Wilhelmstraße 18 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

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Früher beherbergte das Haus das Weingut Schütz.
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Heutiger Zustand

Das palaisartige Gebäude, das Ende der 1860er Jahre von der weit verzweigten Familie Kreuzberg an der Wilhelmstraße 18 in Ahrweiler erbaut wurde, war von Anfang an als Wohn- und Betriebsgebäude geplant. Ursprünglich beherbergte es das Weingut Kreuzberg, später das Weingut Schütz, dann das Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr und heute das Seniorenzentrum „St. Martin“.


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Der Bau präsentiert sich im Stil des Neoklassizismus, wobei der Wohntrakt im rechten Gebäudeteil untergebracht war. Dieser erinnert stark an Schinkel-Bauten. Im Erdgeschoss weist der fünfachsige Wohntrakt eine Quadergliederung auf. Die linke Achse betont ein Standerker, der im 1. Obergeschoss von einem Segmentgiebel abgeschlossen wird. Das 2. Obergeschoss betonen Attika-Fenster. Rechts befindet sich der achteckige Turm, den früher einmal eine metallene Zierspitze krönte. In Höhe des Attika-Geschosses zieren den Turm quadratische stark verzierte Reliefs; den Abschluss bilden hohe rundbogige Fenster mit zeittypischen Oberlichtern.

Im linken Teil befanden sich die Büro- und Kontorräume. Die beiden Hausteile werden durch eine Toreinfahrt miteinander verbunden. Auf dieser als Bekrönung ein Fass, das von Trauben und Weinranken überquillt (z.Zt. wohl zur Renovierung abgebaut?). Es schließt sich ein vierachsiger zweistöckiger schlichter Bau an, der keinerlei Bauzierrat aufweist. Die Hausgruppe stuft sich nach links gehend immer weiter ab und läuft nach zwei Achsen, am Ende in einen pavillonartigen achteckigen Bau aus. Dieser weist, wie der Wohntrakt, eine Quadergliederung auf.

Unter dem Haus befindet sich ein riesiger ehemaliger Weinkeller, der gemäß Überlieferung durch die Säulen des prächtigen früheren Barockaltars der St.-Laurentius-Kirche Ahrweiler gestützt wird. Gegen Ende des Krieges waren wegen der starken Luftangriffe die Patienten des Ahrweiler Krankenhauses aus Sicherheitsgründen in diesem Keller untergebracht. Später wurden diese Keller wegen der guten Abstrahlsicherheit vom Amt für Nachrichtenwesen genutzt.

Karl Heinen – er hat sich intensiv mit den Gebäuden entlang der Wilhelmstraße beschäftigt – schrieb 2019 in einem Bericht für die Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler:

Der wegen seiner Größe Stadtbild prägende Bau ruht durch seine Harmonie in sich und zeigt wieder einmal, dass trotz individueller Bedürfnisse, ein großes Ganzes im Auge behalten wurde. Die Anbauten zur Nutzung des Gebäudes als Seniorenheim verbergen sich wohltuend hinter dem historischen Gebäudekomplex und stören nur unwesentlich das Gesamtbild.