St.-Joseph-Kapelle Beller

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Standbild des Kapellenpatrons St. Josef über dem Portal
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Die St.-Joseph-Kapelle an der Kleegartenstraße in Grafschaft-Beller wurde ab 1868 erbaut und 1870 eingeweiht.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Johann Joseph und Helena Kohlhaas, ein kinderloses Ehepaar, ließ den Backstein-Saalbau erbauen. Am 20. Juni 1868 wurde der Grundstein gelegt, um am 5. Juli 1870 wurde die Kapelle eingeweiht. Bis Anfang der 1950er-Jahre wurde die Kapelle für Trauungen genutzt. Nachdem im Jahr 1980 noch Patronatsfest gefeiert worden war, wurde die Kapelle wegen Baufälligkeit geschlossen.

Horst Bach berichtete in der Rhein-Zeitung vom 7. Dezember 2011:

Erst 1999 schloss der Beller Bürger Herbert Glath die Türen wieder auf. Modergeruch schlug ihm entgegen, die Kirche war in einem jämmerlichen Zustand. Der Holzwurm hatte sich in die Kirchenbänke und den Altar gefressen. Damit natürlich längst nicht genug: Der Putz rieselte damals von den Wänden, und das uralte Messbuch moderte vor sich hin. Das Wurzelwerk der alten Akazien drückte, sich unter dem Bau ausdehnend, die Platten im Inneren vom Fußboden. Außen hatten Wurzeln die alten Tonrohre verstopft, das Regenwasser konnte nicht mehr abfließen, die Drainage versagte den Dienst. Der auf Lehmboden stehende Bau stand unter Wasser. Das Haus drohte zu verfallen.

Auf der Suche nach Unterstützung für sein Vorhaben, die Kapelle zu sanieren, zog Herbert Glath durch die Dörfer der Grafschaft. Bald wurden der Kanalabfluss hergestellt und die Drainage erneuert, Innenputz aufgetragen, die Sitzbänke restauriert und eine neue Eichentreppe zur Empore hinauf, auf der die gestiftete Orgel ihren Platz fand. Die alten Kreuzwegbilder wurden in Eichenrahmen zu Bildleisten zusammengefasst. Vorn in der Kapelle steht ein Altar aus Eichenholz.

„Im Chorraum des neugotischen Gotteshauses strahlen – wie einst – unzählige goldene Sterne von einem tiefblauen Himmel“, berichtete der General-Anzeiger am 12. Mai 2012. Damit sei die Sanierung der Kapelle abgeschlossen - bis auf den Holzfußboden, der unter die Bankreihen soll.

Dass die Kapelle wieder in Schuss ist, sei einer Interessengemeinschaft zu verdanken. Sie habe Sachverstand hinzugezogen und Geld gesammelt. Fußboden, Wände, Decke, Bänke, Altar, Heiligenfiguren, Kreuzweg, Empore, Geläut, Glasfenster seien saniert, zwei Elektroheizungen angeschafft und mit Hilfe des Bistums Trier das Dach abgedichtet worden. Die Arbeiten wurden meist von heimischen Fachleuten ausgeführt. Der Sternenhimmel im Chorraum, auf alten Fotos gut zu erkennen, sei entsprechend dem originalen Zustand wieder hergerichtet worden. Restaurator Bernd Retterath hatte den Himmel gemalt, und Kirchenrestaurator Toni Unger mischte die Farben.

Seitdem kann das Gotteshaus wieder am Fest seines Patrons St. Josef sowie für Hochzeiten, Totenwachen und ähnliche Anlässe genutzt werden. Auch bei den Kapellenfesten, über die in der Vergangenheit viel Geld in die Kasse der Interessengemeinschaft floss, ist die Kapelle geöffnet.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Josef

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 197

Weblinks[Bearbeiten]