St.-Josef-Heiligenhäuschen Adenau

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Josef-Kapelle Bertrodstraße 3.jpg
Historische Aufnahme
Zustand vor der Sanierung
Adenau - Heinz Grates (125).jpg

Die Eheleute Anton Dederichs und Maria Anna Kölb, die Eltern des Pfarrers Matthias Dederichs und von vier weiteren Kindern, ließen um 1890 an der Einmündung der Bertrodt- in die Wimbachstraße in Adenau das St.-Josef-Heiligenhäuschen bauen, das heute unter Denkmalschutz steht.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Auf einer außen an der Kapellen-Rückwand angebrachten Tafel heißt es, die Kapelle sei um 1890 von den Eltern des katholischen Pfarrers Matthias Dederichs aus Adenau gebaut worden. Nach dem Tod von Pfarrer Dederichs im Jahr 1961 wurde das Heiligenhäuschen per Vertrag 30 Jahre lang vom Kinderheim der Stadt Köln gepflegt. Später ging das Heiligenhäuschen samt Grund und Boden auf die Katholische Pfarrgemeinde „St. Johannes der Täufer“ Adenau über.[2]

Die für die Wandverkleidung des Heiligenhäuschens verwendeten Fliesen stammen von Villeroy & Boch.

Jahrzehntelang wurde das Heiligenhäuschen von der 2013 verstorbenen Maria Strack, einer Anwohnerin, betreut, die dabei von Anliegern der Wimbachstraße unterstützt worden ist. 2012 bat Maria Strack den Vorsitzenden des Eifelvereins Adenau, den an der Wimbachstraße wohnenden Peter Menches, das Heiligenhäuschen neu anzustreichen. Bei genauerer Untersuchung wurde 2013 aber klar, dass es mit einem neuen Anstrich nicht getan, sondern dass eine Kernsanierung erforderlich war. Denn die Bausubstanz des Heiligenhäuschens war massiv beschädigt. Bis auf geringfügige Ausbesserungs- und Malerarbeiten in Eigenleistung war an dem kleinen Gebäude nämlich über viele Jahrzehnte nichts instand gesetzt worden. Witterungseinflüsse und die Wurzeln von zwei benachbarten Ahornbäumen hatten das kleine Bauwerk derart stark in Mitleidenschaft gezogen, dass im Dezember 2013 deutliche Schäden an Mauerwerk, Putz, Fliesen, dem Dach und den eisernen Flügeltüren festgestellt werden. Bei einer Sichtung der Schäden an der Wegekapelle durch Fachleute wurde klar, dass es mit ein wenig „Kosmetik“ nicht mehr getan ist, sondern dass sie mit größerem Aufwand behoben werden müssen. Klar wurde außerdem, dass eine Instandsetzung wegen des fortschreitenden Zerfalls zeitnah erfolgen müsse. Nach Begutachtung durch einen sachkundigen Bauunternehmer war auch klar, dass das Gebäude nur zu retten war, wenn die nebenstehenden Ahornbäume gefällt, die Wurzeln entfernt und danach die dadurch gerissenen Teile der Bruchsteinmauer und des Pfeilers am Heiligenhäuschen saniert werden.

Im Jahr darauf wurde das Heiligenhäuschen auf Initiative des Eifelvereins Adenau e.V. und mit Unterstützung durch den Verein für Heimatpflege Adenau e.V. saniert. Dabei wurden Risse in Natursteinmauer und Boden, Sockelschäden, Undichtigkeiten im Dach sowie Schäden an den Flügeltüren beseitigt. Außer dem Heiligenhäuschen wurde auch die Statue des Heiligen Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm saniert. Im Zuge der Sanierung wurde auch eine Sitzgruppe angefertigt. Insgesamt neun Monate dauerten die Arbeiten. Die Finanzierung des 14.000-Euro-Projekts stellten private Spender, der Landkreis Ahrweiler, das Projekt „RWE vor Ort“, die Adenauer Zünfte und einzelne Fachfirmen sicher. 330 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden auf das Projekt verwendet. Im Oktober 2014 wurde die Sanierung mit einer Einsegnungsfeier unter Anteilnahme von Nachbarn, ehrenamtlichen Helfern, Sponsoren und Bevölkerung abgeschlossen. Der katholische Pfarrer Dr. Rainer Justen und Prädikant Karl-August Roß von der evangelischen Kirche nahmen die Wiedereinsegnung vor. Nach der Einsegnungsfeier waren die Teilnehmer der Feier zu Kaffee und Kuchen in den Saal der Komturei eingeladen. Dort ließ Menches die neun Monate Bauzeit Revue passieren, unterlegt mit Bildern vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung. Blick aktuell berichtete:

Dass ein fast vergessener Garagenfund von Bäckermeister Franz Weber zum Segen wurde, zeigt sich eindeutig und kunstvoll an den Außenhäuten. Das Heiligenhäuschen trägt aber auch die Handschrift vom Kunstschlosser Willi Kiesewalter. Er hat vom Giebelkreuz bis hin zum Kerzenständer, über die Blumenbank und das mit Ornamenten verzierte Flügeltor dem Heiligenhäuschen wieder zum alten Glanz verholfen. Nicht zu vergessen die Heiligenfigur des Heiligen Josef, der sich die Wimbacher Künstlerin Monika Schneider angenommen und farblich passend, künstlerisch aufbereitet hat. Die Projektleitung lag während der gesamten Bauphase in den Händen von Bauunternehmer Günter Nett sowie Peter Menches.[3]

Im Januar 2015 wurde der Eifelverein dafür mit dem Sonderpreis 2014 über 2500 Euro aus dem Förderprogramm "Ländlicher Raum" des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet. Das Preisgeld war für Erhalt und Pflege ortsbildprägender Bausubstanz im Ortskern bestimmt – eines der zentralen Ziele des Förderprogramms. Weil es von der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Johannes der Täufer" Adenau und vom Bistum Trier kein Geld gab, wurde die Maßnahme mit eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spenden finanziert.[4]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Historische Fotos[Bearbeiten]

Zustand vor der Sanierung[Bearbeiten]

Sanierung[Bearbeiten]

Wiedereinweihung[Bearbeiten]


Fußnoten

  1. Quelle: Kopie des Testaments von Pfarrer Matthias Dederichs vom 13. Dezember 1953
  2. Quelle: Heiligenhäuschen wird aufwendig saniert - Für Restaurierung von „St. Josef“ in Adenau müssen Ahornbäume gefällt werden, in: Rhein-Zeitung vom 27. Dezember 2013
  3. Quelle: Einsegnungsfeier in der Wimbachstraße – Der „Heilige Josef“ ist gerettet – Unter großer Anteilnahme segnete Pfarrer Dr. Rainer Justen das restaurierte Heiligenhäuschen, blick-aktuell.de vom 22. Oktober 2014
  4. Quelle: Förderpreise für ehrenamtlichen Einsatz - Lantershofener und Adenauer Vereine für „Ländlicher Raum“ und Seniorenarbeit besonders ausgezeichnet, in: Rhein-Zeitung vom 8. Januar 2014