiger berichtete aus diesem Anlass:

Ein nur wenige Quadratmeter großes Stück Bad Neuenahrer Heilbadhistorie verschwindet: Das hinter dem Thermalbadehaus an der Beethovenstraße gelegene Sprudelhaus ist in wenigen Tagen Geschichte – der Pavillon wird abgerissen.Victor Francke: Rückbau des Pavillons – Sprudelhaus in Bad Neuenahr wird abgerissen, general-anzeiger-bonn.de vom vom 2. August 2019

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: „Rütten-Sekt“: Beuler Bürger müssen verzichten – Abfüllstelle an der Beethovenstraße ist geschlossen – Warum es dabei erst mal bleibt, in: Rhein-Zeitung vom 15. Juni 2018