Wohnmobilhafen am Freibad Ahrweiler

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Straßenschild an der Ecke Am Schwimmbad/Ramersbacher Straße in Ahrweiler.

Im Frühjahr 2015 untersagte die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler die Nutzung des Parkplatzes am Freibad Ahrweiler als Wohnmobilhafen.


Anschrift und Lage[Bearbeiten]

Am Schwimmbad 3

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)

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Betreiber[Bearbeiten]

Thomas Scholzen

Eigentümer[Bearbeiten]

Eigentümerin der Fläche ist die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Sonstiges[Bearbeiten]

Den Anliegern habe "die Entsorgungsstation am Wohnmobilhafen des Ahrweiler Freibades im Wortsinne gestunken", berichtete der General-Anzeiger am 11. Dezember 2012. Das habe auch Ortsvorsteher Horst Gies (MdL) bestätigt. Seit der Verpachtung des Freibades im Jahr 2008 sei die Situation strittig. Hauptstreitpunkt sei die Entsorgungsstation des Wohnmobilhafens, der auf den von der Stadt seinerzeit genehmigten Stellplätzen für das Freibad eingerichtet und „geduldet“ wurde. Anlieger hätten sich dagegen jedoch gewehrt. Die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler hat den Betreiber deshalb aufgefordert, die Entsorgungsstation bis zum Jahresende 2012 außer Betrieb zu nehmen beziehungsweise zurückzubauen. Dann sei der wesentliche Konfliktpunkt beseitigt.

Unter dem Titel "Wohnmobilhafen hat nicht nur Befürworter - Kritik an Stellplätzen am Schwimmbad, stieg die Rhein-Zeitung (RZ) am 15. Dezember, wenige Tage später also, ebenfalls auf das Thema ein. Seit mehr als einem Jahr schwele der Konflikt in der Straße Am Schwimmbad in Ahrweiler. Die Südseite dieser Sackgasse sei mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut, nördlich davon befinden sich Ahr-Stadion, Freibad und dazwischen der 2008 eröffnete Wohnmobilhafen. "Und genau der ist bei Anwohnern höchst unbeliebt," berichtet RZ-Reporterin Gabi Geller und schrieb:

Ein geruchsintensiver Kritikpunkt ist die ebenerdige Vorrichtung zur Fäkalienentsorgung, die im Winter gerne mal zufriert und auch sonst überhaupt nicht den hygienischen Vorstellungen der Anwohner entspricht.

Die Anwohner-Sprecher Alfred Kilian und Petra Kilian-Riedel kritisieren, die gebührenpflichtige Entsorgungsanlage sei sehr defektanfällig. Immer wieder komme es vor, dass die Öffnung nicht richtig schließt. Die Nutzer des angrenzenden Fahrradstellplatzes sowie spielende Kinder würden dann massiv durch Fäkal- und Abwassergerüche belästigt. Die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler habe den Betreiber deshalb inzwischen aufgefordert, die Entsorgungsanlage bis zum Jahresende 2012 außer Betrieb zu nehmen beziehungsweise zurückzubauen. „Wir hoffen, dass damit der nach unserem Dafürhalten wesentliche Konfliktpunkt beseitigt ist und es gelingt, die unterschiedlichen Interessen der Beteiligten unter einen Hut zu bekommen“, hieß es, wie die RZ weiter berichtete, aus dem Rathaus.

"Die Anwohner allerdings haben noch viel mehr zu bemängeln", ergänzte die Rhein-Zeitung am 15. Dezember 2012. Der Rechtsanwalt von Alfred Kilian und Petra Kilian-Riedel "geht davon aus, dass die derzeitige Nutzung des Parkplatzes als Wohnmobilhafen illegal und rechtswidrig ist", hieß es in der RZ. Außerdem würden die eine Schädigung der 1989 erneuerten Straßendecke durch die teils „tonnenschweren Wohnmobile“ befürchten. Es gebe 25 ausgewiesene Stellplätze „Am Schwimmbad“; in der Weinfestsaison allerdings reiche der Platz bisweilen nicht aus. Zusätzliche Wohnmobile würden deshalb auf dem Bürgersteig parken. Beim Rangieren der Fahrzeuge entstündden viel Lärm und Abgase. Hinzu komme, dass die Wohnmobilisten insbesondere im Sommer auf dem Parkplatz ein reges Campingleben entfalten, was mitunter störend und in jedem Falle nicht erlaubt sei.

Zum Jahresende 2012 wurde die von den Anwohnern beanstandete Fäkalienentsorgungsanlage entfernt. Im März 2013 stellte die Kreisverwaltung Ahrweiler in einem Schreiben an die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler fest, dass "die hinsichtlich der Parkplatzfläche erteilte wasserrechtliche Genehmigung nicht die Nutzung der Fläche als Wohnmobilhafen umfasst." Dafür sei eine erneute Prüfung der Genehmigungsfähigkeit notwendig. Daraufhin ließ die Stadtverwaltung die mehrsprachige Informationstafel über Standgebühren und die Hinweisschilder an der Kreuzung Ramersbacher Straße/Am Schwimmbad abmontieren. Der Pächter des Areals, der auch das angrenzende Freibad betreibt, widmete den ehemaligen Wohnmobilhafen daraufhin zu einem gebührenpflichtigen Parkplatz um. Zahlen muss dabei nur, wer den Parkplatz außerhalb der Öffnungszeiten des Schwimmbades nutzt. Die [[Rhein-Zeitung (RZ)]] berichtete am 12. Juni 2013, solange die Besucher dort kein „Campingleben“ entwickeln, dürften auf dem Parkplatz auch Wohnmobile abgestellt werden. Das Aufstellen von Tischen, Stühlen oder Grill sowie das Ausfahren von Markisen sei allerdings nicht zulässig. Weiter hieß es in der RZ:

Auch ohne große Werbung ist die nun in einen gebührenpflichtigen Parkplatz umgewidmete Fläche unter Wohnmobilisten bekannt und weiterhin beliebt. An Festwochenenden wie Pfingsten und an Fronleichnam drängten sich rund 25 der rollenden Wohnungen auf dem Parkplatz. An der Freibadseite des Parkplatzes gibt es eine Elektrosäule, an der laut Pächter sowohl Elektroautos als auch E-Bikes aufgeladen werden können. Versorgungsstecker von Wohnmobilen können hier ebenfalls elektrischen Strom zapfen.[1]

Die Stadtverwaltung erklärte gegenüber der Rhein-Zeitung, sie wolle auf dem Gelände wieder „ein infrastrukturelles Angebot für Wohnmobiltouristen schaffen und hierüber gegebenenfalls auch einen Beitrag zum Fortbetrieb des Ahrweiler Schwimmbades generieren.“

Stadt untersagt Nutzung als Wohnmobilhafen[Bearbeiten]

Seit März 2015 darf der Parkplatz am Freibad Ahrweiler nicht mehr zum Campieren genutzt werden. Die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler untersagte den Betrieb des Wohnmobilhafens in Abstimmung mit Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Stadtverwaltung forderte den Pächter auf, "Nutzern des Parkplatzes die Nutzung des Parkplatzes über den Gemeingebrauch hinaus, insbesondere das mehrmalige Übernachten und campingähnliches Verhalten, zu untersagen und dieses Verbot mit geeigneten rechtlichen Maßnahmen durchzusetzen." Sämtliche nicht genehmigten Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für Wohnmobile müssen bis zum 30. April 2015 abgebaut werden. Der General-Anzeiger (GA) berichtete:

Seit dem Jahre 2008 betreibt Elmar Scholzen, Pächter des Freibades, den Wohnmobilhafen. Er schuf Strom- und Wasseranschlüsse sowie Entsorgungsvorrichtungen, ohne ... die erforderlichen Genehmigungen eingeholt zu haben.[2]

Scholzen sagte dem GA, er betreibe keinen Wohnmobilhafen, sondern einen "gebührenpflichtigen Parkplatz". Außerdem solle sich die Stadt darüber im Klaren sein, dass die Wohnmobilisten jährlich rund 400.000 Euro in die Kassen von Einzelhandel und Gastronomie spülen. Der GA berichtete weiter:

Bereits 2013 hatte das Ordnungsamt dazu aufgefordert, den Betrieb des Wohnmobilhafens einzustellen. Dem kam Scholzen nicht nach. Stattdessen beantragte er bei der Kreisverwaltung, die in diesem Fall als Untere Wasserbehörde zuständig ist, die offizielle Umwandlung des Freibad-Parkplatzes in einen Wohnmobilhafen. Der Kreis lehnte ab, Scholzen klagte, zog die Klage aber nach einem Ortstermin des Gerichts wieder zurück. An der Nutzung des Parkplatzes, so der Vorwurf der Stadt, habe sich zum Leidwesen der Anlieger dennoch nichts geändert: Das wilde Campen ging weiter.

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal "Camping"

Mediografie[Bearbeiten]

Ahrweiler: Fäkalienentsorgungsanlage am Wohnmobilhafen wird rückgebaut, general-anzeiger-bonn.de vom 5. Januar 2013

Fußnoten

  1. Quelle: Gabi Geller: Bad Neuenahr untersagt Nutzung des Wohnmobilhafens, rhein-zeitung.de vom 12. Juni 2013
  2. Quelle: Victor Francke: Camping am Ahrweiler Freibad - Platzverweis für Wohnmobile, general-anzeiger-bonn.de vom 11. März 2015