Wilhelm Vogel

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Vogel wohnte in diesem Haus an der Bachovenstraße 20 neben der damaligen Bäckerei und Wirtschaft Köpchen. Am 1. August 1968 wurde in dem Haus Kindermoden Ott eröffnet.

Wilhelm Vogel (* 27. Februar 1758, † 7. November 1836) war der letzte „Maire“ von Sinzig in der Franzosenzeit und der erste preußische Bürgermeister. Er amtierte von 1808 bis 1822. Vogel wohnte im Haus an der Bachovenstraße 20 neben Bäckerei und Wirtschaft Köpchen. Seine einzige Tochter heiratete einen Büntgen, den Stammvater der heute noch in Sinzig ansässigen gleichnamigen Familie.[1]


Vita[Bearbeiten]

Wilhelm Vogel übernahm das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters von Sinzig im Jahr 1808, zu einer Zeit, als das Rheinland und damit auch Sinzig unter der Besatzung der Truppen Napoleons standen. Erfahrungen in der Führung der Stadt hatte Vogel bereits zuvor in seiner Eigenschaft als Beigeordneter gesammelt. Zu Beginn der preußischen Zeit (1815/1816) gehörte Sinzig zum Kreise Bonn; der Bonner Kreisdirektor Rehfues sorgte dafür, dass der letzte Maire Wilhelm Vogel die Amtsgeschäfte weiter führte. Als 1816 der Kreis Ahrweiler gebildet wurde, befürwortete auch der erste Landrat des Kreises Ahrweiler, Franz Heinrich von Gruben, die Berufung von Wilhelm Vogel als Bürgermeister, weil er mustergültig arbeitete. Die Regierung in Koblenz bestätigte ihn. 1822, im Alter von 66 Jahren, trat Vogel in den Ruhestand.[2]

In einem Bericht von Bürgermeister Vogel aus dem Jahr 1817 heißt es:

Es war und ist oft der Fall, daß arme verlassene Kranke oder sonst mangelhafte Menschen durch sogenannte Krüppelfuhren aus Barmherzigkeit von einem Ort zum anderen gebracht werden; auch daß sonst Arme mit gehörigen Papieren versehen aus großer Armut von allem entblößt, so wie auch öfters als verabschiedete Invaliden verschiedener Landesherren, die ihre Abscheide und sonstige Beweisstücke zwar bei sich führen, aber durch verschiedene auf der Reise ihnen zugestoßene Fatalitäten ebenfalls an allem Lebensunterhalt Mangel leiden und der größten Armut preisgegeben sind, — Um nun diesen Elenden nach Möglichkeit Erleichterung und willige Aufnahme zu verschaffen, habe ich im letzten Quartal 1817 ein Krankenzimmer einrichten lassen, einen Krankenwärter angeordnet und alle ankommenden Kranken und Elende aufnehmen, beherbergen und verpflegen lassen.[3]

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Eine ausführliche Beschreibung der die Bevölkerung von Sinzig bedrückenden Fremdherrschaft und der Veränderungen während der französischen Besatzungszeit hinterließ Vogel in der auf Veranlassung der Regierung Koblenz von 1817 und 1819 verfassten Chronik der Stadt Sinzig vom 27. Dezember 1819.

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Anton Keuser: Die Bürgermeister von Sinzig in preußischer Zeit (1816-1945), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1961 u.a.
  2. Quellen: u.a. Anton Keuser: Die Bürgermeister von Sinzig in preußischer Zeit (1816-1945), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1961
  3. nach: Anton Keuser: Die Bürgermeister von Sinzig in preußischer Zeit (1816-1945), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1961