Peter Joerres

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Die Joerresstraße in Ahrweiler wurde nach Peter Joerres benannt.

Rektor Dr. Peter Joerres (* 29. Juli 1837 in Weiden; † 1. April 1915 in Ahrweiler), Namensgeber des Peter-Joerres-Gymnasiums Bad Neuenahr-Ahrweiler, war von 1861 bis 1903 Rektor des Realgymnasiums Ahrweiler, aus dem sich später das heutige Peter-Joerres-Gymnasium Bad Neuenahr-Ahrweiler entwickelte, dessen Namensgeber Joerres ist. Am 6. September 1910, aus Anlass seines 50-jährigen Priesterjubiläums, wurde Joerres zum Ehrenbürger der Stadt Ahrweiler ernannt.


Vita[Bearbeiten]

Peter Joerres wurde am 29. Juli 1837 in Weiden geboren. Nach der Schulzeit studierte er an der Universität Bonn Theologie, Mathematik und Naturwissenschaften. Er promovierte mit einer Arbeit im Bereich der höheren Mathematik. Im September 1860 wurde Joerres zum Priester geweiht. Im Jahr darauf kam er nach Ahrweiler, übernahm aber keine priesterliche Tätigkeit in der Seelsorge, sondern eine Tätigkeit an der früheren Höheren Stadtschule (auch Bürgerschule genannt), die damals noch im Weißen Turm untergebracht war. Mehr als 40 Jahre lang, bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand, leitete er diese Schule.[1]

Auch um die Heimatforschung machte sich Joerres verdient. Er verfasste eine Vielzahl von Büchern und Schriften und machte sich damit überregional einen Namen als Historiker und Heimatforscher. Viele Ergebnisse seiner Geschichtsforschungen veröffentlichte er in den Jahresberichten der höheren Stadtschule Ahrweiler. Zum 500-jährigen Bestehen der St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V. im Jahr 1903 verfasste Joerres die Festschrift mit der Historie der Gesellschaft.

1908, als das Progymnasium den Weißen Turm verließ und in ein neues Gebäude in der Wilhelmstraße (Ahrweiler) zog, gründete Joerres in dem einstigen Ritterturm das Ahrgaumuseum, das spätere Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Altertümern der engeren Heimat wollte er dort eine würdige Unterkunft geben. Nach seinem Wechsel in den Ruhestand widmete sich Joerres ganz dem Aufbau seines Museums. Seine wissenschaftlichen Aufzeichnungen und eine wertvolle Bibliothek vermachte er wie seinen gesamten Nachlass der Stadt Ahrweiler.

Peter Joerres starb am 1. April 1915; er wurde auf dem Alten Friedhof "Am Ahrtor" Ahrweiler beigesetzt.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Aus Anlass seines goldenen Priesterjubiläums im September 1910 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Ahrweiler ernannt.
  • Im Jahr 1950 wurde die Joerresstraße (Ahrweiler) nach Peter Joerres benannt.

Würdigungen[Bearbeiten]

  • "Mit seinem ganzen Sinnen und Denken verwuchs er wie kein anderer mit der wechselvollen Geschichte des Ahrgaues. In den Reihen der rheinischen Gelehrten galt er als der einzig dastehende vorzügliche Kenner in allem, was die historische Vergangenheit der Ahrgegend betraf", urteilte einst ein Zeitgenosse.
  • "Man darf wohl kühn behaupten, dass für das Gebiet der rheinischen Geschichte kein Privatgelehrter seiner Zeit eine so umfassende Sammlung an Urkundenbüchern, Zeitschriften, Monografien und Erläuterungswerken besaß", schrieb Jakob Rausch.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Peter Joerres: Sparren, Spähne und Splitter von Sprache, Sprüchen und Spielen aufgelesen im Ahrthal, 42 S., Ahrweiler: P. Plachner's Buchdruckerei 1888
  • Peter Joerres (Hrsg.): Urkunden-Buch des Stiftes St. Gereon zu Köln, Bonn: Hanstein 1893
  • Peter Joerres: Die deutschen und besonders die rheinischen Ortsnamen, welche die Elemente West oder Wüst oder ähnliche enthalten, in: Rheinische Geschichtsblätter, Band 1, Bonn: Hanstein 1894
  • Peter Joerres: Eine Fehde zwischen Ahrweiler und Wadenheim bezüglich Kurköln und Herzogtum Jülich in betreff der Gemeindegrenzen bei Bachem. Von 1566 bis 1572, Ahrweiler 1885
  • Peter Joerres: Urkundliches über den Ahrgau bis zum Jahre 1070, Ahrweiler 1892
  • Peter Joerres: Geschichte der St. Sebastianus-Schützengesellschaft zu Ahrweiler - Festschrift der 500jährigen Jubelfeier der Gesellschaft im Jahre 1903

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Peter Joerres

Fußnoten