Wohngebiet „Auf den Steinen“ Bad Neuenahr

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Das Wohngebiet „Auf den Steinen“, eines von insgesamt elf Quartieren von Bad Neuenahr, erstreckt sich über die Straße Auf den Steinen, Birken-, Erlen-, Eichen-, Rotdorn- und Platanenweg. Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde das Wohngebiet stark in Mitleidenschaft gezogen.


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

In einem Beitrag der Rhein-Zeitung vom 22. August 2015 über die elf Quartiere von Bad Neuenahr hieß es über das Wohngebiet „Auf den Steinen“:

Mitte der 1960er-Jahre war das 71.929 Quadratmeter große Areal Zuzugsgebiet für die in Bad Neuenahr ankommenden Bundeswehrsoldaten. Wohnungsbaugesellschaften wie die Moselland und die Wohnbau- und Betreuungsgesellschaft Poll haben hier große Wohnblöcke errichtet. Es gibt aber auch Einfamilienhäuser in offener Bauweise sowie die 1988 entstandenen Domizile in Holzbauweise. 507 Menschen leben hier, davon 30 Ausländer, wobei deren Anteil in den vergangenen Jahren leicht angestiegen ist. Die Einwohnerzahl schrumpft geringfügig. 40 Prozent sind älter als 50 Jahre, 17 Prozent jünger als 19 Jahre. 14 Prozent der Haushalte haben Kinder. Die meisten der Einwohner leben seit mehr als 25 Jahren (21 Prozent) beziehungsweise zwischen fünf und zehn Jahren (18 Prozent) in dem Gebiet, das im Einzugsbereich des Ahrweiler Mittelzentrums liegt. Kindergarten, Schulen und Sportstätten sind zu Fuß zu erreichen.[1]

Als um 1813 die sogenannte Tranchot-Karte erschien, war die von Lantershofen in Richtung Ahr verlaufende Grenze zwischen dem jülichen und dem kurkölner Gebiet durch eine rote Punktlinie gekennzeichnet. Diese Grenze wird noch heute durch das am Verkehrskreisel Mittelzentrum stehende Weiße Kreuz markiert. Dort verläuft somit auch die Grenze zwischen Hemmessen (Bad Neuenahr) und Ahrweiler. Im weiteren Verlauf erreichte die Grenze das Gebiet, das Tranchot auf seiner Karte mit „P“ markiert hat. Dort befindet man sich mitten im Bereich der Straße „Auf den Steinen“. Die Grenze hat sich im Laufe der Zeit allerdings durch Veränderungen im Verlauf der Ahr etwas verschoben. Der Name „Auf den Steinen“ entwickelte sich durch Verballhornung von „op de Stein“, das heißt „oberhalb der Steine“. Damit waren die Grenzsteine gemeint, die dort die Grenze zwischen Kurfürstentum Köln und dem Herzogtum Jülich-Berg markierten. Als erster bebauter Weg entstand in dem Gebiet „Auf den Steinen“ um 1970 der Platanenweg. Vor der Erschließung stand in diesem Bereich lediglich ein einziges Haus, die sogenannte „Jeisse (Ziegen)-Villa“. Dieses Gebäude hatte für die Zeit, in der es erbaut wurde, einen villenartigen Charakter. „Jeisse-Villa“ wurde das Gebäude von der Bevölkerung wohl nur deshalb genannt, weil sich die Bewohner Ziegen hielten, die im kargen Umfeld des Gebäudes weideten. In den 1980er Jahren wurden rund um die „Jeisse-Villa“ Wohnhäuser gebaut. 2021 wird westlich der Villa ein weiteres Wohngebiet geplant.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Fußnoten

  1. Quelle: Beate Au: Wer wohnt wo? Ein Blick hinter die Fassaden - Elf Quartiere im Stadtteil Bad Neuenahr geben keine Rätsel mehr auf: Ihre demografische Entwicklung ist steckbrieflich dokumentiert, in: Rhein-Zeitung vom 22. August 2015
  2. Quelle: Geschichtsfreunde Bad Neuenahr/Eifelverein Bad Neuenahr (Hrsg.): Die Straßen von Neuenahr - Häuser und Menschen in Gegenwart und Vergangenheit, 488 Seiten, mehr als 1000 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, Bad Neuenahr 2004, ISBN 3-00-013075-6, 29,90 Euro, nach: Ein Areal mit Geschichte: „Auf den Steinen“, rhein-zeitung.de, 25. September 2020