Katholische Kapelle „St. Cosmas, St. Damian und St. Katharina“ Gimmigen

Aus AW-Wiki
Gimmigen - Heinz Grates (20).jpg
Kapelle Gimmigen 3.jpg
Gimmigen - Heinz Grates (4).jpg
Gimmigen - Heinz Grates (6).jpg
Gimmigen - Heinz Grates (7).jpg
Gimmigen - Heinz Grates (9).jpg
Sakristei

Die katholische Kapelle „St. Cosmas, St. Damian und St. Katharina“ Gimmigen, die an der Kapellenstraße im Zentrum des Orts steht und auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, ist St. Cosmas, St. Damian und St. Katharina geweiht. Die drei Heiligen werden in Gimmigen noch heute mit Festen verehrt: mit der großen Kirmes zu Ehren der beiden Heiligen am letzten September-Wochenende mit Schürreskarrenrennen und Hahneköppen sowie mit der Katharinenkirmes am 25. November.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Chronik[Bearbeiten]

Wann die erste Kapelle in Gimmigen gebaut wurde, ist nicht genau nachzuvollziehen. Das heutige Gotteshaus stammt mit seinem fein gegliederten Chor jedenfalls aus dem 14. Jahrhundert, das Langhaus kam im 18. Jahrhundert hinzu. Ein im Diözesanarchiv in Trier erhaltener Visitationsbericht dokumentiert für das Jahr 1829 umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten. Nimmt man die auf den beiden Glocken verewigte Jahreszahl als Anhaltspunkt, wurde die Kapelle ab 1484 genutzt.

Die Kapelle dient seit Jahrhunderten als Filialkirche der Pfarrgemeinde Kirchdaun, die heute zu St. Mauritius in Heimersheim gehört. Gern wird die Kapelle für Hochzeiten genutzt.

Wer sie erbauen ließ, ist nicht geklärt. Jochen Tarrach berichtete in der Rhein-Zeitung vom 23. April 2011:

Mit Gerhard V. erlosch 1369 der Mannesstamm der Burggrafen von Landskron. In seinem Testament bestimmte Gerhard unter anderem, dass sein Schwiegersohn Friedrich von Thomberg und dessen Ehefrau, Kunigunde von Landskron, Kirchdaun, nebst „Zubehör“ (Gimmigen) erhalten sollen. Danach ging Gimmigen als Erbe auf das Geschlecht der Quadt von Landskron über, dann folgten die Familie von Brempt und die Herrschaft von Clodt. In dieser Zeit ist der Chor der Kapelle erbaut worden.

Die Entstehungsgeschichte der Kapelle sei "wie ein Spaziergang durch verschiedene Epochen sakraler Handwerkskunst", so Tarrach weiter:

In einem detaillierten Untersuchungsbericht anläßlich einer gründlichen Renovierung im Jahr 1997 ist von zwölf unterschiedlichen Bau- und Renovierungsphasen die Rede. In der Spätgotik (Phase 2) wird der Kirchenraum mit beachtenswerten Fresken ausgestattet. Sie sind unter mehreren Schichten Dispersionsfarbe, die Künstler entsprechend dem wechselnden Geschmack der Zeitepochen aufgetragen haben, in Resten noch erhalten. Vorbildlich freigelegt wurde an der Südostwand des Chores das besonders schöne und gut erhaltene Fresko eines Mannes, der durch seine Attribute, Muschel und Wanderbeutel, als Pilger oder als eine Darstellung Jakobus des Älteren identifiziert wurde. Längst verschwunden sind dagegen die im Original farbige Verglasung der Chorfenster, ein Altarbild aus dem 15. Jahrhundert, das in den Besitz eines Kölner Kaufmanns gelangte, ein barocker Vierzehn-Nothelfer-Altar sowie eine gotische Madonna aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die in die Liebfrauenkirche nach Trier kam. Diese ist heute allerdings als Kopie wieder in Gimmigen zu sehen. Nach der Renovierung im Jahr 1997 ist ein schlichtes Gotteshaus daraus geworden, das nur durch einzelne Details an die wechselvolle Vergangenheit erinnert. Besonders eindrucksvoll: die sorgfältig restaurierte Decke über dem Altar mit den Darstellungen der vier Evangelisten Johannes, Lukas, Markus und Matthäus.

Am 6. Juli 2015 wurde die St. Lambertus-Stiftung Kirchdaun-Gimmigen gegründet, zu deren Zielen die Erhaltung der Kapelle gehört.

Sonstiges[Bearbeiten]

Die langjährige Küsterin Rita Rieck und ihre Helferin Irmgard Pfeffer pflegen das Gotteshaus. Alle drei Wochen, jeweils montags um 19 Uhr, wird ein Gottesdienst gefeiert, und donnerstags wird ab 18 Uhr der Rosenkranz gebetet.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Katholische Pfarrgemeinde "St. Lambertus" Kirchdaun und Gimmigen