UmweltLern-Schule plus Niederzissen

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Die südamerikanische Riesengespenst-Heuschrecke auf dem Arm von Lukas Fischer faszinierte kleine und große Besucher der neuen Umwelt-Lernschule.
Die UmweltLern-Schule plus im Abfallwirtschaftszentrum während der Bauzeit
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Schüler der Gruppe Hauswirtschaft und Sozialwesen der Brohltalschule in Niederzissen mit Elke Rechmann (links) und Tobias Beckers (3.v.r.) proben im Frühling 2016 die richtige Abfalltrennung in der Küche

Die UmweltLern-Schule plus auf dem Gelände des Abfallwirtschaftszentrums "Auf dem Scheid" in Niederzissen wurde am Dienstag, 16. August 2011, eröffnet. Kinder und Jugendlichen erfahren in der Umweltlernschule den ökologisch einwandfreien Umgang mit Abfall, das Bewusstsein für den Umweltschutz wird gestärkt, und sie erfahren spielerisch, wie ein modernes Entsorgungsunternehmen arbeitet. Dazu verknüpft die Einrichtung – maßgeschneidert für Schulen und Kindergärten – moderne Themen der Abfallwirtschaft, der nachhaltigen Energienutzung sowie der Forstwirtschaft miteinander. Die Kinder durchlaufen in Kleingruppen verschiedene Stationen und können selbst aktiv werden. Materialien zur Vor- und Nachbereitung der Exkursion runden das Angebot ab. Holz-, Abfallwirtschaft und Grünschnittkompostierung sind nur einige Themen der Umweltlernschule. Es wird der Frage nachgegangen: Warum ist der Abfall zu wertvoll, um ihn einfach zu entsorgen? Auf dem Wertstoffhof erfahren die Besucher, wie aus Abfällen wertvolle Rohstoffe werden.[1] Das Gebäude der ULS steht selbst für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Zertifizierte Holzarten aus der Region wie Fichte, Douglasie und Eiche in unterschiedlichen Verarbeitungsstufen und -techniken lieferten die Rohstoffe. Für die Dämmung wurden nachwachsende Materialien verbaut. Zwischen Außen- und Innenwänden befinden sich Holzfaserwolle, fünf Schichten Leimverbundholz und Luftbrücken. Die Europäische Union förderte die Errichtung als innovatives Holzbauprojekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE-Programm).


Standort[Bearbeiten]

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Kontakt[Bearbeiten]

Interessierte Gruppen, Lehrer und Erzieher erhalten weitere Informationen bei der der Abfallberatung des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Ahrweiler (AWB), Telefon 02642/975-222 und 975-444, E-Mail info@uls-plus.de

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Ahrweiler (AWB) errichtete Anfang 2011 auf dem Gelände des Abfallwirtschaftszentrums die "UmweltLern-Schule plus". Landrat Dr. Jürgen Pföhler eröffnete die Einrichtung am 16. August 2011 im Beisein von Staatsministerin Eveline Lemke und zahlreichen weiteren Ehrengästen. Landrat Pföhler lobte die Schule während der Bauphase als "außergewöhnliches und innovatives Projekt". Im nördlichen Rheinland-Pfalz sei es die erste Umweltlernschule. Die Themenkombination sei sogar landesweit einmalig. Pföhler sprach von einem "Themendreiklang, nämlich Abfallwirtschaft, nachhaltiger Energienutzung und Forstwirtschaft". Der AWB setzt mit der Schule einen Schwerpunkt seiner Öffentlichkeitsarbeit auf die Umweltbildung. Für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen wurden Angebote konzipiert. Neben Schulklassen und Kindergartengruppen seien Vereine, Verbände und interessierte Erwachsene willkommen.

Die Abfallberater Silvia Rehm und Lukas Fischer schrieben in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 3. Juni 2011: "Die einzelnen Stationen sprechen die Sinne der Besucher erlebnisorientiert an und informieren, wie man selbst umweltgerecht handeln kann. Zur Vor- und Nachbereitung stellen wir Material zur Verfügung. Neben unseren pädagogischen Angeboten lassen sich die Räume der UmweltLern-Schule plus für Fortbildungen und Tagungen zum Themenbereich Umwelt nutzen."

AWB-Werkleiter Sascha Hurtenbach hob das Architekturkonzept hervor: "Das Gebäude an sich ist bereits Lernobjekt. Für das innovative Holzbauprojekt werden zertifizierte Holzarten aus der Region wie Fichte, Douglasie und Eiche in unterschiedlichen Verarbeitungsstufen und -techniken eingesetzt. Zusätzlich kommen verschiedene nachwachsende Dämmstoffe zum Einsatz. Das verbaute Holz kann am Ende seiner Lebensdauer wiederverwendet werden. Als letzte Nutzungsstufe kann das Holz der energetischen Verwertung zugeführt werden und damit Co2-neutral Wärme und Strom erzeugen." Weitere Besonderheit des Gebäudekonzepts: Die Schule wird als "Minimum-Impact-Haus" konzipiert. Das bedeutet, dass die Summe aller Umwelteinflüsse, die durch das Gebäude verursacht werden, möglichst gering gehalten wird. Am Beginn steht die Auswahl der Baustoffe. Während des Betriebs lassen sich die Co2-Emissionen durch Energieeinsparung minimieren. Am Ende ist der umweltverträgliche Abbruch oder die Weiternutzung des Gebäudes an anderer Stelle geplant.

Die Europäische Union und das Land Rheinland-Pfalz erkennen den besonderen Charakter der UmweltLern-Schule plus an. Die EU fördert den Bau als innovatives Holzbauprojekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE-Programm). Das Land bezuschusst die pädagogischen Konzepte.

Als Erste von sechs rheinland-pfälzischen Lernorten wurde der Einrichtung im März 2013 der Titel „Offizielles Projekt der UN-Weltdekade 2013/2014 Bildung für nachhaltige Entwicklung" verliehen. Dabei handelt es sich um einen Preis der Deutschen UNESCO-Kommission, die Projekte und Kommunen auszeichnet. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Ahrweiler (AWB) erhielt die Auszeichnung gemeinsam mit 39 weiteren Projekten in Deutschland. Bei der Preisverleihung während der Bildungsmesse didacta in Köln sagte Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland: „Die Umweltlern-Schule plus zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln." Die Auszeichnung geht an Initiativen, die das Anliegen der weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen. Wissen und Kompetenzen aus den drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt müssen vermittelt werden. Die Projekte müssen innovativen Charakter besitzen und in die Breite wirken. Mit der Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (http://www.bne-portal.de) werden die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern.[2]

Die UmweltLern-Schule wurde bis Jahresende 2014 von 3800 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in 206 Gruppen besucht.

Seit 2015 liegt ein neuer Schwerpunkt auf der Weiterbildung von Erziehern und Lehrern. Dadurch ein langfristiger Bezug dieses Personenkreises zur ULS aufgebaut werden.

Die Mainzer Umweltministerin Ulrike Höfken zeichnete am 11. September 2015 auf der Landesgartenschau in Landau die Sieger des Kommunalwettbewerbs HolzProKlima aus. Zu den insgesamt fünf Preisträgern gehörte der Kreis Ahrweiler mit seiner UmweltLernSchule am Abfallwirtschaftszentrum "Auf dem Scheid" in Niederzissen. Anerkannt wurde das "besonders wertvolle pädagogische Konzept" der Einrichtung. Höfken sagte: "Als außerschulischer Lernort begeistert die Umweltlernschule junge Menschen für die Themen Ressourcenverantwortung, Nachhaltigkeit, Holznutzung und Klimaschutz." Der Wettbewerb wurde vom Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie, dem Landesbeirat Holz sowie dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Kreise, Städte und Gemeinden waren aufgefordert, ihre innovativen Konzepte und Holzbauprojekte einzureichen. Eine Fachjury ermittelte die Gewinner aus rund 40 Bewerbungen.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Februar 2013
  2. Quelle: Umwelt-Lernschule durch UNESCO-Kommission ausgezeichnet - Außerschulischer Lernort des Kreises Ahrweiler ist „Projekt für nachhaltige Entwicklung“, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 22. März 2013
  3. Quellen: Günther Schmitt: Kommunalwettbewerb HolzProKlima - Auszeichnung für die Umweltlernschule in Niederzissen, general-anzeiger-bonn.de vom 12. September 2015, und „Besonders wertvolles pädagogisches Konzept“ - Umweltlernschule ausgezeichnet - 3.800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 15. September 2015