Grafschafter Krautfabrik - Josef Schmitz KG

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Goldsaft-Truck
Grafschafter Gourmet.jpg
Rezeptbuch

Die Grafschafter Krautfabrik - Josef Schmitz KG ist ein Botschafterin der zum Kreis Ahrweiler gehörenden Gemeinde Grafschaft, obwohl sie selbst nicht in der Grafschaft, sondern im wenige Kilometer entfernten Meckenheim angesiedelt ist. Die Zuckerrüben für die Produktion stammen aber noch heute zum größten Teil aus der Gemeinde Grafschaft. Wichtigstes Produkt des Unternehmens ist der „Grafschafter Goldsaft“. Bekannt ist vor allem der sonnengelbe Becher, in dem das Sirup verkauft wird. Er entstand 1954 bei einer Marketingkampagne. „Wir wollten uns so von den Konfitüren im Regal abheben“, erklärt Geschäftsführer Stefan Franceschini. Grafschafter wollte sich damit von den Konfitüren im Regal abheben. Daneben verarbeitet Grafschafter auch Äpfel, Pflaumen und Birnen aus der Region zu Fruchtaufstrichen.


Anschrift[Bearbeiten]

Wormersdorfer Straße 22-26

53340 Meckenheim

Kontakt[Bearbeiten]

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Firmengründer Josef Schmitz eröffnete im Jahr 1893 zunächst eine Feldbrand-Ziegelei. Daneben betrieb er weiter eine Landwirtschaft. Ab 1904 stellte er auch Zuckerrübensirup her. Den Zuckerrübensirup verkaufte Schmitz in der näheren Umgebung, die ausgepressten Rübenschnitzel wurden an das eigene Vieh verfüttert. Der Markt für dieses Produkt boomte damals: Als Sohn Albert Schmitz im Jahr 1920 die Geschäftsführung übernimmt, gab es im Deutschen Reich rund 500 Fabriken, die Zuckerrübensirup herstellen.

Nachdem die Schäden, die der Zweite Weltkrieg in Meckenheim angerichtet hatte, beseitigt waren, ließ die Nachfrage nach Ziegeln nach. Ernst Franceschini, Schwiegersohn des Firmengründers und Nachfolger in der Firmenleitung, gab die Feldbrandziegelei deshalb im Jahr 1989 auf. Seitdem konzentriert sich das Unternehmen, das heute von Stefan Franceschini, einem Enkel des Gründers, geleitet wird, ganz auf die Herstellung und Weiterverarbeitung von Brotaufstrichen. Das Ziegelei-Gebäude wurde später abgerissen. Heute befindet sich dort ein großer Rübenmaischetrakt.

Etwa 150 Landwirte aus der Gemeinde Grafschaft und der gesamten Region liefern während der jeweils 90 Tage dauernden Kampagne von Mitte September bis Mitte Dezember die Rüben von ihren Feldern in Meckenheim ab. 95 Mitarbeiter gewinnen daraus etwa 12.500 Tonnen Sirup und verarbeiten ihn weiter.

1993 expandierte Grafschafter und übernahm die niederländische Firma Frumarco mit Werken in Beek und Beesel und beteiligt sich an der Hanseatischen Zuckerraffinerie in Hamburg. Zusammen stellen sie 14.000 Tonnen Brotaufstriche und 40.000 Tonnen Industriesirup jährlich her. Seit 2012 sind der Rheinische Zuckerrübensirup und das Rheinische Apfelkraut EU-geschützte Produkte aus der Region.[1]

Mediografie[Bearbeiten]

Julian Stech: Grafschafter Krautfabrik will höhere Preise durchsetzen - Brüssel soll "Rheinische Zuckerrübensirup" als geografische Angabe schützen, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Oktober 2008

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Jochen Tarrach: Der Sirup aus der Zuckerrübe - Grafschafter Goldsaft ist ein gesundes Naturprodukt – 12.500 Tonnen jährlich für das Frühstücksbrot und zur Speisenverfeinerung, in: Rhein-Zeitung vom 14. Februar 2013, und Celina de Cuveland: 125 Jahre: Die Grafschaft im goldgelben Becher – Krautfabrik in Meckenheim feiert Jubiläum - Auch hiesige Landwirte profitieren, in: Rhein-Zeitung vom 7. Juli 2018