Helmut Kaden

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Der aus Sachsen stammende und heute in Westum wohnende Helmut Kaden (* etwa 1950) ist Rettungsassistent. Etwa 2015 wurde Kaden in den Ruhestand verabschiedet – nach 32 Berufsjahren in Rettungsdienst und Krankentransport, davon 23 Jahre im Kreis Ahrweiler. Trotzdem ist er auch 2019 noch, als fast 70-Jähriger, für den DRK-Rettungsdienst im Kreis Ahrweiler unterwegs. Wenn er auch nicht mehr, wie ehemals, an rund 250 Arbeitstagen jährlich im Einsatz ist, sondern nur noch um die 70.


Vita[Bearbeiten]

Von 1966 bis 1969 absolvierte der dreifache Vater in der DDR eine Ausbildung zum Elektromechaniker. 1981 wechselte er dann in die damalige Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) des Deutschen Roten Kreuzes der DDR. In dieser Zeit absolvierte er eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer und Gesundheitshelfer sowie eine Spezialausbildung für Fahrer von Krankentransporten. Von da an arbeitete er im Gesundheitswesen der DDR. Wegen einer Brieffreundschaft zu einem Kripper Mädchen, die sein Sohn Sven bereits vor dem Mauerfall über eine Anzeige in der Bravo geknüpft hatte, verschlug es ihn nach Kripp. Svens Mutter Silvia Kaden nahm Kontakt zur Mutter der Kripper Brieffreundin auf.[1]

Die Familie Kaden hatte zwar bereits fünf Jahre vor dem Mauerfall die Ausreise beantragt. Aber wegen der beruflichen Qualifikation des Vater wurde die Ausreise verwehrt. Aber die Kadens trafen sich bei Prenzlau mit der Kripper Familie – und verstanden sich gleich gut. Im Herbst 1989, unmittelbar nach der Grenzöffnung, wanderten Helmut und Silvia Kaden mit ihren Kindern – Sven, Mania und Nico Kaden, langjähriger Schauspieler in der Theatergruppe Remagen – in die Bundesrepublik aus aus. Sie waren gerade in einer überfüllten Turnhalle in Stuttgart-Leonberg angekommen, als sie einen Anruf von ihren Freunden aus Kripp erhielten. Weil der Platz bei den Freunden in Kripp für fünf weitere Personen knapp war, zog Familie Kaden in die damalige Aufnahmeeinrichtung für DDR-Flüchtlinge ein, die der DRK-Kreisverband Ahrweiler im Apollinariskeller Remagen eingerichtet hatte.

Gern hätte Helmut Kaden sofort wieder beim Roten Kreuz angefangen, doch seine DDR-Ausbildungen wurden nicht anerkannt. Deshalb fing er als Elektromechaniker bei der Integral Accumulator GmbH & Co. KG Remagen an. Außerdem absolvierte Kaden mit Anfang 40 eine zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten. Seine Frau arbeitete als Krankenschwester im Krankenhaus „Maria Stern“ Remagen, während er ein Jahr lang Tag für Tag zur DRK-Schule nach Mainz fuhr. Im zweiten Ausbildungsjahr leistete er praktischen Dienst in der DRK-Rettungswache Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Rettungsassistent mit Leib und Seele – Helmut Kaden fährt nach 32 Berufsjahren auch im Ruhestand immer noch für das DRK im Kreis Ahrweiler, in: Rhein-Zeitung vom 1. Februar 2019