Waldgut Schirmau (Schalkenbach)
Waldgut Schirmau ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Schalkenbach in der Verbandsgemeinde Brohltal im Kreis Ahrweiler. Die Stadt Krefeld erbte das Waldgut Schirmau im Jahr 1977 von Emmy von der Leyen. Sie war mit Max von der Leyen verheiratet, einem Enkel von Conrad von der Leyen, dem Erbauer des Krefelder Stadtschlosses, des heutigen Rathauses. Seit 1987 bietet die Stadt Krefeld als Trägerin der Max von der Leyen-Stiftung auf dem Waldgut Seniorenerholungsmaßnahmen an. Daneben steht das Gut Wanderern für einen Besuch offen.
Standort
Sonstiges
Das Gut Schirmau gibt etwa seit dem Jahr 1905. Zu dieser Zeit kaufte Freifrau von der Leyen das einzige von fünf Gehöften, das noch Landwirtschaft betrieb, samt Land und Wiesen auf. Zusätzliche Ländereien erwarb sie von Bauern aus den Gemeinden Schalkenbach, Dedenbach und Oberdürenbach.[1]
Am 1. Dezember 1981 erhielt das Gut Besuch von Joseph Beuys und Freunden aus der bildenden Kunst. Das Gut war damals unbewohnt und von Zerfall bedroht. Im Gasthof "Eifelkeller" Oberdürenbach, der wegen seiner Nähe zum Nürburgring zu jener Zeit häufig renommierte Gäste aus dem Motorsport beherbergte, erinnert eine Seite im Gästebuch an diesen Besuch: Beuys zeichnete seinen markanten Filzhut über seinen Namenszug mit Datum, darunter trugen sich seine Begleiter ein. Mit dabei waren auch der damalige Verbandsgemeindebürgermeister Theo Sundheimer sowie Landrat Dr. Egon Plümer.[2]
Joseph Beuys und sein Freund Günther Oellers aus Linz sowie seine Gattin Edith Oellers-Teuber planten den Ausbau des Anwesens zu einem kreativen Zentrum. Beuys schwebte vor, dass dort die Mitglieder seiner „Freien Internationalen Universität“ leben und arbeiten.
Baronin Emmy Anna von der Leyen hatte das Gut mit der Auflage an die Stadt Krefeld vererbt, dass dort eine Begegnungsstätte für alte Menschen eingerichtet werden soll. Beuys war der Ansicht, dass sein Vorhaben den Testamentsbedingungen entspreche. Die Stadt Krefeld hingegen war wohl anderer Ansicht, sodass der Wunsch der Künstler nicht in Erfüllung ging.
Im Waldgut Schirmau gibt's Ziegenzucht und Ziegenkäseproduktion, an Wochenenden im Sommer Kaffee und Kuchen.
Weitere Fotos
Siehe auch
Video
Mediografie
- Bernd Imgrund: Oberdürenbach: Das Waldgut Schirmau - Ein Leutnant und sein Einödhof, in: ders.: 111 Orte in der Eifel, die man gesehen haben muss, 240 Seiten, Köln: Hermann-Josef Emons Verlag 2012, ISBN 978-3954510030, 16,95 Euro, S. 186
- Rudolf Leisen: Chronik Waldgut Schirmau, Schalkenbach, Dedenbach und Oberdürenbach. Aus der Geschichte der Brohltalgemeinden Schalkenbach / Vinxt, Dedenbach und Oberdürenbach mit Büschhöfe und Schelborn, Bad Neuenahr-Ahrweiler (Selbstverlag) 1999
- Rudolf Leisen: "Waldgut Schirmau" in der Gemeinde Schalkenbach. Der lange Weg von einer bäuerlichen Siedlung zum Seniorenerholungsheim der Stadt Krefeld, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1996
- Martina Nickel: Waldgut Schirmau: Heide soll wieder erblühen, in: Westdeutsche Zeitung vom 20. Mai 2007
- Kurt Kähler (Redaktion): Waldgut Schirmau ein Krefelder Juwel in der Eifel. Berichte vom Waldgut Schirmau, hrsg. vom Förderkreis Gut Schirmau e.V., Krefeld 1997, III, 327 Seiten, mit zahlr. teils farbigen Abbildungen
- Georg Dreher: Schirmerhof – wo ist dein Glanz geblieben?, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1983
- Krefeld: Sieben Bürgermeister beim Schirmau-Jubel, rp-online.de vom 26. September 2016
Weblinks
- http://www.waldgut-schirmau.de
- osteifel-aktiv.de: Abseits aller Straßen - das Waldgut Schirmau
- Wikipedia: Schirmau
Fußnoten
- ↑ Quelle: Anton Meier: Industrie in Schalkenbach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1971, Ahrweiler 1970
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Dezember 2011