Wunderlich GmbH Ringen

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Ringen - Heinz Grates (96).jpg
Entwurf der neuen Unternehmenszentrale im Innovationspark Rheinland bei Ringen
Unternehmensgründer und Geschäftsführer Erich Wunderlich
Firmenzentrale in Sinzig
Wunderlich 2.jpg
Sinzig - Heinz Grates (54).jpg
Messestand der Firma bei der Ahrtalschau 2010.
Co-Geschäftsführer Frank Hoffmann
Die Rolle des Grundsteins beim Baubeginn für die neue Unternehmenszentrale im Juli 2018 im Innovationspark Rheinland übernahm eine mit Wunderlich-Komponenten veredelte BMW R 1200 GS LC.
Wunderlich-Geschäftsführer Frank Hoffmann (l.) konnte im Herbst 2019 Achim Juchem, den Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, in der Ausstellung des Unternehmens begrüßen.

Die Wunderlich GmbH Sinzig produziert und vertreibt hochwertiges Zubehör für Motorräder von BMW und anderen Herstellern. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst mehr als 3700 Komponenten, rund 20.000 Lagerpositionen sind gelistet (Stand: Juli 2018).


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Joseph-von-Fraunhofer-Straße 6-8

53501 Grafschaft-Ringen

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Kontakt[Bearbeiten]

Unternehmensleitung[Bearbeiten]

Geschäftsführer: Erich Wunderlich und Frank Hoffmann

Prokurist: Felix Wunderlich

Leitung Marketing und Kommunikation: Arno Gabel

Stellv. Leitung Marketing und Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Susanne Keuler

Mitarbeiter[Bearbeiten]

Februar 2011: ca. 40

Firmengeschichte[Bearbeiten]

Die Firma wurde im Jahr 1985 von Erich Wunderlich gegründet. Er schraubte damals noch unter dem elterlichen Dach an seinen Yamaha-Einzylindern XT und SR. Seine ersten Modifikationen fanden schnell Interessenten. Im ersten acht Seiten dicken und noch mit der Schreibmaschine geschriebenen Katalog fanden die damaligen Kunden unter anderem eine innovative Direktschmierung der obenliegenden Nockenwelle. Zwei Jahre später platzte die Garage aus allen Nähten. Deshalb zog Erich Wunderlich in eine Lagerhalle am Bahnhof Ahrweiler um. Von der Fahrwerksoptimierung bis zur aufwändigen Leistungssteigerung reichte das Programm, das er bald nicht mehr alleine bewerkstelligen konnte. Peter Hoppe, der später Betriebsleiter wurde, stieß 1988 als erster Mitarbeiter zu Erich Wunderlich.

Der nächste Umzug folgte und das junge Unternehmen spezialisierte sich ganz auf die Marke BMW. Auf der Kölner IFMA 1991 war der Wunderlich-Stand bereits dicht umlagert. Die dort ausgestellte verfeinerte BMW R100 GS war der Renner. Ein Jahr später erschien der 67 Seiten dicke Katalog mit mehr als 200 Zubehörteilen für die bayerische Marke. Vier Jahre später verließen jährlich schon mehr als 20.000 BMW-Zubehörkataloge das Haus. Die Mannschaft, mittlerweile auf zwölf Mitarbeiter aufgestockt, betreute Hunderte von Kunden, entwickelte die ersten ERGO-Sitzbänke und ERGO-Tourenscheiben, entwarf jährlich neue Kataloge und präsentierte sich 1998 auf der Münchner INTERMOT. Ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte war das Jahr 2000. Als eines der ersten Unternehmen im Zweiradbereich wurden die Firma Wunderlich nach der Norm DIN/ISO 9001 zertifiziert. Ein Jahr später wurde die Zertifizierung auf DIN/EN/ISO 9001:2000 (KBA-konform) erweitert. Damit war die Firma Wunderlich im Motorradbereich Vorreiter.

Und wieder wurde das Firmengelände für die expandierende GmbH zu klein. Im Januar 2004 zog sie von Bad Bodendorf in den Kranzweiherweg nach Sinzig um. Dort war auch genug Platz für die seit 2000 stetig gewachsene Entwicklungsabteilung. Fünf Mitarbeiter arbeiten im Jubiläumsjahr 2010 in diesem Bereich. Zum Einsatz kommt unter anderem ein Rapid Prototyping Drucker. Mit diesem Gerät werden 3D-Funktionsmodelle im Kunststoff-Druckverfahren hergestellt. Ein dreidimensionaler Laserscanner übernimmt Oberflächen und Formen mit höchster Präzision und Genauigkeit ins CAD-System. Vorteil für die Kunden: Extrem hohe Passgenauigkeit der späteren Produkte. Zwei eigene CNC-Fräszentren komplettieren den Maschinenpark. Dort werden Kleinserien für die Erprobung sowie komplette Erstserien und Formen für die Fertigungsbetriebe gefertigt.

Bevor ein neues Produkt seinen Weg in den Katalog und zum Kunden findet, wird dessen Qualität und Haltbarkeit geprüft. Die Teilnahme an Rennveranstaltungen wie dem „BMW Power Cup", der „Heroes Legend", der „Rallye Agadir" und der „Rallye Katar" sowie das Erzbergrodeo in Österreich, aber auch eigene Touren in afrikanische Wüsten und in den Polarkreises geben Aufschlüsse über die Belastbarkeit des Materials geben und Erfahrung bei der Entwicklung zukünftiger Produkte vermitteln. Rund 500.000 Kilometer Testfahrten führten bis 2010 quer durch Europa, nach Russland, Sibirien, Afrika, Süd-Amerika, USA, Asien und in den Nahen Osten. Die von der Firma vertriebenen Produkte der Technologie- und Kooperationspartner müssen sich ebenfalls bewähren. Zudem sind die meisten der im Jahr 2010 42 Mitarbeiter selbst Motorradfahrer, lassen Ideen einfließen und testen Zubehörteile im Alltag.

Der zweite Geschäftsführer Frank Hoffmann, ein erfahrener Motorradrennfahrer, gründete 2016 eine kleine Rennabteilung, die erfolgreich beim Pikes Peak Rennen in den USA teilnahm und beim Langstreckencup am Nürburgring Klassensiege und schließlich eine Meisterschaft verbuchen konnte.[1]

Im Laufe der Jahre gab es „immer wieder Gerüchte, wonach Wunderlich den Wegzug aus Sinzig erwägt, weil es Ärger mit einer Anwohnerin gebe und dazu auch Unstimmigkeiten mit der Stadtverwaltung“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 13. Oktober 2016. Obwohl sich Wunderlich wegen Lärmbeschwerden bereits vor längerer Zeit mit der Nachbarin geeinigt habe, stehe das 60 Mitarbeiter zählende Unternehmen kurz vor dem Umzug in den Innovationspark Rheinland auf der Grafschaft. „Der Notarvertrag für den Grundstückskauf ist bereits unterzeichnet, die Finanzierung des mehrere Millionen Euro teuren Neubaus mit den Banken jedoch noch nicht final ausgehandelt“, hieß es in der RZ weiter. Ein Bauauftrag sei noch nicht vergeben worden. Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger sagte auf RZ-Anfrage: „Wir haben uns sehr bemüht, die Firma Wunderlich in Sinzig zu halten und auch eine Lösung gesucht und gefunden, die den täglichen Betrieb allerdings stark eingeschränkt hätte.“ Hauptgrund für den Umzug: Die Firma wolle sich räumlich vergrößern. Weil das Firmengelände in Sinzig direkt an eine Wasserschutzzone II grenzt, sei das jedoch nicht möglich. „Die damit verbundenen strengen Auflagen könnten ein Unternehmen, das auch Motoröl lagert und vertreibt, vor einige Probleme stellen“, wusste RZ-Redakteur Jan Lindner. Ein Firmensitz im Innovationspark hätte noch einen weiteren Vorteil: Er liege unmittelbar an der Autobahn 61 und sei von dort aus auch bestens sichtbar. „Das lässt den Standort deutlich repräsentativer erscheinen als die derzeitige Lage am abgelegenen Kranzweiherweg in Sinzig“, schrieb Lindner.[2]

Im Oktober 2017 starteten die Arbeiten zum Bau der neuen Unternehmenszentrale der Wunderlich GmbH im Innovationspark Rheinland in Ringen. Sechs Millionen Euro sollen auf dem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück investiert werden. Die Grundsteinlegung für die neue Unternehmenszentrale soll noch im Jahr 2017 erfolgen. Der Einzug ist für den Jahreswechsel 2018/19 geplant.

„Trotz aller Bemühungen seitens der Stadt Sinzig, fand das Unternehmen am derzeitigen Standort keine Möglichkeiten weiter zu wachsen und war damit gezwungen, sich neu auszurichten“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Verkehrsanbindung des Innovationsparks Rheinland sei hervorragend und die Gemeinde Grafschaft habe sich jede Mühe gegeben. Hinzu komme in Ringen „die günstige Lage zum Nürburgring, auf dem wir viele neu entwickelte Produkte bereits in der Vergangenheit ausgiebig und hart erprobt haben, bevor wir sie in unser Portfolio, das über 3000 Produkte umfasst, aufgenommen haben“, so der zweite Geschäftsführer Frank Hoffmann. Das Unternehmen beschäftigt zu dieser Zeit 60 Mitarbeiter, davon 21 Ingenieure, Techniker und Meister. Firmengründer Erich Wunderlich:

In unserem Unternehmen sind von der Entwicklungsabteilung, dem Produktmanagement, über den Einkauf, Materialwirtschaft, Produktion, Qualitätsabteilung, Vertrieb, Kundendienst, Logistik, Marketing bis zum Flagship-Store alle Abteilungen mit kurzen Wegen eng vernetzt. Unsere Organisationsstruktur ist damit schlank und effizient. Ein weiterer Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeiter die praktisch ausnahmslos die Leidenschaft fürs Motorradfahren mit unseren anspruchsvollen Kunden teilen, so dass sie ein hohes Maß an Identifikation mit dem Unternehmen und unseren Produkten ausprägen. Und das spüren unsere Kunden.

„Die Leidenschaft, Begeisterung und die Freude unserer Mitarbeiter sind für das Unternehmen ein eminent wichtiger Faktor und ein Grund, in unseren verschiedenen Abteilungen junge Menschen auszubilden! Darüber hinaus betreuen wir Praktikanten und Bachelor- oder Masterarbeiten“, hieß es in der Pressemitteilung weiter. „Unser Erfolg gründet sich auf unserer technologischen Innovationskraft, auf unserer Kundenorientierung und auf unserer internationalen Ausrichtung. Es entspricht dennoch unserer Haltung, bodenständig zu sein und zu bleiben. Uns geht Nachhaltigkeit vor einem schnellen Euro. Wir glauben an den Wert dessen was wir tun und an das, was wir produzieren. Der zufriedene, langfristig verbundene Kunde ist uns wichtiger als schneller Umsatz“, so Erich Wunderlich.[3]

Am Freitag, 20. Juli 2018, wurde im Innovationspark Rheinland in Ringen der Grundstein zum Bau des futuristisch anmutenden neuen Firmenzentrale gelegt. Mehr als 120 Gäste aus Politik, Industrie, Verbänden, Pressevertreter und die neuen Nachbarn waren der Einladung der beiden Geschäftsführer der Wunderlich GmbH, Erich Wunderlich und Frank Hoffmann, zur Grundsteinlegung gefolgt – darunter Reiner Brendicke, Hauptgeschäftsführer des Industrie-Verbands Motorrad Deutschland (IVM), sowie Patrick Kaspari, Geschäftsführer des Bauunternehmens Borgers GmbH.

„Unsere Innovationsfreudigkeit, Kreativität und die Freude an unbedingter Qualität soll in der neuen Unternehmenszentrale und auch beim Grundsteinlegungsakt allgegenwärtig und sichtbar sein“, sagte Erich Wunderlich, der den Betrieb 1985 gründete. „Wir bauen regelmäßig Konzept-Motorräder, die unseren Kunden ein anschauliches Bild der Möglichkeiten geben, die unsere Produkte und Komponenten bieten. Diese Maschinen finden stets große Beachtung und Anerkennung auf den großen Ausstellungen der Welt, in gedruckten Publikationen, im Internet und auf den Social Media Kanälen sowieso“, ergänzte Frank Hoffmann. „Was lag also näher, sich Gedanken zu machen, ein solches Konzept-Bike in den Grundsteinlegungsakt im wahrsten Sinne des Wortes „einzubauen“?“. Statt eines Grundsteins wurde deshalb mit Hilfe eines Krans ein Motorrad in eine im Werksboden geschaffene Grube eingelassen. Diese „Tiefgarage“ für den heißen Ofen im Fundament soll später atmosphärisch beleuchtet und von einer begehbaren Saphirglasplatte abgedeckt werden, sodass Besucher einen Blick auf diese einzigartige Maschine auf Basis einer BMW R 1200 GS LC werfen können. Bei dem Bike handelt es sich um den „Wunderlich Performance Scrambler“, eine Männer-Maschine auf der Basis einer BMW R 1200 GS LC, die, nachdem sie bei Wunderlich veredelt worden war, mit ihrer Performance und ihrem Handling Maßstäbe setze. Geschäftsführer Frank Hoffmann sagte, das Konzept dieses Motorrades beweise „die Eigenständigkeit und unbedingte Kreativität des Unternehmens bis heute.“

Firmengründer Erich Wunderlich sagte: „Unsere Innovationsfreudigkeit, Kreativität und die Freude an unbedingter Qualität soll in der neuen Unternehmenszentrale allgegenwärtig und sichtbar sein.“ Mehr als sechs Millionen Euro will er auf dem 0,9 Hektar großen Gelände an der Josef-von-Fraunhofer-Straße investieren. Ein innovatives Firmengebäude mit nachhaltiger Gebäudetechnik und mit einem freitragenden Kubus für den Verwaltungstrakt auf gut 5000 Quadratmetern Grundfläche ist geplant. Fertigstellung und Bezug sind für 2019 geplant. 70 Mitarbeiter beschäftigt Wunderlich im Juli 2018, bald sollen es 100 sein, wie es bei der Grundsteinlegung hieß.

Der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch nannte das Wunderlich-Bauprojekt einen „Glücksfall für die Grafschaft“ und ein „Paradebeispiel“ für ein Vorzeigeunternehmen. Auch der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem sagte: „Wenn man hier an der Baustelle auf die Plakate schaut und heute die Animation verfolgt hat, wie es denn hier einmal aussehen soll, da wird schnell klar: Hier wird etwas geschaffen, was sich nachhaltig auszahlen wird.“ Patrick Kaspari, Geschäftsführer der der Borgers GmbH als bauausführendes Unternehmens versprach: Die neue Unternehmenszentrale werde „ein Leuchtturm im Innovationspark.“[4]

Im Frühjahr 2020 schloss sich die Wunderlich GmbH der Standortkampagne „AWstark!“.[5]

Kompakt[6][Bearbeiten]

  • 1985: Gründung durch Erich Wunderlich
  • seit 1993: Konzentration auf die Entwicklung hochwertiger Komponenten für BMW-Motorräder
  • 2004: Bezug Zentrale in Sinzig
  • voraussichtlich 2019: Umzug in den Innovationspark Rheinland
  • Sparten:
    • Wunderlich
    • Classic by Wunderlich,
    • Wunderlich Motorsport
  • 70 Mitarbeiter
  • 3700 Produkte und Komponenten
  • 20.000 Lagerpositionen

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Baubeginn für neue Wunderlich Unternehmenszentrale – Die Zeichen stehen auf Innovation (Pressemitteilung), pressebox.de vom 20. Oktober 2017
  2. Quelle: Jan Lindner: Firma Wunderlich will Sinzig verlassen – Umzug mit 60 Mitarbeitern auf die Grafschaft geplant – Keine Erweiterung möglich, in: Rhein-Zeitung vom 13. Oktober 2016
  3. Quelle: Baubeginn für neue Wunderlich Unternehmenszentrale – Die Zeichen stehen auf Innovation (Pressemitteilung), pressebox.de vom 20. Oktober 2017
  4. Quellen: Victor Francke: Innovative Unternehmen: Wunderlich GmbH lässt sich in Grafschaft nieder, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Juli 2018, Horst Bach: Grundstein gelegt: Wunderlich schwebt in die Grafschaft ein, rhein-zeitung.de vom 22. Juli 2018, und Pressemitteilung der Wunderlich GmbH vom 23. Juli 2018
  5. Quelle: Wunderlich ist neuer Partner der Standortinitiative AWstark!, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 10. März 2020
  6. Quelle: Pressemitteilung der Wunderlich GmbH/Arno Gabel vom 16. Juli 2018 zur bevorstehenden Grundsteinlegung