Alter Laacher Hof
Der Alte Laacher Hof/die Alte Schäferei Laach an der Wehrer Straße 2 in Glees, ein Bruchsteinbau, im Kern aus dem Jahre 1555, ist ein frühes Beispiel eines Massivbaus, zugehörig zum ehemaligen Abteihof des Klosters Laach. Außer dem Massivbau gehört zu dem Hof eine Fachwerkscheune. Das Unternehmen der heutigen Besitzer befasst sich mit der Bergung, Säuberung und Ergänzung historischer Baustoffe im Sinne der Denkmalpflege.
Standort
Sonstiges
Karl-Heinz Schumacher und Walter Müller schreiben:
- Ein frühes Beispiel eines massiven Steinbaus ist der auf 1555 datierte ehemalige Abteihof des Klosters Laach in Glees, der als spätgotisches Wohngebäude unter steilem, mit Schiefern gedecktem Satteldach errichtet ist. Unregelmäßiges Mauerwerk aus unterdevonischen Sandsteinen und Schiefern, untergeordnet mit Quadersteinen aus Gleeser Tuff durchsetzt, und kleinformatige Fensteröffnungen verleihen dem Gebäude einen wehrhaften Eindruck. Gewändesteine, Giebelabdeckung und Ortsteine sind vorwiegend aus Basaltlava gehauen.[1]
Der Laacher Hof, der als ältestes bürgerliches Steinwohnhaus der Region gilt, ist der ehemalige Ökonomiehof der Benediktinerabtei Maria Laach. Abt Josef Meurer stellte im Jahr 1792 den letzten Pachtvertrag auf einen Herrn Ockenfeld aus. Die Vorfahren der Ehefrau dieses Mannes führten den Hof spätestens ab dem 17. Jahrhundert, jedoch ist davon auszugehen das sie dieser Tätigkeit auch früher schon nachgingen. Unter napoleonischer Herrschaft wurde der Klosterbesitz enteignet und versteigert. Pächter Ockenfeld ersteigerte das Anwesen im Jahr 1802. Bis zum Kauf durch die Eheleute Stommel im Jahr 1975 blieb es im Besitz eines Zweiges der Familie Ockenfeld. In fast 30-jähriger Arbeit haben Klaus Stommel und Ehefrau Anna den Alten Laacher Hof wieder hergerichtet. Obwohl sie das Haus bereits im Jahr 1975 erwarben, konnten die Eheleute Stommel erst 2004 in ihr Haus einziehen.
Das Anwesen besitzt wegen seines Alters und aus städtebaulichen Gründen – es prägt den sich platzartig erweiternden Straßenraum vor der historischen St. Brixius-Kapelle Glees – öffentliches Interesse und wurde von den Eigentümern in Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe sowie der Kreisverwaltung Ahrweiler als Unterer Denkmalbehörde originalgetreu und weitgehend in Eigenleistung restauriert. Der handwerklich versierte Klaus Stommel und sein Sohn Jan, von Beruf Bauingenieur, handeln von Glees aus mit antikem Baumaterial. Dadurch hatten sie Zugang zu authentischen Materialien für die Sanierung des Hauses. Die Baustoffe wurden aus vielen alten Häusern der Region zusammengetragen. Die Kellertür des Hauses zum Beispiel ist eine historische Tür der St.-Brixius-Kapelle Glees, die vor vielen Jahren erneuert und von Stommel aus dem Müll aufgesammelt wurde.
Ein Anschlussprojekt haben Anna und Klaus Stommel bereits: „Sie sind dabei, dem alten Herrenhaus in Königsfeld neuen Glanz zu verleihen“, berichtete Jochen Tarrach am 10. September 2012 in der Rhein-Zeitung.
Weblink
http://www.antikesbaumaterial.de
Fußnoten
- ↑ Quelle: Karl-Heinz Schumacher/Walter Müller: Steinreiche Eifel - Herkunft, Gewinnung und Verwendung der Eifelgesteine, 358 Seiten, 1253 Abbildungen, Herausgeber: Deutsche Vulkanologische Gesellschaft (DVG), Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Koblenz, 2011, ISBN 978-3-86972-008-1, S. 255