Karnevalsgesellschaft „Jeckige Globistere“ Waldorf e. V.

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Die Karnevalsgesellschaft „Jeckige Globistere“ Waldorf e. V. ist Mitglied im Regionalverband Karnevalistischer Korporationen Rhein - Mosel - Lahn e.V..


Chronik und Vereinsname

Unsicherheit herrscht nicht nur über die Anfänge der „Jeckigen Globistere“, sondern auch über die Herkunft des Vereinsnamens. So viel wird überliefert: Um 1905 belebten sogenannte „Originale“ von Waldorf als Straßenkomödianten den Karneval. Die Bezeichnung „Globistere“, sagte einst Dorflehrer Hugo Christ, finde ihren Ursprung in der französischen Revolution. 1794 besetzten Revolutionstruppen das Rheinland und wurden in Waldorf als „Befreier“ so positiv aufgenommen, dass sich spontan ein Jakobinerclub gründete. Den wiederum verboten die Preußen 1815. Den Waldorfern brachte ihre Begeisterung für die Franzosen aber den Spottnamen „Clubistere“ ein, woraus sich der Name „Globistere“ entwickelt haben soll. Ulrich Ritzenfeld fand folgende Erklärung: Die „Globistere“ seien aus dem Wort „Clubisten“ entstanden. Das waren um 1797 Anhänger einer „cisrhenanischen Republik“, deren Ziel es war, eine autonome oder wenigstens Frankreich angeschlossene Republik zu gründen.

1949 startete das närrische Treiben, fand 1957 aber ein jähes Ende, als einer Feuerwerksrakete während des Rosenmontagsumzuges wertvolle ausgestopfte Tiere zum Opfer fielen. Die Schadenersatzforderungen des Eigentümers machten dem Waldorfer Karneval vorläufig den Garaus.

1963 ging es mit Hilfe der Möhnen und dem ersten Komitee weiter: Erich Hausmann hatte den Vorsitz der „Jeckigen Globistere“ übernommen. An seiner Seite: Oswald Dünchel, Egon Nachtsheim, Manfred Friedsam, Heinz Schmidt. Die fünf prägten den Waldorfer Karneval auch nicht ohne Hilfe. Es gab Erwin Gerolstein, den Waldorfer Crack in der Bütt. Der trat als die „doof Nuss“ an oder als „de Behämmerte.“ Später lieferte er sich Gefechte mit Josef Lauterbach. „Dotz und Dötzje waren Asse“, heißt es dazu in Waldorf bis heute.

Unvergessen auch Josef Gerolstein als „Mann der blauen Partei“ oder Rudolf Marx als Bauer oder „Schütze Bumm.“ Stars der Szene waren auch Karl-Heinz Brenner und Lothar Bruder. Sie waren „Mobbes und Möbbesje“, benannt nach dem Apfel-Birnen-Brotbelag aus ärmeren Waldorfer Zeiten. Weitere Attraktion: die vier Halbstarken, Manfred Friedsam, Reiner Nachtsheim, Erwin Gerolstein, Josef Schmitz. Die vier durften auf keiner Veranstaltung fehlen. Schon gar nicht „Betze Jupp“ alias Josef Schmitz. Einen Prinz hat man sich nie geleistet. Aber an einem Punkt wurde nie gegeizt: Am Spaß an der Freud`.

Die Tanzgarde der KG wurde 2004 neu formiert, Leitung: Rainer Niederprüm.

Bei der Jahreshauptversammlung im Juni 2015 wurden folgende Vorstandsmitglieder (wieder-)gewählt: der Vorsitzende Arnold Mehren, seine Stellvertreterin Sandy Weber, Kassierer Gerald Harzheim und Geschäftsführerin Tanja Felten. Beisitzer wurden Alexandra Nachtsheim, Andreas, Wehlen, Patricia Grebe, Therese Flöck, Ralf Nachtsheim, Bianca Wehlen und Judith Kreiensiek.[1]

2016 feierte der Verein seinen 111. Geburtstag. Das Jubiläumsjahr begann mit einem Neujahrsempfang am 3. Januar. Der Fastelovendszauber fand am 16. Januar statt, gefolgt von der Kindersitzung (31. Januar) und der Möhnensitzung (4. Februar). Abschluss und Höhepunkt der Session war der Rosenmontagszug am 8. Februar. Am 23. September klangen die Festlichkeiten mit dem Auftritt „Saalü kommt“ aus.

Weblink

http://www.karneval-waldorf.de

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Juli 2015
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