Verein „Zusammen wohnen eigenständig in Gemeinschaft“ Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Der Verein "Zusammen wohnen eigenständig in Gemeinschaft" Bad Neuenahr-Ahrweiler (Zweig) hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Wohnform zu schaffen, die mit Hilfe gegenseitiger Erfahrung und Unterstützung Schutz vor Isolierung und Vereinsamung sowie sozialen Wohnraum für Jung und Alt bietet. Als Vereins-Hauptaufgabe nahmen sich die Gründer vor, ein Konzept für ein generationenübergreifendes Wohnprojekt zu entwickeln.[1] Von den sogenannten Pflege-WGs grenzt sich der Verein ab. Ihm geht es nämlich um generationsübergreifendes gemeinschaftliches Wohnen, das im besten Fall sogar den Pflegebedarf hinauszögert.


Kontakt[Bearbeiten]

E-Mail zweig-ev-aw@gmx.de

Regelmäßige Treffen[Bearbeiten]

Die Vereinsmitglieder treffen sich immer am dritten Mittwoch im Monat um 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr.

Chronik[Bearbeiten]

Die Vorbereitungen zur Vereingründung liefen ab 2012. Von da an bis zur Vereinsgründung am 17. September 2014 beschäftigten sich die Initiatoren u.a. mit Wohnprojekten von Bonn bis Trier.

Der Verein "Zusammen wohnen eigenständig in Gemeinschaft" Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde am 17. September 2014 von 16 Interessierten im Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr gegründet. "Sie wollen eine neue Wohnform schaffen, die Schutz vor Isolierung und Vereinsamung sowie sozialen Wohnraum für Jung und Alt bietet mit Hilfe gegenseitiger Erfahrung und Unterstützung", berichtete der General-Anzeiger. Maria Icking, die einstimmig zur Gründungsvorsitzenden gewählt wurde, sagte: "Der demografische Wandel und die vielen Veränderungen in der Gesellschaft zwingen zur Entwicklung neuer Formen, wo wir uns als soziales Wesen nochmal neu einbinden können. Weil der Mensch nur Mensch ist unter Menschen." Gisela Querbach wurde einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, Heike Krämer-Resch zur Schriftführerin und Annette Glauner zur Schatzmeisterin. Beisitzer wurden Rainer Stuckenschmidt, Ulla Reimann und Helen Brosius, Kassenprüferin Ursula Dahmke, stellvertretende Kassenprüferin Brigitte Ochs. Als Hauptaufgabe nahm sich der Verein vor, ein Konzept für ein generationenübergreifendes Wohnprojekt zu entwickeln. "Sicher brauchen wir noch einen Investor und ein Grundstück, und wir möchten auch die Stadt aktivieren wegen der Ausschau nach geeigneten Grundstücken", sagte Gisela Querbach.[2]

Bei einer Mitgliederversammlung im April 2015 wurde Gisela Querbach, bis dahin kommissarische Vorsitzende, von 13 anwesenden Mitgliedern einstimmig für zwei Jahre zur Vorsitzenden gewählt. Dem Vorstand gehören zu dieser Zeit weiter an: Helen Brosius (stellvertretende Vorsitzende), Annette Glauner (Kassenwartin), Judith Poerzgen (Schriftführerin), Rainer Stuckenschmidt (Beisitzer), Ulla Reimann (Beisitzerin) und Heike Krämer-Resch (Beisitzerin; zuständig für Presse, Internet und Facebook).[3]

Seit Juli 2015 sieht die Vorstandszusammensetzung wie folgt aus: Vorsitzende: Gisela Querbach, Stellvertretende Vorsitzende: Ulla Reimann, Kassenwartin: Annette Glauner, Schriftführerin: Judith Poerzgen und Beisitzer: Rainer Stuckenschmidt.

In einem Vereinsporträt der Rhein-Zeitung (RZ) vom 3. November 2015 hieß es:

Von jeher lebten die Menschen in Gemeinschaften wie Großfamilien zusammen. Heute aber leben sie verstärkt als Singles oder in Kleinfamilien – und das sowohl in Städten als auch auf dem Land. Der Verein Zweig möchte in seinem noch zu verwirklichenden Wohnprojekt ein bewusstes Gegenzeichen zu dieser Entwicklung setzen. Wohnen neu denken und gute Ideen verwirklichen, Nachbarschaft generationsübergreifend leben, in lebendiger Gemeinschaft respektvoll und achtsam miteinander umgehen, notwendige Hilfe im Alltag in gegenseitiger Unterstützung erbringen, die persönlichen Fähigkeiten aller nutzen, um Pflegebedarf hinauszuzögern oder langfristig vorzubeugen, Eltern bei der Kinderbetreuung unterstützen und Zuwanderern mit Sprachförderung zur Seite stehen – all das hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben.[4]

Der zu dieser Zeit 18 Mitglieder zählende Verein wolle weiter wachsen, denn je mehr Mitglieder der Verein habe, desto eher werde er von der Politik gehört, sagte die Vorsitzende Gisela Querbach der RZ-Reporterin. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wohne zwar selbst in einem Wohnprojekt. Das habe aber noch nichts daran geändert, dass das Thema „gemeinschaftliches Wohnen“ vom Land eher vernachlässigt werde. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung gehe es lediglich um die Unterstützung und modellhaften Förderung von „Gemeinschaftlichen Wohnformen von älteren Menschen“. Langjährige Erfahrungen hätten gezeigt, dass zwar viel über gemeinschaftliches Wohnen gesprochen und häufig als Aushängeschild bei Neubauten frei finanzierter Baumaßnahmen verwendet werde. Nach wie vor aber werde es auf Landes- und Bundesebene aber nur mit unzureichenden Mitteln unterstützt. Erfolgreiche Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz und bundesweit würden beweisen, dass das gemeinschaftliche Wohnen durchaus realisierbar ist, obwohl die Gruppenbildung „ein schwieriger Prozess“ ist, so Querbach. Einige Voraussetzungen müssten erfüllt sein. Vor allem müssten die Menschen müssen zusammenpassen und bereit sein, sich zu engagieren. Für das Wohnprojekt ihres Vereins wünsche sich Gisela Querbach eine Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen, darunter auch Sozialwohnungen. 20 bis 30 Wohnungen sowie Gemeinschaftsräume sollten es schon sein. „Es könnten auch ein größeres Gebäude mit Wohnungen und drei bis fünf Einfamilienhäuser sein“, sagte Querbach der RZ.

Im Oktober 2017 verbrachten die Vereinsmitglieder ein gemeinsames Wochenende in der Eifel, um das geplante generationsübergreifende Wohnprojekt voranzubringen. Eifrig wurden Pläne geschmiedet, wie das gemeinsame Zuhause aussehen soll. Mit befreundeten Mitgliedern des Remscheider Vereins Wohnen 55 plus gab es ein Frühstückstreffen in Kronenburg.[5]

Im Januar 2019 hat die Initiative immer noch kein geeignetes Grundstück gefunden. „Wir kommen nicht weiter“, verriet die Vorsitzende Gisela Querbach der Rhein-Zeitung. 22 Bewohner im Alter zwischen 53 und 90 Jahren wären dabei, wenn es denn losginge. Geplant sei eine Mischung aus Eigentums-, Mietwohnungen und sozial gefördertem Wohnraum, damit auch weniger finanzkräftige Menschen ein Zuhause finden können. „Gegenseitige Unterstützung, gemeinsame Aktivitäten und Engagement über das Wohnprojekt hinaus sollen die früheren Familienstrukturen ersetzen, die so in der heutigen Zeit nicht mehr existieren“, so Querbach. Mit diesem Entwurf treffe der Verein „in Bad Neuenahr-Ahrweiler auf einen Immobilienmarkt unter Druck und eine Infrastruktur, die von hochpreisigen Eigentumswohnungen geprägt ist“, schrieb RZ-Redakteurin Beate Au. Außerdem fehle eine Wohnungsbaugesellschaft als Kooperationspartner. Eine könne der Verein „allein nicht stemmen“, so Querbach.[6]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Andrea Simons: Verein "Zweig" in Bad Neuenahr - Eigenständig und trotzdem in Gemeinschaft, general-anzeiger-bonn.de vom 19. September 2014
  2. Quelle: Andrea Simons: Verein "Zweig" in Bad Neuenahr - Eigenständig und trotzdem in Gemeinschaft, general-anzeiger-bonn.de vom 19. September 2014
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 9. April 2015
  4. Quelle: Petra Ochs: Verein Zweig will das Wohnen neu denken - Eigenständig in Gemeinschaft leben: Für diese Idee fehlt noch viel Infrastruktur, in: Rhein-Zeitung vom 3. November 2015
  5. Quelle: Rhein-Zeitung vom 27. Oktober 2017
  6. Quelle: Gemeinsam wohnen: Bisher nur ein Plan – Der Verein Zweig will soziales Quartier für mehrere Generationen in der Kreisstadt verwirklichen, doch er kommt nicht weiter, in: Rhein-Zeitung vom 26. Januar 2019 2019