Schutzengelkreuz an der alten Aachen-Frankfurter Heerstraße (Eckendorf)

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Östlich von Eckendorf an der ehemaligen Aachen-Frankfurter Heerstraße steht ein aus Trachyt bestehendes denkmalgeschütztes Schutzengelkreuz. Es ist 240 Zentimeter hoch und besteht aus zwei Teilen, die von eisernen Klammern zusammengehalten werden. Eine Inschrift hat das Kreuz nicht. Bei der Figur des Gekreuzigten legen sich die Haare haubenartig um den Kopf. Der Lendenschurz reicht bis zu den Knien. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zog am Schutzengelsonntag, dem ersten Sonntag im September, von Eckendorf aus eine Prozession zu diesem Kreuz. Heute zieht an Christi Himmelfahrt wieder eine Prozession zu dem Kreuz.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[1][Bearbeiten]

Links der alten Aachen-Frankfurter Heerstraße, zwischen Eckendorf und Fritzdorfer Windmühle, steht, 750 Meter vom Eckendorfer Ortsrand entfernt, ein altes Steinkreuz. Der vom Dorf herkommende Feldweg verläuft bis hierhin auf der alten Trasse der Aachen-Frankfurter Heerstraße. In der Nähe seines Standorts kreuzte einst eine vom Rhein über Muffendorf und Adendorf kommende zweite „Heerstraße“. So wurden früher überörtliche Fernstraßen genannt. In der Nähe des Kreuzes stand früher ein Siechenhaus. Derartige Hospitäler, in denen dahinsiechende Kranke lebten, standen an mehreren Stellen zu dem Zweck an der Aachen-Frankfurter Heerstraße, dass Kranke von den Reisenden Almosen erbitten konnten. Dieses Gebäude ist für das Jahr 1606 belegt. Aber auch der in Fritzdorfer Gemarkung liegende Flurname „Im Sieghaus“ weist auf dieses Haus hin. In einer 1743 angefertigten Abschrift eines Eckendorfer Grenzbegangs aus dem Jahr 1646 heißt es, die Grenze verlaufe an der Aachener Straße entlang bis an das Siechenhaus, das jedoch ungefähr 40 Jahre zuvor abgebrochen worden sei. Ottmar Prothmann ist überzeugt, dass das Kreuz zu den ältesten Wegekreuzen auf der Grafschaft gehört.

Fußnoten

  1. Quelle: Ottmar Prothmann: Kleinere religiöse Denkmäler und Gedenkstätten in der Gemeinde Grafschaft, Veröffentlichungen zur Geschichte der Gemeinde Grafschaft Band 9, Oeverich 2017 (pdf, 776 Seiten), S. 148-150