Grundschule Bad Neuenahr

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Die Grundschule Bad Neuenahr hat den Leitspruch "Begreife - erkunde - lerne - achte".


Anschrift[Bearbeiten]

Weststraße 27

Bad Neuenahr

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Kontakt[Bearbeiten]

Schulleitung[Bearbeiten]

Schulträger[Bearbeiten]

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Chronik[Bearbeiten]

Weil die alte Schule an der Telegrafenstraße überfüllt war, beschloss der Gemeinderat im Jahr 1906 den Bau einer neuen Schule an der Weststraße. Sechs Knabenklassen und eine Wohnung für den Schuldiener waren in dem Gebäude vorgesehen. Außerdem wurden eine Zentralheizung und Brausebäder eingebaut. Bürgermeister Otto Faulhaber schrieb in seinem Verwaltungsbericht für das Jahr 1907, dass nach den Kostenanschlägen für die Schule voraussichtlich 50.111,78 Mark zu zahlen seien. Im einzelnen sah die Kostenübersicht vor:

  • ca. 28.000 Mark für den Architekten Oebel,
  • 4287,25 Mark für den Schlosser Pohl und
  • 2148,37 Mark für den Dachdecker Jacquemien.

Rund um das neue Schulgebäude herum befand sich ein großer Hof. Auf diesem Schulhof stand auch der Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr Bad Neuenahr. Dort wurden nach Übungen und Einsätzen die Schläuche zum Trocknen aufgehängt. Seit das ehemalige Schulgebäude das Haus der Familie beherbergt, wird der ehemalige Schulhof als Parkplatz genutzt.[1]

Nachdem es nach dem Zweiten Weltkrieg auch in diesem Gebäude zu eng geworden war, wurde das heutige Schulgebäude errichtet. „Bad Neuenahr hat seine neue Volksschule – Ein gediegener, formschöner und zweckmäßiger Schulbau ist für unsere Jugend und die kommende Generation fertiggestellt“: So lautete am 10. Juli 1964 die Überschrift in der Bad Neuenahrer Chronik. Der Architekt Erich Steinborn aus Bad Neuenahr hatte den Bau geplant. Bürgermeister Dr. Heinz Rüschenschmidt lobte bei der Übergabe die Großzügigkeit des Raumangebotes und die Modernität der Gestaltung.

Im Zuge der Schulreform Ende der 1960er-/ Anfang der 1970er-Jahre wurden die Volksschulen geschlossen und es kam zur Gründung so genannter Grundschulen und Hauptschulen. Die ehemalige Volksschule an der Weststraße 6 – das heutige Mehrgenerationenhaus – wurde ab dem 15. Dezember 1970 unter der Leitung von Rektor Josef Müller zur eigenständigen Grundschule Bad Neuenahr. Nach der Zusammenlegung der Hauptschulen Bad Neuenahr und Ahrweiler im Schulgebäude an der St.-Pius-Straße in Bachem zog die Grundschule Bad Neuenahr im Jahr 1989 komplett in das nun zur Verfügung stehende Gebäude an der Weststraße 27 um.[2]

Mit Beginn des Schuljahres 2012/13 im Sommer 2013 wurde die Bad Neuenahrer Grundschule zur Ganztagsschule (GTS). 140 der insgesamt 287 Kinder entschieden sich in der Startphase für die GTS. Die Schule leistet seitdem ein Ineinandergreifen von Schulbetrieb, Essensversorgung sowie Lern- und Freizeitgestaltung. Dazu wurden viele Räume ausgebaut, darunter Mensa und Betreuungsräume.[3]

Sanierung oder Neubau?[Bearbeiten]

Am 7. Oktober 2015 berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) über den Plan der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Schulträgerin, das Grundschulgebäude in absehbarer Zeit entweder zu sanieren oder durch einen Neubau zu ersetzen. „Das Gebäude ... ist 50 Jahre alt und muss technisch wie energetisch saniert werden“, hieß es in der RZ, außerdem sei die Akustik in vielen Räumen schlecht. Eine Sanierung würde nach einer ersten Schätzung der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler etwa 3,8 Millionen Euro kosten. Dazu würden die Kosten für eine Auslagerung des Schulbetriebes während der Grundsanierung kommen. Nach den Förderrichtlinien des Landes müsse man für eine 3,5 bis vierzügige Grundschule mit 14 bis 16 Klassen- und Nebenräumen von Kosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro ausgehen. In dem RZ-Beitrag hieß es weiter:

Das Problem bei dem bestehenden Baukörper ist die Bauweise aus den 1960er-Jahren, die zugleich den Charme des Schulgebäudes ausmacht: großzügige Klassenräume, die für deutlich größere Klassen gedacht waren als heute üblich, auf den Fluren viel ungenutzte Fläche und nur eine Seite, von denen Klassenräume abgehen – eine komfortable Situation. Ein Neubau würde wesentlich kompakter gebaut und wäre mit geringerem Aufwand zu heizen und instand zu halten. Ein Neubau würde auf dem Schulgelände neben dem bestehenden Gebäude entstehen. Dieses würde erst abgerissen, wenn die neue Schule fertig ist. Mit einer Ausnahme: die Aula.[4]

„Der Erhalt der Aula ist wichtig, denn sie ist das Herzstück des Schullebens, das wir heute nicht mehr gefördert bekämen“, begründete Bürgermeister Guido Orthen. An der Grundschule werden zu dieser Zeit 281 Schüler aus mehr als 50 Nationen unterrichtet. Die Schülerzahlen würden in den kommenden Jahren wieder steigen – auf 330 im Schuljahr 2012/2022.[5]

Nicht nur der Sanierungsbedarf sei Grund für Überlegungen zu Sanierung oder Neubau, sondern auch steigende Schülerzahlen, berichtete die Rhein-Zeitung am 23. September 2016. Die Schule (15 Klassen) sei mit Ausnahme einer Klassenstufe bereits jetzt vierzügig. Im kommenden Schuljahr 2017/2018 werde die Schule durchgehend vierzügig sein. Und dies werde sie aller Voraussicht nach für die nächsten Jahre auch bleiben. Damit aber stoße die Schule räumlich an ihre Grenzen. Für das Schuljahr 2020/2021 sei in der Eingangsstufe sogar erstmals mit einer Fünfzügigkeit zu rechnen. Diese Entwicklung basiere „zu einem wesentlichen Teil auf der Zuwanderungssituation.“ Längerfristig gehe die Verwaltung von einer viereinhalbzügigen Schule mit 18 Klassen aus. RZ-Redakteur Frieder Bluhm beschrieb das geplante weitere Vorgehen folgendermaßen:

Vor diesem Hintergrund sollen nun unter Berücksichtigung der Fördermöglichkeiten zwei Varianten geprüft werden: eine Grundsanierung des Schulgebäudes an der Weststraße mit möglicher Erweiterung (Variante 1) oder ein Neubau (Variante 2). Hierzu werden vom beauftragten Architekten Massenmodelle erstellt, die die Realisierungsmöglichkeiten am bisherigen Schulstandort Weststraße aufzeigen und die finanziellen Auswirkungen der beiden Varianten berücksichtigen. Um eine höchstmögliche Transparenz der Planungsschritte sicherzustellen, soll der Vorentwurf mit der Schule (Lehrerkollegium, Schüler, Elternvertreter) abgestimmt werden. Auf Grundlage der ... Planvarianten und der Erkenntnisse aus der Beteiligung der Schule soll eine Entscheidung in den städtischen Gremien herbeigeführt werden, wobei eine öffentliche Beteiligung in Form eines Bürger- bzw. Kinderforums vorgesehen ist. Nachdem alle Entscheidungsgrundlagen vorliegen, soll ein europaweites Architektenauswahlverfahren durchgeführt werden.[6]

Würfel fallen für einen Neubau[Bearbeiten]

Im Mai 2020 votierte der Schulträgerausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler einstimmig für den fünfzügigen Ausbau der Grundschule als Neubau, bei der lediglich die bisherige Aula erhalten bleibt. Die Idee einer Grundsanierung des im Jahr 1964 errichteten, zunächst von der Hauptschule genutzten und in den 1980er Jahren durch einen Anbau erweiterten Altbestands wurde verworfen. Der Ausschuss stimmte auch dafür, die neue Schule mit Wohnungen zu kombinieren. Wohnraum soll dabei nicht nur dort entstehen, wo bislang die Grundschulgebäude stehen, vielmehr soll auch ein Staffelgeschoss mit Wohnungen auf die Schule gesetzt werden. „Eine solche Form der Kombination aus Lernen und Wohnen ist in Städten vergleichbarer Größe ein Novum“, berichtete der General-Anzeiger anlässlich des Ausschuss-Beschlusses. In der belgischen Partnerstadt Brasschaat werde ein derartiges Modell jedoch bereits seit rund 15 Jahren praktiziert. Schließlich stimmte der Ausschuss auch einstimmig dafür, die Stadtverwaltung mit Vorbereitung und Durchführung eines Realisierungs-Wettbewerbs des fünfzügigen Ausbaues der Grundschule zu beauftragen. Das Gebäude wurde sowohl hinsichtlich der Gebäudesubstanz als auch bezüglich der technischen Ausstattung als sanierungsbedürftig und als zu klein befunden. Denn die Schülerzahl werde, so die Prognose, von aktuell 333 auf bis zu 387 in den kommenden Jahren anwachsen. Bereits im nächsten Schuljahr 2020/2021 werde es erstmals fünf erste Klassen geben. Der Neubau soll südöstlich der bisherigen Bebauung entstehen, auf Teilen des jetzigen Schulhofs. Geschätzte Baukosten für den Neubau: 11,1 Millionen Euro, für eine Grundsanierung des alten Gebäudes ohne (11,9 Millionen) und mit Kellernutzung (11,6 Millionen). „Viel wichtiger sind die Lebenszyklus-Kostenberechnungen, die Baukosten und die Unterhaltung über 40 Jahre darstellen“, rechnete der General-Anzeiger seinen Lesern vor: „Hier kommt der Neubau auf 32,9 Millionen und liegt damit elf Millionen unter der günstigsten Grundsanierungsvariante.“ Es komme hinzu, dass ein Neubau bei laufendem Schulbetrieb möglich sei, lediglich zwei bis vier Klassen müssten ausgelagert werden. Bei einer Grundsanierung hingegen müsste der komplette Schulbetrieb zwei Jahre lang ausgelagert werden. Geschätzte Kosten dafür: rund 3,5 Millionen Euro.[7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.grundschule-bad-neuenahr.de

Fußnoten

  1. Quelle: Geschichtsfreunde Bad Neuenahr/Eifelverein Bad Neuenahr e.V. (Hrsg.): Die Straßen von Neuenahr - Häuser und Menschen in Gegenwart und Vergangenheit, 488 Seiten, mehr als 1000 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, Bad Neuenahr 2004, ISBN 3-00-013075-6, 29,90 Euro, Seite 467
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. Oktober 2015
  3. Quelle: General-Anzeiger vom 24. September 2012
  4. Quelle: Frieder Bluhm: Bekommt Bad Neuenahr neue Grundschule? Stadt denkt über einen Neubau an der Weststraße nach, in: Rhein-Zeitung vom 7. Oktober 2015
  5. Quelle: Victor Francke: Grundschule an der Weststraße - Stadt denkt über eine neue Grundschule nach, general-anzeiger-bonn.de vom 9. Oktober 2015
  6. Quelle: Frieder Bluhm: Frage eines Schulneubaus wird akut – Grundschule Bad Neuenahr stößt räumlich an ihre Grenzen – Sanierung ist auch eine Option, in: Rhein-Zeitung vom 23. September 2016
  7. Quelle: Thomas Weber: Wohnen über dem Schulneubau – Bad Neuenahr will Klassenräume in Kombination mit Wohnungen schaffen, in: General-Anzeiger vom 29. Mai 2020