Dorfgemeinschaftshaus Esch

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Der Saal Ibs, heute als Dorfgemeinschaftshaus Esch und als Escher Vereinstreff (Dernauer Straße) bekannt, wurde im Jahr 1949 eingeweiht. Seit 1977 wird das Gebäude von den Ortsvereinen genutzt.


Standort[Bearbeiten]

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Träger[Bearbeiten]

Saalträgerverein Esch

Chronik[Bearbeiten]

Üblicherweise gehören Dorfgemeinschaftshäuser der Kommune, in der sie stehen. Doch in Esch gibt es eine Ausnahme: Dort hat die Familie Ibs ihren Saal seit 1977 verpachtet.

Eingeweiht wurde das Gebäude im Mai des Jahres 1949. Besitzer waren damals die Eheleute Käthe und Fritz Ibs, denen auch die Gaststätte um die Ecke gehörte. Später erbte ihre Tochter Ilse Kaufhold die Räumlichkeiten. Sie befinden sich noch heute in ihrem Eigentum. Ilse Kaufhold sagte einmal:

Warum meine Eltern den Saal nie verkauft haben, weiß ich nicht genau. Vielleicht, weil direkt dahinter unser Wohnhaus steht. Wie auch immer - meiner Mutter lag immer viel am Zusammenhalt im Dorf. Deshalb hätte sie auch nie erlaubt, dass man alles abreißt, um dort Wohnungen oder irgend etwas anderes dorthin zu bauen.

Deshalb wurde 1977 eine Entscheidung getroffen, die den Escher Bürgern ihren eigenen Vereinstreff bescherte. Der Saal hätte dringend renoviert werden müssen, was für die Familie Ibs mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre. Also gründeten drei Escher Vereine - die Escher Frittenmöhnen, der Tischtennisclub Esch e.V. und der Junggesellenverein Esch e.V. - einen Trägerausschuss, und ein Pachtvertrag wurde unterzeichnet. Danach packten die Mitglieder mehrere Wochen kräftig mit an, um die Mängel in ihrem neuen Dorfgemeinschaftshaus zu beheben.

Im Gegenzug übernahmen die Eigentümer die Materialkosten. Somit hatten beide Seiten gewonnen: Die Familie Ibs behielt ihren Saal, und die Vereine konnten ihn weiterhin für ihre Aktivitäten nutzen. 1996 wurde als Nachfolger des Trägerausschusses der Saalträgerverein Esch gegründet. Auch er hält sich an die Abmachung, die die Vorgänger erfüllten: Steht eine Renovierung an, wird angepackt, und die Materialien bezahlt der Besitzer.

Ganz ohne Finanzspritzen der Gemeinde Grafschaft lief es in Esch allerdings nicht. Früher gab es Mietzuschüsse, heute werden die Kosten für die Bewirtschaftung - also Strom, Wasser und Licht - übernommen. Die Pacht zahlt der Saalträgerverein aus Veranstaltungserlösen, Rücklagen sowie Einnahmen aus Vermietungen. Denn auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, den Saal gegen ein Entgelt zu nutzen. "Alles in allem können die Escher Bürger zufrieden sein über diese Konstellation. Jeder profitiert vom Vereinstreff", sagte Ortsvorsteher Zimmermann, der seit Jahrzehnten als Kassierer des Trägervereins fungiert, einmal.

Das Dorfgemeinschaftshaus wird für etwa sechs Privatveranstaltungen jährlich genutzt. Die kfd ist zwei Mal mit ihrem Flohmarkt da, dann gibt es noch den Familiennachmittag der Feuerwehr, die Karnevalssitzungen, die Kirmes und das Erntedankfest.

Der General-Anzeiger berichtete im Frühling 2017 von einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Grafschaft:

Der Escher Vereinstreff soll beim geplanten Neubau eines gemeinsamen Dorfhauses zwischen Esch und Holzweiler aufgegeben werden. Kostenschätzung für Neubau mit Feuerwehrgerätehaus: 1,4 Millionen Euro. Ohne Feuerwehrgerätehaus: 1,1 Millionen Euro.[1]

Mediografie[Bearbeiten]

Horst Bach: Dorfgemeinschaft und Feuerwehr rücken zusammen – Pläne für 1,5-Millionen-Euro-Projekt vorgestellt – Grundstücksfrage ist noch ungeklärt, in: Rhein-Zeitung vom 15. Juli 2016